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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 17.1974

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Nr. 3
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Leggewie, Otto: Wissenswertes zur Geschichte des Deutschen Altphilologenverbandes
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https://doi.org/10.11588/diglit.33068#0053
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bzw. zu vertiefen. Die Vertreter der Altertumswissenschaften an Universität und Schule
verpflichteten sich zugleich zu einer gemeinsamen Arbeit und zur Zusammenarbeit mit
allen Vereinigungen, die der Antike eine angemessene Stelle im Bildungswesen unserer
Zeit zu verschaffen sich bemühten. Der altsprachliche Unterricht sollte im Geiste neu
gewonnener Erkenntnisse aufgebaut, dem Nützlichkeitsdenken weiter Volksschichten
und gewisser Behördenkreise entgegengewirkt werden.
Am 1. 4. 1926 betrug die Mitgliederzahl des Verbandes 3700, im Jahre 1932 hatte
sie sich fast verdoppelt. In 28 Landesverbänden (einschließlich Österreich) wurde frucht-
bare Arbeit geleistet. Tagungen gab es in Göttingen (1927), in Salzburg (1929) und in
Trier (1931). Diese Tagungen zeigten, daß sowohl organisatorisch wie auch substantiell
Fortschritte erreicht waren. Daher konnte schon 1930 ein altsprachlicher Lehrplan für
die deutschen humanistischen Gymnasien vorgelegt werden, 1931 folgte der Lehrplan
für Reform- und Realgymnasien.
Die Entwicklung des Verbandes wurde 1933 jäh unterbrochen.
Die Wiederbegründung des DAV nach dem 2. Weltkrieg geht auf eine Tagung zu-
rück, die von Professoren und Gymnasiallehrern aus dem Lande Nordrhein-Westfalen
getragen wurde.und in der Zeit vom 10.-12.1.1949 in Lüdinghausen stattfand. Die
Wiederbegründung wurde für das gesamte Bundesgebiet beschlossen, beschränkte sich
aber zunächst nur auf das Land Nordrhein-Westfalen. Die Herren Kock, Stephany
und Reich übernahmen die Verantwortung für die verschiedenen Landesteile. Ein
wichtiger Schritt nach vorn wurde mit der Tagung des DAV-NRW in Mönchenglad-
bach in der Zeit vom 2. bis 4. 6. 1950 getan. Unter den mehr als 400 Teilnehmern
dieser Tagung befanden sich auch Vertreter aus Hamburg, Berlin, Hessen, Bayern und
Niedersachsen. In Mönchengladbach faßte man den endgültigen Entschluß, den DAV
wiederzubegründen. In den vorläufigen Vorstand wurden die Herren Kock, Borne-
mann, Stephany und Burck gewählt. Schon früh suchte der wiederbegründete Verband
eine Verbindung zu unseren westlichen Nachbarn, was durch die deutsch-französische
Arbeitstagung mit 20 Teilnehmern in der Zeit vom 3. bis 12. 11. 1951 in Paris zum
Ausdruck kommt. Auch ein internationaler Altphilologenkongreß im Mai 1953 in
Berlin deutet in diese Richtung. In der Folgezeit gab es Arbeitsagungen in Frank-
furt/M., Mainz, Duisburg, Hamburg und Berlin. Der DAV wurde schließlich in das
Vereinsregister beim Amtsgericht Duisburg eingetragen.
Gesamttagungen des Verbandes, die vielfach in Verbindung mit der Mommsen-
Gesellschaff veranstaltet wurden, ergaben sich in dieser Reihenfolge: 1952 in Marburg,
1954 in Speyer, 1955 in Trier, 1957 in Hamburg, 1959 in Stuttgart, 1961 in Hanno-
ver, 1963 in Augsburg, 1965 in Münster, 1968 in Berlin, 1970 in Freiburg, 1972 in
Kiel, 1974 in Saarbrücken. Den Verband leiteten als 1. Vorsitzende die Herren Kock
(1950-1952), Burck (1952-1956), Haag (1956-1960), Walter (1960-1964), Hansen
(1964-1968), Richter (1968-1971) und Leggewie (seit 1971). Als Verbandszeitschrift
gilt das im Winter-Verlag erscheinende „Gymnasium“, das durch einen der Heraus-
geber im Vorstand des Versandes vertreten ist. Die Berichte über die Jahrestagungen
des Verbandes werden stets in einem Sonderheft des „Gymnasium“ veröffentlicht.
Leggewie

Hinweis
Die neue „Lernzielmatrix für den Lateinunterricht“ von Dr. O. Schönberger kann
vom Verlag P. Albrechts, 2073 Lütjensee zum Preis von ca. 2.50 DM bezogen werden.

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