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Deutscher Altphilologenverband [Editor]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 37.1994

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Nr. 1
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Buchbesprechungen
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Mensching, Eckart: [Rezension von: H. Diels, H. Usener, E. Zeller, hrsg. von Dietrich Ehlers, Briefwechsel, Band I/II]
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[Rezension von: Gundel, Hans Georg, Zodiakos. Tierkreisbilder im Altertum]
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https://doi.org/10.11588/diglit.33059#0032
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Buchbesprechungen

73. D/'e/s - D. Dsener- F. Ze//er. Bdefwecbse/, brsg. von D/efdcb Fb/ers, ////, Bed/n. Akadem/'e-Vedag
7992, 597 & 562 5., DM440,-
Von der großen Zahl derer, die sich etwas intensiver mit der vorsokratischen Philosophie beschäfti-
gen, werden fast alle auf die „Vorsokratiker" von Hermann Diels gestoßen sein, die in den dreißiger
Jahren von W. Kranz überarbeitet wurden, oder auf den „Diels-Kranz". Die „Vorsokratiker", 1903
erstmals erschienen, sollten nur eine Textsammlung für Vorlesungen und Übungen sein: ihre Wert-
schätzung nahm dann aber solche Formen an, daß Diels' Übersetzungen der wörtlichen Fragmente
für viele zu kanonischem Ansehen gelangten So durchschlagend der Erfolg seiner Sammlung war,
so deutlich tritt ihr Urheber hinter diesem Buch und hinter seinem gesamten Oeuvre zurück Das ist
nur zu einem Teil verständlich: Diels (1848-1922) war von 1886 bis zu seiner Emeritierung 1921
Berliner Ordinarius, er hat sich um die Universität und mehr noch um die Preußische Akademie der
Wissenschaften bedeutende Verdienste erworben - und blieb doch im Schatten von Wilamowitz.
Die bislang geringen Chancen, von Diels ein differenziertes Bild zu gewinnen, haben sich siebzig
Jahre nach seinem Tod von Grund auf verbessert: D Ehlers hat auf 950 Seiten vorzüglich nicht
weniger als 725 Briefe und Postkarten aus den Jahren 1870-1908 ediert, die Diels an Eduard Zeller
(1814-1908) und Hermann Usener (1834-1905) gerichtet bzw. von diesen empfangen hat. Zeller
war der väterliche Freund und Förderer, Usener der Lehrer; es handelt sich also um eine Korrespon-
denz von Vertrauten, in der die Themen in aller Offenheit besprochen werden konnten. Als Ersatz
für einen nicht finanzierbaren Kommentar treten insbesondere eine Zeittafel, ein Verzeichnis der
erwähnten Schriften und - dies die wichtigste Hilfe - ein Personenverzeichnis mit biographischen
Daten hinzu
Die Edition stellt für die drei Gelehrten natürlich reichstes Material bereit. Man sieht etwa, unter
welchen Mühen Diels als Gymnasiallehrer (in Hamburg, dann Berlin) seine großartigen
„Doxographi" schuf. Weit über den Rahmen von Berliner Akademie und Universität weisen zwei
Unternehmen, an denen er maßgeblichen Anteil hatte: Thesaurus Linguae Latinae und
Internationale Vereinigung der Wissenschafts-Akademien Aber auch für ganz andere Bereiche
findet sich Reizvolles, genannt seien die Bericht über Paris-Aufenthalte und einen Berliner
„Frauencongreß" (II S. 25, 109f., 158ff ). - Wer sein Bild des späteren 19 Jh.s vertiefen will, wird
mit Gewinn zu der vorliegenden Korrespondenz greifen, und so ist zu hoffen, daß nicht nur alter-
tumswissenschaftliche, sondern auch historische Bibliotheken unterschiedlichster Ausrichtung den
Interessierten dies Werk zugänglich machen
ECKART MENSCHING
Gunde/, Dans Georg: Zod/akos. 77'erA*reAb(/c/er im A/ferfum. kosmdcbe Bezüge onc/ Tense/'fworsfe/-
/ungen 7m anf/ken A//tags/eben Ma7nz: v. Zabern 7 992, 358 5., 88,00 D7V7 (Ku/furgescb/cbte der
andken t/Ve/f. Bd. 54).
Hans Georg Gundel hatte bereits in seinem RE-Artikel „Zodiakos" eine beeindruckende Fülle von
bildlichen Darstellungen des „Tierkreises" vorgelegt - oder besser: des „Kreises von Lebewesen"
Denn, wie Gundel anfangs zu Recht betont, ist das Wort Zodiakos von griech. ^rnSrov, dem Demi-
nutivum zu ^cpov, gebildet Nunmehr hat er diese Reihe nochmals nicht unbeträchtlich erweitern
können: Sein Katalog umfaßt jetzt 520 Nummern - einige Nummern sind allerdings nicht besetzt;
andererseits ist die Zahl der besprochenen Denkmäler noch deutlich größer, da gleichartige Darstel-
lungen teilweise unter einer Katalognummer zusammengefaßt sind Antike Darstellungen finden

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