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Massmann, Hans F. [Editor]
Der keiser und der kunige buoch oder die sogenannte Kaiserchronik: Gedicht des zwölften Jahrhunderts von 18,578 Reimzeilen ; nach 12 vollständigen und 17 unvollständigen Handschriften, so wie anderen Hülfsmitteln ... (Band 3) — Leipzig, 1854

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https://doi.org/10.11588/diglit.28335#0053
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25

Sus volgten jm die fclnvabe
Aller maift on gäbe
Gen ofterreich hin ze tal
Reinleut, fchwaben vnd francken
Furn jn den gedancken (abbrechend).

Dem Deckel nach fehlt etwa ein Sextern. Auf Bl. 373b ist
noch vom Reichstage zu Nürnberg {im J. 1285) die Rede.

Anmerkung 1. Auf Vorblatt a steht (m/s dem Ende des 15. Jhd.~):
'Das buch ift her | Rudolffs von Ehingen | Ritters K. M. Ratt und Reg-
gent.’ Dieß ist der Vater des Ritters Jörg von Ehingen, der um die
Mitte des 15. Jhd. große Rilterfährten in Asien und Europa (namentlich
in Spanien und Portugal) und Afrika unternahm, die er selbst beschrieb
und die 1650 zu Augsburg, 1843 zu Stuttgart gedruckt worden sind. Er
starb erst 1508 als Obervogt zu Tübingen. Er sagt in seiner Lebensbe-
schreibung von seinem Vater Rudolf, er wäre gewesen 'ain marfchalk
des hochgebornen graffen von ZiJIy’, und daß er 'lange zyt bi kiing
Sigmunden und dem graffen von Zolle in Ungern und andern landen
da um gelegen gediendt.’

Anmerkung 2. Matthäus Marschal von Pappenheim führt 1553
in seinem Buche 'De origine et familia dominorum de Calatin [Gallo-
dunum] qui hodie funt Domini a Pappenheim (Auguftae Rhaetiae, 1553.
Fol.) bei Ermordung König Philipps aus einer Handschrift der Kaiser-
chronik QRecension II) 28 Reimzeilen an (Der chunig liett vier fchone
kind bis zu Das richte Gott als er wol kan, d. i. Z. 17,619 —17,646),
weil in denselben ein 'marfchalh von Pappenheim, von Chaldein was
er genant’ (r/. i. Z. 17,636 : 37) vorkommt ’). Pappenheim nennt
Wolfram von Eschenbach als Verfaßer des Reimwerkes, dem er jene
Zeilen entnommen; Ziegler (a. unten a. O.j macht daraus Wilhelm von
Eschenbach ('qui vitas Imperatorum fefeeni verfu artificiofe et germa-
nice deferipfit’), was Bocen Qin Arelin’s Beiträgen 1807, IX.j zurück-
wies. Es scheint, daß Pappenheim eine Handschrift vor sich hatte, die wie
r£i bis zu Rudolf von Habsburg gieng; denn in dem uns in jener
über Diesen auf behaltenen Abschnitte kommt folgende Stelle vor CT h. II, S.
582, Z. 18,416 — 24):

(371a) Ainen fpruch zeuch ich darein
Den der werd dichter fprach
Her wolfram von efchenbach
Do der konig terramer
Orens beligen wolt mit her
Sufs wart der baner zufart

J) Woher dieselben 28 Zeilen Adelung in seinen Anmerkungen zu
des Püterichs Ehrenbriefe S. 32 — 34 wiedergab; auch ’schon Hierony-
mus Ziegler in Illuftrium virorum Germaniae hiftoriis aliquibus fingu-
laribus Clngolstadt, 1562. 4°.) S. 39 — 40^ und M. D ö d erl ein in M. a.
Pappenheim enucleatus, emendatus CSchwabach, 1739. 40.) Bl. 68.
 
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