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Lochner, Johann Hieronymus [Editor]
Samlung merkwürdiger Medaillen: in welcher wöchentlich ein curieuses Gepräg, meistens von modernen Medaillen, ausgesuchet, und nicht nur fleisig in Kupfer vorgestellet, sondern auch durch eine historische Erläuterung hinlänglich erkläret — 1.1737

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https://doi.org/10.11588/diglit.19483#0223
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selbiger bißher grstcmden, allein sich wieder eine solche Macht zu setzen
keines Weeges cspable,sondern in allem etwan > rooo. Mann stark war,
indem er einen grosen Tyeil seiner Völker in Wittemberg und andern Or-
len liegmd, auch mit noch mehrern den Grafen von Mansfeld in Nie-
der Sachsen unv ven Oenersl Thumbshirn in Böhmen verschicket hatte,
welcher letzere von da einen wichtigen 5ecour8 zuführcn solte,über deffen Aus-
bleiben Ver Churfürst bey seiner Gefangennehmung sehr geklaget. Er
faffete folglich den Vorsatz sich zuruck, und unter taveur der im Weeg
getegenen Platze, als Torgau und insonderheir Wittemberg, nach Nie-
der Sachsen zü ziehen, um allda durch seine^liirten verstarketzuwerden,
unv also dem Feind wieder unter die Augen gehen zu können-

Die Brücke zuMeisen wurde demnach im Abziehen abgebrennetund
bey Mühlberg ein sehr vorthellhaftes Lager geschlagen - allein der Kai-
ser war nicht weniger besorget Venen Sachsen, ehe sie Wirtcmberg erlam
geten, nachzueilen, so daß er den 2;. ^pr. Abenvs gegen Mühlberg zu
ffehen kam, und alsbald wegen der Ubersetzung und Angreifung der Fein-
de Kriegs-Rath hielt. Denen meisten Haubtern, insonderheit demKö-
uig kerämLnäo mißfiel ein solches Unternehmen höchstens, selbstvon dem
»herzog von meldet Ibuanus, daß er, nach recoZnoscirung der Ge-
-gend . die Gröse der Gefahr so man dabeh zu befürchten hatte mit viclen
CZründen vorgestellet, unerachtet ich an emem andern Ort das Wieder-
spiel gelcsen, wie nemlich besagter Herzog heftig auf ven Angrif bestandenf
und hieruber mit dem König beräirianäo in einen harren Wortwechsel ge-
rathen - der Kaiser aber blieb bey der retolurion über den Fluß zu se-
tzen- Ob nun schon, wie der Erfolg wiese, der Churfürst selbst soiches
nicht glaubete, undaus dieserUrsache völlig forkzuziehen für übereiltunv
schimpfiich hielt ; so erachtete er doch auch zu gefahrlich in Mühlberg zu
bleiben : ergrief daher einen Mittelweg, und ruckete mit seinem Lager et-
wan drey Meilen gegen die Locherheide zu fort : wobey gleichwol Mühl-
ba-g besetzet blieb, und weil unweit davon eine Schiffbrücke war, folche
zü äcfeoäiren, auchden Kaiserlichendcn Ubergang sonst zuverwehren, an
Vem Ufer verschiedene Postenund Canonen ranZiret wurden, auch dieses
auf einer so wol gelegenen Höhe, daß man sich höchstens darüber verwun-
dert, wie die Sachsen selbige so bald verlaffen.

.Es brach demnach der 24, äprilis, als der Tag der Schlacht, an,
welcher damals der Sonntag ^iiericorcüLg Oomrni war, und in eini-
gen ^kachrichten, womit so gar eine gewisse mcäLitle einstimmet, für
5. Georgen Tag ausgegeben wird, wsrüberTenzel paZ. r76. ftnw Much-

raassun-
 
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