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Medicus, Friedrich Casimir; Karl August [Bearb.]; Maria Amalie [Bearb.]
Von der Glückseligkeit eines Staats in welchem der Ackerbau blühet: Eine Vorlesung welche bey Gelegenheit des höchsten Vermählungs-Festes Seiner hochfürstlichen Durchleucht Herrn Karl Augusts Pfalzgrafen bey Rhein ... mit der Durchleuchtigsten Fürstin und Frau Maria Amalia Herzogin zu Sachsen ... gehalten worden — Mannheim: gedruckt in der Hof- und akademischen Buchdruckerey, 1774 [VD18 14615304]

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https://doi.org/10.11588/diglit.47481#0009
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bringen, sondern er wird auch die bereits verfertigten Waaren andern
Ländern zuführen, und dadurch wird die innere Landsindustrie eine
neue Quelle des Reichthums.
Alles hangt also von der Vervielfältigung der Landsprodukten ab«
Dieß ist in einem Staate, der weder an einem Weltmeer selbst liegt,
der doch wenigstens nicht daran gränzet, die einzige Quelle, Reichthum
und Wohlstand des Allgemeinen und des.Einzeln zu beförderen. Alle
übrigen Mittel, so lange sie sich nicht auf den Ueberstuß der Landsprok-
ten gründen, sind dem Unbestand der Zeit und dem Zufall unterwor-
fen, und ein ungünstiger Unistand kann die Sorgfalt, Mühe, und den
unbeschränkten Eifer gar vieler Jahre auf einmal zernichten.
Die Landsprodukten sind entweder aus dem Mineralreich, oder
aus dem Thier-und Kräuterreich. Die ersten umgreift der Berg-
bau, die zweytere aber pflegt man überhaubt den Ackerbau zu benen-
nen. Nicht überall kann man durch den Bergbau Produkten ge-
winnen. Dieß ist ein verborgener Schatz, der sehr selten ist. Aber
die Oberfläche der Erde, kann für die beyden anderen überall zuberei-
tet, und überall gus ihnen die Produkten heraus gezogen werden; und
folglich begreift man unter den Landsprodukten vorzüglich nur die, wel-
che der Ackerbau und die Viehzucht abwerfen,
Zweyter Abschnitt*
seinem Lande kann es also gleichgültig seyn, in welchem Zustand sem
Ackerbau ist, und ich beklage immer die sichere Ru e so vieler
meiner Mitbürger, die glauben in unserer glücklichen Pfalz blühe der
Ackerball im c ochsten Grade. Korn, Spelz, Gerste und Haber zu bauen,
ist noch lange kein Ackerball; sie sind wahre Bedürfnisse des Menschen^
aber lange nicht die vornehmstem
 
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