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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 17.1974

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https://doi.org/10.11588/diglit.33068#0054

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Rainer Christlein

DER RUNDE BERG BEI URACH I
Die frühgeschichtlichen Kleinfunde außerhalb der Plangrabungen
(Abhandlungen der Heidelberger Akademie der Wissenschaften,
Phil.-hist. Klasse, 1. Abhandlung)
1974. 49 Seiten. 6 Text-Abb. 36 Tafeln. 1 Beilage. Kartoniert
DM 65.-

Die Abhandlung erschließt erstmalig in größerem Umfange das
Fundmaterial einer frühalemannischen Höhenburg, des Runden
Berges bei Urach, eines isolierten Bergkegels der Schwäbischen
Alb. Sie präzisiert dadurch die bisherigen Vorstellungen vom
Beginn, Ende und auch von der inneren Struktur solcher Anlagen,
indem sie nachweist, daß zumindest die Siedlung auf dem
Runden Berg unmittelbar nach dem Limesfall noch im 3. Jahr-
hundert entstand und zu Beginn des 6. Jahrhunderts in einer
militärischen Katastrophe ihr Ende fand. Zeugnisse dieses Er-
eignisses sind 11 Schatzfunde, größtenteils aus Edelmetallschmuck
der Frauentracht bestehend, die von den Bewohnern an den
Berghängen vergraben wurden, und die uns eine Vorstellung
vom Reichtum der damaligen Bevölkerung geben. Erst um die
Mitte des 7. Jahrhunderts wurde der Platz erneut aufgesucht,
um dann im 10. Jahrhundert endgültig verlassen zu werden.
Von besonders aktuellem Interesse sind die zahlreichen Hinweise
auf eine differenzierte Handwerksstruktur im 4. und 5. Jahrhun-
dert, insbesondere auf Schmuckgießereien. Das vorgelegte Fund-
material bildet nicht nur einen fundierten Beitrag zur derzeit
laufenden Diskussion um frühmittelalterliche Burgen; es war
auch Anlaß für die seit einigen Jahren laufenden Ausgrabungen
auf dem Runden Berg selbst.

CARL WINTER
UNIVERSITÄTSVERLAG
HEIDELBERG
 
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