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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 17.1974

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Nr. 2
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Höring, E.: Lateinlehrer und Reformen
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https://doi.org/10.11588/diglit.33068#0035

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gymnasialen Curriculum durch Vermutungen über Transferwirkungen des Lateinunter-
richts — zum Beispiel über seine Bedeutung für „logisches Denken“ — zu rechtfertigen
(Vgl. hierzu DEUTSCHER ALTPHILOLOGENVERBAND, 1971). Diese Transfer-
vermutungen sind jedoch bisher nicht durch entsprechende Forschungen bestätigt1. Die
größere Neigung der Lateinlehrer zu einseitig fachwissenschaftlicher Orientierung deu-
tet auch nicht darauf hin, daß auf Transferziele abgestimmte Didaktiken und Metho-
diken im Regelfall den Unterricht bestimmen. Eine tote Sprache aber, die zudem in
tradierter Methodik unterrichtet wird, erzeugt vermutlich häufig Unlust bei den Schü-
lern. Solange Latein noch ein Fach mit Auslesefunktion ist, besteht dann eine gewisse
Versuchung für den Lehrer, der Unlust der Schüler mit Druckmitteln zu begegnen.“
(Seite 215) E. H.
1 Die Dokumentation „Lernziele und Fachleistungen - Ein empirischer Ansatz zum
Latein-Curriculum“, herausgegeben von K. Bayer, Stuttgart (Ernst Klett Verlag)
1973, konnte der Verfasserin noch nicht bekannt sein.

Zeitschriftensdb.au
Historia 22 (1973): C. B. R. Pelling, Pharsalus, 249-259. — R.T.Ridley, Notes on
Julian’s Persian Expedition, 317—330. — K. Krämer, Zur Rückgabe der Feldzeichen im
Jahre 20 v. Chr., 362f. — P. G. Maxwell-Stuart, The Dramatic Poets and the Expedition
to Sicily, 397—404, versucht dieses historische Geschehen in den gleichzeitigen Werken
der dramatischen Dichter Athens widergespiegelt zu finden. Freilich kommt Vf. bei dem
fragmentarischen Zustand der meisten angeführten Stücke über Vermutungen kaum
hinaus.: Auch daß die Troades des Euripides (415) zwar auf die Zerstörung von Melos
Bezug nehmen, vor allem aber (im Zusammenhang der ganzen Trilogie) „indicate
Euripides’ fears about the Expedition“, ist nicht viel mehr als eine Möglichkeit. —
A. Magdelain, Remarques sur la perduellio, 405—422. — /. Molthagen, Die Durchfüh-
rung der gracchischen Argrarreform, 423—458: So sehr im ganzen Klarheit über die
Intentionen der Reform besteht (Festigung der Grundlagen des römischen Heerwesens
durch eine Stärkung des kleinen Bauerntums), so wenig untersucht ist die Frage, in
welchem Umfang die Reform tatsächlich verwirklicht wurde. Das ist das wesentliche
Thema der vorliegenden Untersuchung. — H. Gesche, Hat Caesar den Octavian zum
mag. eq. designiert? 468—478. — G. Alföldy, Der Heilige Cyprian und die Krise des
römischen Reiches, 479-501. — F. Cornelius, Pausanias, 502-504. — H. C. Avery, So-
phocles’ Political Career, 509—514: Eine Untersuchung der Überlieferung über die
Ämter, die S. angeblich ausgeübt hat, ergibt, daß allein „his Service as general in 441/0“
Glaubwürdigkeit verdient. Die gleichnamigen Hellenotamiai oder Probuloi sind mit
unserem S. nicht identisch. — D. Flach, Der Regierungsanfang des Tiberius, 552-569, be-
faßt sich mit den Gründen für die (gespielte?) recusatio des Tiberius in der Senats-
sitzung vom 17.9.14 n. Chr. (Tac. ann. 1,11-14), in die Stellung des Augustus tat-
sächlich nachzurücken. Stichhaltig erscheint nach sorgfältiger Prüfung aller anderen
Motivationen nur die eines Versuchs des Nachfolgers, durch eine Wiederholung der
recusatio des Augustus (in der Sitzung vom 13. 1. 27 v. Chr.) „eine einmütige Willens-
bekundung des Senats zu erwirken, um darauf verweisen zu können, er sei vom Senat
gerufep und gewählt.“ „Die Nachahmung des Vorbilds erstarrte (aber) bei dem unbe-
weglicheren Tiberius zu einer formalistischen Haltung, die seiner Senatspolitik einen
doktrinären Zug verlieh und zu ihrem Scheitern nicht unwesentlich beitrug.“ Trotzdem
„hielt er bis zuletzt an seiner politischen Linie (einer Scheindyarchie) fest“. — M. K.
Thornton, The Enigma of Nero’s Quinquennium, 570—582, wendet sich gegen die ge-

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