Zeitschrift für tfumor und Ir u n st
merl kannte nämlich ihr Männchen nur zu gut und hatte ihm,
u,n dec ärztlichen verordnung Nachdrnck zu verschaffen, einen
— 5chrittzähler angeschafftr
„So, inein lieber jdmnmerl," sagte sie, „jetzt kommst Du mir
nicht eher heim, als bis Du Oeine zwanzigtausend Lchritte ge-
macht hast, ich werde den Axparat jeden Abend revidieren l"
„theiliger Nepoinuk," stöhnte jdummerl und glaubte umsinken
zu müssen, „nun gar zwanzigtausend I"
Betrübt nahm er den Malefiz-Apparat und zog damit los.
Eins, zwei, drei, zehn, zwanzig, hundert! thuh, wie bserr
Pummerl ächzte. Bis zu seiner Stammkneixe waren es gerade-
zu zweihundert.
vorübergehen? Nein l Linen Schopxen zur Stärkung mußte
er wenigstens nehmen. Ah, wie wohlig ihn die gewohnte tvirts-
hausluft umfächeltel Und wie sreundlich ihn heute die Aenzi
anlächelte.
Zwanzigtausend Schritte — das war angesichts dieser 5itua-
tion mehr als hart, das war grausam, unmenschlich, brutal.
„bvie geht's denn alleweil, Fräulein Zenzi?"
„D, gut, kserr sdummerl. Nur das ewige kjin- und wider-
laufen den ganzen Tag, man spürt am Abend seine Füße kaum
mehr. Da habcn Sie es gut, Lserr Pummerl!"
„V mein, wenn sie's nur wüßte l" dachte kserr Pummerl mit
einem stillen Seufzer. Auf einmal aber schreit er laut aufi
„Iesses na Zcnzi! Zenzi ich hab's!"
Und er erzählt der Ienzi seine ganze Leidensgeschichte und
die brave Seele ist gerne bereit, den thelfer in der Not zu machen
und sich statt seiner den nichtsnutzigen Schrittzähler anzuhängen,
bis das tägliche jdcnsum erreicht ist.
Frau pummerl aber ist stolz auf ihren Gatten, denn er
bringt es an manchem Tag sogar bis auf dreißigtausend Schritt.
Freilich fügt sie seufzend hinzui „Arg langsam geht's aber mit
der Aurl" E. zx. Hennig.
Der dunrme -Kans.
der Leni sagt der tsans:
„Ntorgen muß ich scheiden!
Ukagst Du wirklich außer mir
Aeinen Buben leiden?
Schau — ich hab' halt keine Ruh';
Aann Dir's nicht beschreiben . . .
tvenn ich weg bin — wird Dein kserz
Ewig mein auch bleiben?" —
Und den oft getanen Schwur
Schwört sie ihm aufs neue;
Schwört und küßt — und küßt und schwört
Unentwegte Treue.
Geht der bsasensepp vorbei —
pfeift sich eine Weise;
U?ie er Lenis Schwüre hört,
Lacht er heimlich leise:
„isans — bist Du ein dummes Pfuudl
So ein Aongonegerl
tvenn der Raubschütz wildern geht,
Sagt er's nicht dem Iäger!" —
_ Ernst Stlms.
Äuftichtig.
Runde: „U)arum dauert es so lange? Sie frisieren mich schon
eine halbe Stunde."
Rarbier: „An Ihnen kann dcr Lehrling so gut lernen."
Micht -citgclnäß.
Die sechsjährige Elsa (zu ihrer jreundtm: „Du, mit der
Mimi können wir eigentlich gar nicht mehr verkehren; sie hat
zu ihrem Geburtstag eine Puxxe bekommen, und denke Dir
nur, sie hat sich darüber gefreut wie ein Aind."
Die vcrungtückte Usolnentnufnahine.
t
— „Utarie, heute wird.sich mein verehrer wahrscheinlich erklären.
Ich möchte den ersten Auß gerne im Bilde verewigen.
verstecken Sie sich daher, wenn er kommt, mit dem Apparat
hinter jenen Vorhang und im selben Moment, wo wir uns
küssen, drücken Sie auf diesen Gummiball — die
Aufnahme ist dann fertigl — verstanden?"
" „Ia, Freil'n, das is ja sehr einfachl" . . .
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merl kannte nämlich ihr Männchen nur zu gut und hatte ihm,
u,n dec ärztlichen verordnung Nachdrnck zu verschaffen, einen
— 5chrittzähler angeschafftr
„So, inein lieber jdmnmerl," sagte sie, „jetzt kommst Du mir
nicht eher heim, als bis Du Oeine zwanzigtausend Lchritte ge-
macht hast, ich werde den Axparat jeden Abend revidieren l"
„theiliger Nepoinuk," stöhnte jdummerl und glaubte umsinken
zu müssen, „nun gar zwanzigtausend I"
Betrübt nahm er den Malefiz-Apparat und zog damit los.
