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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 24.1981

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Nr. 2
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Buchbesprechungen
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[Rezension von: Heinrich Niehues-Pröbsting, Der Kynismus des Diogenes und der Begriff des Zynismus]
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[Rezension von: Sylvia A. Matheson, Persien. Ein archäol. Führer]
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[Rezension von: Eckart Mensching, Caesar und die Germanen im 20. Jahrhundert]
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Königer, Wolfgang: [Rezension von: Klaus Schippmann, Grundzüge der Geschichte der Parther]
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https://doi.org/10.11588/diglit.33080#0037
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tenreiche Bild des Zynismus reicht von Diderot (Rameaus Neffe) über Friedrich Schlegel,
Nietzsche, Jean Paul, Grabbe, psychoanalytische Theorien Freuds (obszöner Witz) bis in
die Gegenwart, in der er zunehmend soziologisch-politische Bedeutung gewinnt. Ein an-
spruchsvolles Buch, das sich dem flüchtigen Leser kaum erschließt, dem interessierten je-
doch eine Fülle von Wissen und Anregungen vermittelt.
Sylvia A. Matheson: Persien. Ein archäol. Führer. Aus dem Englischen übersetzt von G.
Fritz und A. Lippert. Verlag Reclam, Stuttgart 1980, 439 S., 120 Abb., 9 Karten, Pb.
39,80 DM
In einer Zeit, in der Persiens Völker ihre Stimme erheben und die Zukunft des Landes so
problematisch wie selten erscheint, ist es nicht nur verdienstvoll, sondern auch ein Aufruf
zur Besinnung, einen Führer durch die archäol. Stätten und das kulturelle Erbe vorzulegen;
er wird durch einen knappen geschichtlichen Überblick, eine sorgfältige Zeittafel und Bi-
bibliographie, gute (aber recht klein gedruckte) Karten und ein Register ergänzt. Dem Alt-
philologen, der sich meistens nur mit den Achämeniden, Seleukiden, arsakidischen Parthern
und Sassaniden beschäftigt, wird vieles fremd sein. Er muß sich jedoch klar machen, daß
im Iran einige der ältesten Freilandsiedlungen (um 8000 v. Chr.) gefunden wurden und
auch die Akkader, Urartäer und Elamiter genauso zum Gesamtbild gehören wie der Islam
mit seinen heiligen Städten. Mit dem Untergang der Seldschuken im zweiten Mongolen-
sturm (um 1250 n. Chr.) endet die nach Provinzen gegliederte Darstellung. Diese Eintei-
lung des Stoffes, die für die Landeskunde und Reisen durchaus von Vorteil sein kann,
setzt beim Benutzer in der Schule, der den historischen Aspekt in den Vordergrund rückt,
einige Vorkenntnisse voraus.

Eckart Mensching, Caesar und die Germanen im 20. Jahrhundert, Hypomnemata 65,
Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1980, 129 S., 24,- DM
Aus der Überfülle deutsch- und französischsprachiger Texte trifft der Verf. eine geschickte
Auswahl, um die wichtigsten Tendenzen der Entwicklung und die Gleichzeitigkeit stark
divergierender Ansichten deutlich zu machen; die tiefen Einschnitte anläßlich des 1. Welt-
krieges, des Dritten Reiches und des 2, Weltkrieges sollen erkennbar werden, Auf den Sei-
ten 103-121 sind die z.T. schwer erreichbaren besprochenen Stellen abgedruckt - zweifel-
los für den Lehrer ein Anreiz, bei passender Gelegenheit das Material zu nutzen. Es läßt
sich u,a, verfolgen, wie im 2, Bd, des wissenschaftlichen Kommentars von Meusel (1916)
die nationalen Töne unter dem Eindruck des Krieges durchschlagen und Germanen und
Deutsche gleichgesetzt werden (die Gleichsetzung von Galliern und Franzosen ergibt sich
dann fast zwangsläufig), eine Identifikation, die noch 1978 S. Fischer-Fabian (Bestseller:
„Die ersten Deutschen“) wiederholt. Am Beispiel der Germani cisrhenani (Niederrhein),
der Nervier (West-Belgien) und der Treverer (Moseltal) wird der Streit um die Rheingrenze
abgehandelt; Ariovist wird unter verschiedenen antiken und modernen Gesichtspunkten
charakterisiert Da eine Beschränkung auf wissenschaftliche Texte gerade nicht beabsichtigt
war, hätte sich als Einstieg auch Emil Sadee, Römer und Germanen, (2, Bd,, Berlin 1911)
angeboten, der in vielem die Vorlage für den zitierten F. Koepp (1912) gewesen zu sein
scheint

Klaus Schippmann, Grundzüge der Geschichte der Parther. Wissenschaftliche Buchgesell-
schaft Darmstadt, 1980. IX, 132 S., 1 Faltkarte, kart., 31,— (18,-) DM
Sch., Professor für Vorderasiatische Archäologie in Göttingen, bietet einen gelungenen
Überblick über die neuesten Forschungsergebnisse. Die Parther sind, wie ihre Vorgänger,
die Achämeniden, und ihre Nachfolger, die Sasaniden, Iranier; ihre Sprache, eine Schwe-

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