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Massmann, Hans F. [Hrsg.]
Der keiser und der kunige buoch oder die sogenannte Kaiserchronik: Gedicht des zwölften Jahrhunderts von 18,578 Reimzeilen ; nach 12 vollständigen und 17 unvollständigen Handschriften, so wie anderen Hülfsmitteln ... (Band 1) — Quedlinburg und Leipzig, 1849

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https://doi.org/10.11588/diglit.28333#0024
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XX

Die Arbeit wurde wesentlich noch in München vollendet und
blieb seit 1843 fast ganz liegen. Nun aber mußte durch den ehren-
werthen Entschluß des Verlegers der Druck des fast ein Menschen-
alter verhaltenen Werkes grade in das für die ganze Welt und je-
den Einzelnen bewegteste Jahr fallen, dessen Erschütterungen Jeden,
der noch ein Herz im Leibe hat, nach ganz anderen Seiten in An-
spruch nahmen und nehmen. Um den beeilten Druck nicht auf-
zuhalten, mußte ich die rasch sich folgenden Bögen, namentlich in
der ersten Zeit, oft noch gegen die Morgendämmerung hin nach un-
ausgesetzten nächtlichen Rundgängen als Bürg er wehr mann durch-
sehen, so daß man dem Drucke die ermüdeten, übernächtlichen
Augen wohl anmerken wird. Manche Längenbezeichnung blieb des-
halb aus, manche im Setzkasten fehlgegriffene stehen; Unterschei-
dungszeichen wurden verwechselt (z. B. 112. 158. 1097. 1811.
1871. 2533. 3273. 3406. 6610. 7396) oder vergeßen (695. 2464.
2476. 2600. 3203. 7798). Burvuog (199) kam erst grade vor
Thor es Schluß in Q. hinein; 4128 blieb blich statt buch, 5500
fchuf statt fchüf, 7531 grübe statt grübe stehen, 4187 nie den statt
niden, 4991 iuch statt iu, 2288 ein doppeltes ich, S. 1 Z. 11 in
den Lesarten statt 35, Z. 1448: 49 verwirrte und verschob sich
aus misverstandener Durchsichtsangabe der Text um eine Zeile
(man lese Der eine folde heilen Nicßta, der ander Aquilä), was
aber, sobald es später bemerkt war, wieder in die Rieht gebracht
wurde. Doch — die wesentlichsten Druckfehler werden nach Been-
digung des Ganzen genau aufgeführt werden.

Schließlich freue ich mich, icenn nicht anders über uns Alle
beschloßen ist, das Werk noch in diesem Jahre beendigen zu
können. Freilich sind wir durch die Verhaltenheit und die Unter-
laßungssünden der letzten dreißig Jahre plötzlich in eine so neue
Zeit und in so unerhörte Zustände hinüb er geworfen worden, daß
Keiner weiß, ob nicht demnächst seine liebste Lebens- und Gei-
steslhäiigkeit auf lange oder für immer unterbrochen sein wird;
dem wenigstens, der, wenn ihm auch das Haar bereits grau wird,
im ernsten Augenblicke noch Jugendkraft und Hingebung genug be-
sitzt, um dem Vaterlande gegen innere wie äußere Feinde auch
auf die Weise noch einmal zu dienen, wie er es in seiner Jugend
einst zur Weihe seines Lebens gewollt und gethan hat. Entschei-
dung stage wie der 5. September in Frankfurt a. AL. und der 7.
 
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