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Medicus, Friedrich Casimir; Karl August [Bearb.]; Maria Amalie [Bearb.]
Von der Glückseligkeit eines Staats in welchem der Ackerbau blühet: Eine Vorlesung welche bey Gelegenheit des höchsten Vermählungs-Festes Seiner hochfürstlichen Durchleucht Herrn Karl Augusts Pfalzgrafen bey Rhein ... mit der Durchleuchtigsten Fürstin und Frau Maria Amalia Herzogin zu Sachsen ... gehalten worden — Mannheim: gedruckt in der Hof- und akademischen Buchdruckerey, 1774 [VD18 14615304]

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https://doi.org/10.11588/diglit.47481#0017
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X o X IS
Vierter Abschnitt.
/^o reihend diese Aussichten sind, so gut sind sie zu erreichen, und es
erfordert weiter nichts, als einen wahren Willen. Zn einem
republikanischen Staate, gehört die Einstimmung gar vieler Zu Aus-
führung eines Entwurfs, und böse und gute Vorschläge finden hier
ihre gewaltige Hindernissen, weil es schwer hält, bey der so sehr ver-
schiedenen Gedenkungsart der Menschen, und bey dem so verschiedenen
Interesse der Einzeln das Uebergewicht auf eine Seite zu bringen»
Aber in einem monarchischen Staate ist alles leichter möglich, und wo
ein Fürst, wie Karl Theodor das Ruder führt, der nichts wie das
Wohl seiner Unterthanen wünscht, da ist es leicht Vorschläge auszu-
führen , die sich auf die Menschlichkeit gründen, und die das Wohl des
Einzeln und des Allgemeinen bezielen.
Das erste Mittel ist der allgemeine Unterricht. Eben so wenig
es möglich ist, daß einer, der gar keines Weges kundig ist, bey dunkler
Nacht auf den gewünschten Platz kommen kann, eben so unmöglich ist
es, daß hie bey fortdaurender Unwissenheit diese Absichten erreichet wer-
den können. Sterwart sagt: der Staatsmann müsse nicht befehlen,
sondern er müsse nur lenken, daß sie den Entwürfen, die ihre eigene
Wohlfahrt bezwecken, selbst beypflichten. Es ist unmöglich, daß ein
Befehl werde lange befolgt werden, von dessen Nutzen und glücklichen
Einfluß, sowohl diejenigen, die ihn vollstrecken, als auch die ihn befol-
gen sollen, gar keinen, oder nur einen dunkeln Vegrif haben. Man
lauert nur den ersten Augenblick ab, und denn gehet es wieder den al-
ten Weg. Den Kleebau und die Stallfütterung mag man so lange
durch Befehle erzwingen wollen, als man will, nie werden sie dadurch
in Aufnahme kommen. Aber man zeige die Vortdeile, die daher flie-
sen, den Nutzen, dessen jeder Einzele dadurch theilhaftig wird; und
nun wird sie der Versuch der Nation werden,
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