Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Österreich / Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale [Hrsg.]
Mittheilungen der K.K. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale — 12.1867

DOI Artikel:
Lind, Karl: Über Rundbauten mit besonderer Berücksichtung der Drei-Königs-Capelle zu Tulln in Nieder-Österreich
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.25925#0168
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
146

«•
Uber Rundbauten mit besonderer Berücksichtung der Drei-
königs-Capelle zu Tulln in Nieder-Österreich.

Von Dr. Karl Lind.

(Mit 45 Holzschnitten.)

Ij nter den zahlreichen mittelalterlichen Rundbauten, die sich bis zur Gegenwart im Erzherzog-
thume Nieder-Österreich erhalten haben, nimmt unzweifelhaft die Rundcapelle zu Tulln1 einen
hervorragenden Platz ein. Sie gehört nicht nur zu den grösseren Bauwerken dieser Art, sondern
ist auch beachtungswerth durch ihre reichere Ausstattung, insbesondere durch ihr prächtig
verziertes Portal.
In den Mittheilungen der Central-Commission2 hat man jene im Volksmunde gern als
Heidenthürme oder römische Tempel bezeichneten thurmähnlichen Gebäude schon zu wiederholten
Malen zum Gegenstand eingehender Bearbeitungen gemacht, auch ist es gelungen ihre ursprüng-
liche Bestimmung unzweifelhaft festzustellen. Von den Resultaten dieser gründlichen For-
schungen ausgehend, wollen wir nunmehr eine Überschau dieser eigenthümlichen Bauten geben,
die ohne Zweifel in der Baugeschichte der österreichischen Länder einen eigenen Platz beanspru-
chen können, und damit die Beschreibung der in der Aufschrift bezeichneten Capelle einleiten.
Die gegenwärtige Anzahl dieser runden kirchlichen Gebäude ist immerhin eine beträcht-
liche; es dürfte kaum zu viel sein, wenn man sie mit Einem Hundert beziffern will, zumal diese
Bauten bis heute noch nicht sammt und sonders bekannt sind und eine möglichst vollständige
Verzeichnung derselben noch einige Zeit brauchen dürfte.
Wir finden solche kirchliche Rundbauten und polygone diesen ähnliche Bauten in Nieder-
Österreich zu Burgschleinitz, Deutsch-Altenburg, Friedersbach, Gars, Globnitz, Göffritz, Haders-
dorf a. K., Hainburg, Hardegg, Kuenring, Loosdorf, St. Lorenzen, Mistelbach, Mödling, Petro-
nell, Pottenstein, Pulkau, Scheiblingkirchen, Stahremberg, Tulln, Wiener-Neustadt, Zellerndorf;
Lorch in Ob er-Österreich; in der Steiermark zu Bruck a. d. M.,St. Georgen bei Murau, Maria Zell,
1 Über dieselbe brachten Nachrichten Ernst und Ö sch er „Baudenkmale des Mittelalters im Erzherzogthum Österreich“
(1846) und (Dr. Hei der.) „Die Capelle der heiligen drei Könige in Tulln“ (1847).
2 M. I. 53, 197, III. 263, IV. 47, V. 337. Besprochen werden auch derlei Bauten im Jahrbuche der Cent.-Com. I. und II.,
in Heider und Eitelberger’s mittelalt. Kunstdenkmalen des österr. Kaiserstaates I. 83, ferner in den Mittheil, des histor.
Vereines für Steiermark 1859 , dann in den Mittheilungen des Alterthums-Vereines zu Wien V. bezüglich des K. 0. M. B.
und in dem von demselben herausgegebenen archäol. Wegweiser durch Nieder-Österreich, Kreis unter dem Wiener-Walde.
 
Annotationen