Q Meggendorfers Humoristische Blätter.
Der j)hilosoph in Verlegenheit.
Lr wollt von Meiterfahrt nichts wissen,
Lr lebte nur von ihren Aüssen.
Ls schilt der Lreund, es murrt das Heer,
bserr Aristoteles noch mehr;
<Lr stieg dem Rönig auf das Zimmer:
,,Nein, länger, cherr, verschweig' ichs nimmer
Zn so ein Lärvchen sich vergaffen!
weißt Du nichts Bessres mehr zu schaffen?
In so ein Bischen Lleisch und Bein
Ganz übern Aopf vernarrt zu sein,
Zögling des Aristoteles
Zst so etwas vernunftgemäß?
Ls weist dein Ltern nach höh'ren Zielen,
Willst ewig mit der jDuppe spielen?
Geh, raff' Dich auf und reiß Dich los,
Lei wieder D u, sei wieder groß!
versprichs, noch heute brichst Du auf
Und setzest fort den Liegeslauf!
Lei Nlann und fag' die Dirne fort!" —
Der Aönig spricht darauf kein Wort,
Lr sann nur einen Augenblick,
Dann zog den Vorhang er zurück:
Da lag, vom Zauberlicht umslossen,
Auf seidnen Divan hingegossen,
Umrahmt von blühendem Geranke,
Die kstrrliche, Lypressenschlanke,
Geschinückt wie zu der Venus Lest,
Zm Llorgewande von Asbest.
Don Lotosblunlenduft umfächelt,
Die holde Lee dem Rönig lächelt;
Den Weisen, der sich so vergaß,
Lie ruhig mit großen Augen maß! —
Der von Beredsamkeit erst trof,
Wie stockte da der j)hilosoph,
Zupft sich am Bart, wird rot, wird blaß,
„Lserrs sprach er-wüßt er doch nur was?
Li Philosoph, laß Dich nicht stören,
Ulein Lchatz will auch den Vortrag hören:
Lr sagt, ich muß noch heute reisen,
Und Dir mein Uind, die Thüre weisen.
Drauf endlich jener bringt hervor:
„War, — oder bin ich jetzt ein Thor?
Das sagt ich? — Nun, so wie es scheint,
L>o böse war's just nicht gemeint!
Ls' hätt ja wohl noch morgen Zeit;
Und wenn Dichs, Rönig, morgen reut,
So käm's ja, unter uns gesprochen,
Nicht an, auf ein — paar weit're Wochen. —
Za, mein'thalb, 's hat ja nicht Gefahr,
Nicht auf ein Zährchen auf ein Zahr!
Und dann — will sich die Dam' bequemen,
Steht Dir's ja frei, sie — mitzunehmen!
Was sag ich! — Nun ich wollt' nur sagen,
Ls hätt am Lnde nichts zu sagen,
Doch jetzt, jetzt thu' mir den Gefallen,
G Rönig, laß den Vorhang fallen!
Gewöhn mich sonst noch ganz ans Schielen,
Will selbst am Lnd mit j)uppen spielen!
Noch länger schau'n das süße wesen,
Und — j)hilosoph bin ich gewesen!
^ Robert Oechslen.
Hcrst und Kellner.
„Warum bedailken Lie sich bei dem Herrn, der
Zhnen doch keinen Rreuzer Trmkgeld gab?"
„Um den aildern Gästen kein schlechtes Beispiel
zu geben!" _
WermuLeier Amtseifer.
vagabund: (wie er in den Gerichtssaal ge-
führt wird), ,chakertie, a nagelneuer ^taatsanwalt
— daß der 's höchste beantragt, das ist klar."
Der j)hilosoph in Verlegenheit.
Lr wollt von Meiterfahrt nichts wissen,
Lr lebte nur von ihren Aüssen.
Ls schilt der Lreund, es murrt das Heer,
bserr Aristoteles noch mehr;
<Lr stieg dem Rönig auf das Zimmer:
,,Nein, länger, cherr, verschweig' ichs nimmer
Zn so ein Lärvchen sich vergaffen!
weißt Du nichts Bessres mehr zu schaffen?
In so ein Bischen Lleisch und Bein
Ganz übern Aopf vernarrt zu sein,
Zögling des Aristoteles
Zst so etwas vernunftgemäß?
Ls weist dein Ltern nach höh'ren Zielen,
Willst ewig mit der jDuppe spielen?
Geh, raff' Dich auf und reiß Dich los,
Lei wieder D u, sei wieder groß!
versprichs, noch heute brichst Du auf
Und setzest fort den Liegeslauf!
Lei Nlann und fag' die Dirne fort!" —
Der Aönig spricht darauf kein Wort,
Lr sann nur einen Augenblick,
Dann zog den Vorhang er zurück:
Da lag, vom Zauberlicht umslossen,
Auf seidnen Divan hingegossen,
Umrahmt von blühendem Geranke,
Die kstrrliche, Lypressenschlanke,
Geschinückt wie zu der Venus Lest,
Zm Llorgewande von Asbest.
Don Lotosblunlenduft umfächelt,
Die holde Lee dem Rönig lächelt;
Den Weisen, der sich so vergaß,
Lie ruhig mit großen Augen maß! —
Der von Beredsamkeit erst trof,
Wie stockte da der j)hilosoph,
Zupft sich am Bart, wird rot, wird blaß,
„Lserrs sprach er-wüßt er doch nur was?
Li Philosoph, laß Dich nicht stören,
Ulein Lchatz will auch den Vortrag hören:
Lr sagt, ich muß noch heute reisen,
Und Dir mein Uind, die Thüre weisen.
Drauf endlich jener bringt hervor:
„War, — oder bin ich jetzt ein Thor?
Das sagt ich? — Nun, so wie es scheint,
L>o böse war's just nicht gemeint!
Ls' hätt ja wohl noch morgen Zeit;
Und wenn Dichs, Rönig, morgen reut,
So käm's ja, unter uns gesprochen,
Nicht an, auf ein — paar weit're Wochen. —
Za, mein'thalb, 's hat ja nicht Gefahr,
Nicht auf ein Zährchen auf ein Zahr!
Und dann — will sich die Dam' bequemen,
Steht Dir's ja frei, sie — mitzunehmen!
Was sag ich! — Nun ich wollt' nur sagen,
Ls hätt am Lnde nichts zu sagen,
Doch jetzt, jetzt thu' mir den Gefallen,
G Rönig, laß den Vorhang fallen!
Gewöhn mich sonst noch ganz ans Schielen,
Will selbst am Lnd mit j)uppen spielen!
Noch länger schau'n das süße wesen,
Und — j)hilosoph bin ich gewesen!
^ Robert Oechslen.
Hcrst und Kellner.
„Warum bedailken Lie sich bei dem Herrn, der
Zhnen doch keinen Rreuzer Trmkgeld gab?"
„Um den aildern Gästen kein schlechtes Beispiel
zu geben!" _
WermuLeier Amtseifer.
vagabund: (wie er in den Gerichtssaal ge-
führt wird), ,chakertie, a nagelneuer ^taatsanwalt
— daß der 's höchste beantragt, das ist klar."