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Lochner, Johann Hieronymus [Hrsg.]
Samlung merkwürdiger Medaillen: in welcher wöchentlich ein curieuses Gepräg, meistens von modernen Medaillen, ausgesuchet, und nicht nur fleisig in Kupfer vorgestellet, sondern auch durch eine historische Erläuterung hinlänglich erkläret — 3.1739

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https://doi.org/10.11588/diglit.22375#0258
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LO2 Sämlung MerkwüedigedNeäLÜIen^

oder Chrisiianopel in Bleckingen, wobey er mit demPftrd siurzte, und durch das ein-
gebrochene Eis rn das Wasser fiel, auch unfthlbar würde umgekommen seyn, wenn
rhn nichr Peter Baner heraus gezogen hatte- So denn nahm er das Schloß Bork-
holm wiederüm ein, nachdem cr zuvor die Einwohncr von der ganzen Jnsul Oeland
dahin gebracht, daß jeder seinen Gast von den Danen erschlagen. Nicht weniger that
lacobus äe la Oaräie in diesem Iahr gegcn Rußland das besie, indem er Kezcholm,
das fnr die geleisicte Hüift an Schweden abgetretten werden solte, zu lang aber auft
gehalten wurde, mit Gewalt erobcrte, auch Neugarden einnahm, und dadurch die
Russen zwang, daß sie sich auheischig macheten den jüngern Prinzen Laroli, saio-
lum kbüchyum, für ihren Ezaar zn erkennen : welches jamtlich denn für den von Da-
nemark erlittenen Schaden cm kuulLoemenr war.

Von den übrigen Regrcrungs Geschaften Laroli nur noch eines einigen zn gedem
ken; so wird ihm Schuld gegeben, daß er den Msnnonisien zu vrel günsiig geweftn,
nnd noch mehr den Reformirten-. derenReligion er t6o8. würklich, wiewol vergeblich,
dulten wollcn, und die Universitat Upsal darüber ihre jLrivileAia verlohren haben soll:
welches lezte docb Locceniug weitlaufig wiederlegct« Daß er sonsi die Religion und
Freyhcit seines Vaterlandes tapfermnthigst gercttet; bezeuget der rever8 unftrer me-
ösille mit seiner Umschrift, und vorhergehende Erzahlung. Er war auch zu Haus
ein genaner )ulkici3rius, versah anbey die Grenzen mit guten Vesiungen, unö verhü-
lete mit allem Fleis, daß nicht unnütze ^achen, welche zur Weichlrchkeit verführen,
in das Laud kommen möchten : daher er ost ftlbsi die ankommenden Schiffe, was sie
mit sich brachten, exuminiret, und dcnen welche Getreid oder Salz aufgehabt, die
Erlaubuis ertheilet, Eiftn und Kupftr dafür weg zn führen, zu denenjenigen aber
welche Nascherey, Qbs und dergleichen, gcbracht gesager, sie solcen dagegen Schwedir
sche Rübeu mitnehmen. Ubrigens blerbt rhm der Ruhm, daß er äevor, herzhaft, klug,
uud cin Patron derer lkuöien, gewesen. Jn Erwählung ftiner Vertrauten erwies er
sich fthr sorgfaltig , gegen dicjenigen aber so er einmal angenommen in der Gnade be-
siändig : auch war er, bey dem ersien Anfall zwar sehr hitzig (wie sich denn der sb-
crwahutc Verrälher 8om3, so viele Maulschcllen von rhm erlitten zu haben, beschwehi
rete) jedoch bald wiedcr zu versohnen.

Ccklüßlich isi sein doppelrer Ehesiand nicht zu vcrgessen, da er sich zu ersi den z.
^lZi. 1^79. an die Chur Pfalzische Prinzessin ^nuam kclärwm vermahlte, welche i s89-
mit Tcd abgieng : nachdcm sie ihm zwar r. Prinzen und 4. Prinzessinen gebohren;
davon aber nur eine einige Prinzessin cachariua zu Jahren gekommen, so, durch ihre
Derniahlung an Pfalzgraf Johann Casimir, zur Multer des nachmaligen Königes
Laroli Qullavi worden. Die andere Gemahlin war eineHolsieinische PrinzeffiN Lüri-
ttin3, welche ihn is92- beygeleget wurde, und den n. Oec. 1594. zu Stockholm fti-
nen Nacl-folger den groftu Lulwvum ^äolyüum , 1596. (I^occenius machet diese
Prinzeffn um 10. Iahre jünger, so aber nicht wol bey den übrigen Ümsianden sie-
hct) ^wrlam Llil3bcrü3m, nachmalige Gemahlin dcs oben öftec erwahnten Herzoges
von Osier Gothland, und den 2Z.^r. 1601. (oder 1600.) zu Reval den auch gedach-
ten Prmzen Larolum Pliilipyum, den den 25. M. 1622. zu Narva mit Tod abgienq,
an das Licht der Welt brachre.

^ Scin Lcben beschlos errdlich König Carl, meisientheils aus Kümmernis über den
Danisckcn Kneg, den go. 0ckok>. um 12. Uhr 1611. zu Nyköping, wohin er, aus
dem Feld nach Upland zu einem Reichs Tag eilend, bereits sprachlos, gebracht wors
den, und ward in folgendem Jahr zu Srregnas Königlich begraben.

Den r9. /un. 17^9.
 
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