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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 47.1901 (Nr. 562-574)

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https://doi.org/10.11588/diglit.16557#0159
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M e a g e n - o r f e r s l) u m o r i st i sch e Blätter.

löö


ins Tresfen, als ihre irdischen Ailsstruxpen ausqebraucht waren.
Aber auch das bseer der Astralleiber schlug Lserr Bendemann
glänzend.

„An I>ein täerz, Bendemann, appelliere ich nicht," sagte
chrau Bendemann, „denn Du hast kein 6erz. Aber Deinen
Bruder werde ich bitten, datz er koinint und Dcinen Tigensinn,
der jedes INaultier übertrisst, bricht. Und er wird koininen,
Bendeinann, und nicht leiden, daß Du sein Lottchen uin ihr
'Lebensglück betrügst."

Damit entschwebte chrauBendeinann, die Thürenicht eben sanst
hinter sich schlietzend — geschlaqen zwar, aber crhobenen ksauptes.

6err Bendeinann lief ein paarinal zornschnaubend iin Zim-
iner aus und ab, wobei er glucksende Laute des Bohnes ausstietz.
Datz er sich in der unterdessen hereingebrochenen, tiesen chinster-
nitz einpsindlich ans Zchienbein stietz, verbesserte seine Taune
gerade nicht. chluchend tastete er nach 5reichhölzern, konnte
aber keine sinden.

Er tastete sich zur Thürc nach dein (Zartenziininer, das er
durchschreiten inußte, uin in den ^lur zu gelangen. Dabei suhr
er in seinem Selbstgespräch sort. -

„Bruder aus dem Ienseits hahaha! soll nur kommen
— kannst zur Bescherung kommen, alter Iunge — bist bestens
eingeladen — hahaha — bestens eingeladen!"

jdlötzlich blieb 6err Bendemann stehen das kvort blieb
ihm im Munde stecken, und ein eigentümliches Gesühl durch-
rann ihn vom 5cheitel bis zur ^ohle — ungesähr so, als ob
sich sein Blut plötzlich in 5elterswasser verwandelt hätte. Denn
gegen die innere chläche seiner tastend ausgestreckten Liand, war
sanst und leise etwas gestoßen. Und er wutzte, datz das Garten-
zimmer vollkommen leer war.

lherr Bendemann holte ein paarmal ties Atem — murmelte
„Blödsinn! — die verdrehten IVeibsbilder machen cinen schließ-
lich auch noch verrückt!" — und ging dann, die bsand von
neuem ausstreckend, ein paar 5chritt weiter.

Aber „es" ging mit. Und wicder spürie er den leichten,
leichten 5toß von unten so sanst — so geisterhast leise gegen
seine innere lhandfläche. Uerr Bendemann schloß, während
kalte Schauer ihn durchrannen, die tastende lhand, das Ding zu
sassen. Aber es wich den greisenden Fingern aus und er griss
in die leere Lust.

Noch cinmal rasste er alle vernunst zusammen — raste sast
ein paar 5chritt weiter. Doch wieder — und noch einmal der

sanste Druck — und jetzt — sürchterlich! sühlte er die Rundung
eines lhauptes, das zwar sosort wieder seiner läand entglitt, aber
so leicht war — so körperlos — entsctzlich — gräßlich - surcht-
bar leicht war, daß es nur einem Astralkörpcr angehören konnte.

„Und cs ist doch Unsinn!" schrie kierr Bendemann -- „Licht!

- Licht! — laß' Dich sehen, wenn Du wirklich da bist — laß'
Dich sehen, wer Du auch seiest."

5einem wirren Geist dämmerte, daß er vielleicht ein Zünd-
hölzchen bei sich hatte. UUt zitternder lhand suchte er darnach

— ja! da waren 5ie. Drei zerbrachen — das viertc slammte aus.

Seinem stieren Blick zeigte sich eine Sekunde lang ein dunkles,
überlebensgroßes, blntrotes kjaupt — im nächsten Augcnblicke gab
es einen Rnall — ein sprühendes Zischen — eine hohe Flamme

.

Funken flogcn und löerr Bendemann stürzte, von wahn-

48. Band. TWTWGtzDGWsWTWGWGW

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