Eins, zwei, drei, zehn, zwanzig, hundert! thuh, wie bserr
Pummerl ächzte. Bis zu seiner Stammkneixe waren es gerade-
zu zweihundert.
vorübergehen? Nein l Linen Schopxen zur Stärkung mußte
er wenigstens nehmen. Ah, wie wohlig ihn die gewohnte tvirts-
hausluft umfächeltel Und wie sreundlich ihn heute die Aenzi
anlächelte.
Zwanzigtausend Schritte — das war angesichts dieser 5itua-
tion mehr als hart, das war grausam, unmenschlich, brutal.
„bvie geht's denn alleweil, Fräulein Zenzi?"
„D, gut, kserr sdummerl. Nur das ewige kjin- und wider-
laufen den ganzen Tag, man spürt am Abend seine Füße kaum
mehr. Da habcn Sie es gut, Lserr Pummerl!"
„V mein, wenn sie's nur wüßte l" dachte kserr Pummerl mit
einem stillen Seufzer. Auf einmal aber schreit er laut aufi
„Iesses na Zcnzi! Zenzi ich hab's!"
Und er erzählt der Ienzi seine ganze Leidensgeschichte und
die brave Seele ist gerne bereit, den thelfer in der Not zu machen
und sich statt seiner den nichtsnutzigen Schrittzähler anzuhängen,
bis das tägliche jdcnsum erreicht ist.
Frau pummerl aber ist stolz auf ihren Gatten, denn er
bringt es an manchem Tag sogar bis auf dreißigtausend Schritt.
Freilich fügt sie seufzend hinzui „Arg langsam geht's aber mit
der Aurl" E. zx. Hennig.
Der dunrme -Kans.
der Leni sagt der tsans:
„Ntorgen muß ich scheiden!
Ukagst Du wirklich außer mir
Aeinen Buben leiden?
Schau — ich hab' halt keine Ruh';
Aann Dir's nicht beschreiben . . .
tvenn ich weg bin — wird Dein kserz
Ewig mein auch bleiben?" —
Und den oft getanen Schwur
Schwört sie ihm aufs neue;
Schwört und küßt — und küßt und schwört
Unentwegte Treue.
Geht der bsasensepp vorbei —
pfeift sich eine Weise;
U?ie er Lenis Schwüre hört,
Lacht er heimlich leise:
„isans — bist Du ein dummes Pfuudl
So ein Aongonegerl
tvenn der Raubschütz wildern geht,
Sagt er's nicht dem Iäger!" —
_ Ernst Stlms.
Äuftichtig.
Runde: „U)arum dauert es so lange? Sie frisieren mich schon
eine halbe Stunde."
Rarbier: „An Ihnen kann dcr Lehrling so gut lernen."
Micht -citgclnäß.
Die sechsjährige Elsa (zu ihrer jreundtm: „Du, mit der
Mimi können wir eigentlich gar nicht mehr verkehren; sie hat
zu ihrem Geburtstag eine Puxxe bekommen, und denke Dir
nur, sie hat sich darüber gefreut wie ein Aind."
Die vcrungtückte Usolnentnufnahine.
t
— „Utarie, heute wird.sich mein verehrer wahrscheinlich erklären.
Ich möchte den ersten Auß gerne im Bilde verewigen.
verstecken Sie sich daher, wenn er kommt, mit dem Apparat
hinter jenen Vorhang und im selben Moment, wo wir uns
küssen, drücken Sie auf diesen Gummiball — die
Aufnahme ist dann fertigl — verstanden?"
" „Ia, Freil'n, das is ja sehr einfachl" . . .
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Meggendorfer Blätter
Titel
Titel/Objekt
Die verunglückte Momentaufnahme
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Meggendorfer-Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
B 2529-158-1 Folio
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Bildunterschrift: - "Marie, heute wird sich mein Verehrer wahrscheinlich erklären. Ich möchte den ersten Kuß gerne im Bilde
verwegigen. Verstecken Sie sich daher, wenn er kommt, mit dem Apparat hinter jenen Vorhang und im selben Moment, wo wir uns
küssen, drücken Sie auf diesen Gummiball - die Aufnahme ist dann fertig! - Verstanden?" / - "Ja, freil'n, das is ja sehr einfach!"
...
Kommentar
Horina wird erwähnt
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1903
Entstehungsdatum (normiert)
1898 - 1908
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)