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Pompeji.
des Stylobats reichende Fußboden gelegt. Mau, Röm. Mitt. XX 1905
S. 201-205. 382t. XXIII 1908 S. 103-106. Daß diese Stümpfe dem
ursprünglichen Bau angehören, behauptet ohne irgendwelchen ver-
nünftigen Grund G. Patroni, Studi e Material! III S. 225, Atti d. Acc.
di Napoli XXV 1908 S. 73-75 (in dem Aufsatz: La forma originaria
dell’antica colonna etrusca S. 37-39 des SA), Memorie d. Acc. di Napoli
I 1911 I S. 213-220.
Daß der Tempel sieben Säulen in der Front hatte, kann als sicher
gelten. Die Säulendistanz (von Zentrum zu Zentrum) der Langseiten
ist (an den Resten meßbar) 2,57 m. Die Distanz der Frontseite erhalten
wir, wenn wir von der Breite des Unterbaues, 17,20, einen Säulendurch-
messer (1,185) und zweimal die Distanz 0,11 zwischen den Säulen und
der Kante des Unterbaues abziehen und den Rest durch die angenom-
mene Säulenzahl minus 1 dividieren. Also bei 7 Säulen = 2,63,
mit der kleinen Differenz von 0,06 gegen die Langseiten. Dagegen
bei sechs und acht Säulen ergeben sich Distanzen von 3,16 bzw. 2,26,
also viel größere Differenzen. In letzterem Falle wird auch noch das
Intercolumnium (1,075) kleiner als der Durchmesser (1,185). Ferner
entspricht bei sieben Säulen je eine den Anten an den Vorderecken der
Cella und zugleich (mit ihrer Achse) den Kanten der Treppe, so daß
von der Treppe aus zwei Interkolumnien bequemen Zutritt unter das
Pteron boten. Bei jeder anderen Säulenzahl ergibt sich weder eine
Entsprechung mit dem Cellabau noch ein gutes Verhältnis zur Treppe.
Erstere ist um so beweisender, als auch an den Langseiten je eine Säulen-
achse der Vorderfläche der Anten an den Vorderecken und der Rück-
fläche der (wie die Anten) durch die Ausgrabungen des J. 1889 (v. Duhn,
Sogliano) ermittelten Rückmauer der Cella entspricht. — Bei der Lage
des Tempels wurde seine Front nie von vorn, sondern immer nur seit-
wärts in starker Verkürzung gesehen; vielleicht wollte man dieser
durch die etwas weitläufigere Säulenstellung entgegenwirken.
138. Wasserspeier: v. Rohden, Die Terracotten von Pompei S. 31
Taf. I. v. Duhn und Jacobi S. qf. Taf. VI. VII. — Hirsch: v. Duhn und
Jacobi S. 11 Taf. V Fig. IIII. Als Parallelen führt v. Duhn, Berl.
philol. Woch. 1894 S. 54 noch an: Helbig, Wandgemälde n. 252a
Taf. VIII. IG II 2, 751b 10. 763, 15.
Über den grabartigen Bau vor dem Tempel s. Studniczka, Altäre
mit Grubenkammern, Österr. Jahresh. VI 1903 S. i55-i59[, der ihn
vielmehr für einen ursprünglichen Grubenaltar erklärt, welcher erst
im römischen Neubau als Grab gefaßt worden sei]. Fund mensch-
licher Gebeine: Romanelli, Viaggio a Pompei 1811 S. 104 (2. Ausg.
1817 S. 182): Vi furono trovati molti avanzi di cadaveri sepolti. Auf
meine Veranlassung gemachte Nachgrabungen brachten geringe Knochen-
reste zutage.
Pompeji.
des Stylobats reichende Fußboden gelegt. Mau, Röm. Mitt. XX 1905
S. 201-205. 382t. XXIII 1908 S. 103-106. Daß diese Stümpfe dem
ursprünglichen Bau angehören, behauptet ohne irgendwelchen ver-
nünftigen Grund G. Patroni, Studi e Material! III S. 225, Atti d. Acc.
di Napoli XXV 1908 S. 73-75 (in dem Aufsatz: La forma originaria
dell’antica colonna etrusca S. 37-39 des SA), Memorie d. Acc. di Napoli
I 1911 I S. 213-220.
Daß der Tempel sieben Säulen in der Front hatte, kann als sicher
gelten. Die Säulendistanz (von Zentrum zu Zentrum) der Langseiten
ist (an den Resten meßbar) 2,57 m. Die Distanz der Frontseite erhalten
wir, wenn wir von der Breite des Unterbaues, 17,20, einen Säulendurch-
messer (1,185) und zweimal die Distanz 0,11 zwischen den Säulen und
der Kante des Unterbaues abziehen und den Rest durch die angenom-
mene Säulenzahl minus 1 dividieren. Also bei 7 Säulen = 2,63,
mit der kleinen Differenz von 0,06 gegen die Langseiten. Dagegen
bei sechs und acht Säulen ergeben sich Distanzen von 3,16 bzw. 2,26,
also viel größere Differenzen. In letzterem Falle wird auch noch das
Intercolumnium (1,075) kleiner als der Durchmesser (1,185). Ferner
entspricht bei sieben Säulen je eine den Anten an den Vorderecken der
Cella und zugleich (mit ihrer Achse) den Kanten der Treppe, so daß
von der Treppe aus zwei Interkolumnien bequemen Zutritt unter das
Pteron boten. Bei jeder anderen Säulenzahl ergibt sich weder eine
Entsprechung mit dem Cellabau noch ein gutes Verhältnis zur Treppe.
Erstere ist um so beweisender, als auch an den Langseiten je eine Säulen-
achse der Vorderfläche der Anten an den Vorderecken und der Rück-
fläche der (wie die Anten) durch die Ausgrabungen des J. 1889 (v. Duhn,
Sogliano) ermittelten Rückmauer der Cella entspricht. — Bei der Lage
des Tempels wurde seine Front nie von vorn, sondern immer nur seit-
wärts in starker Verkürzung gesehen; vielleicht wollte man dieser
durch die etwas weitläufigere Säulenstellung entgegenwirken.
138. Wasserspeier: v. Rohden, Die Terracotten von Pompei S. 31
Taf. I. v. Duhn und Jacobi S. qf. Taf. VI. VII. — Hirsch: v. Duhn und
Jacobi S. 11 Taf. V Fig. IIII. Als Parallelen führt v. Duhn, Berl.
philol. Woch. 1894 S. 54 noch an: Helbig, Wandgemälde n. 252a
Taf. VIII. IG II 2, 751b 10. 763, 15.
Über den grabartigen Bau vor dem Tempel s. Studniczka, Altäre
mit Grubenkammern, Österr. Jahresh. VI 1903 S. i55-i59[, der ihn
vielmehr für einen ursprünglichen Grubenaltar erklärt, welcher erst
im römischen Neubau als Grab gefaßt worden sei]. Fund mensch-
licher Gebeine: Romanelli, Viaggio a Pompei 1811 S. 104 (2. Ausg.
1817 S. 182): Vi furono trovati molti avanzi di cadaveri sepolti. Auf
meine Veranlassung gemachte Nachgrabungen brachten geringe Knochen-
reste zutage.