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Lothar Meggendorfers humoristische Blätter — 10.1892 (Nr. 79-91)

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https://doi.org/10.11588/diglit.20905#0082
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L. Neggendorfers Humoristische Blätter


Alt-Eermanisch.

^rkmnrk.

Da schwang er um so wilder
Das AAirfelhoru empor;

Um seine Kreiheit spielt er,
Lin Nurf — und er verlor.

Sie sahen all' mit <§wauen
Auf den unsel'gen Nann.

T'er strich sich ^tirn und Arauen
tlnd hub zu sprechen an:

„(Iei's d'rum! Du hast gewonncn
Nein Ligen und mein AAib,-
Aeim nächsten §>lanz der Zonncil
Ist dienstbar Tir mein Leib.


Ich will Tir alles weihen
ttcit diesenc ttcethornschlnrf,
Aur gönne mir tlnfreicn
Aoch einen letzten AAcrf!

^s weilt ja eine Achwieger
In mein und Deinem k)aus —
Wohlan, Tu Allirfelsieger,
Aomm, knobeln wir sie aus!

Herr Hatto, der Gewinner,

)var frohen Angesiehts;

D'rum rief mit raschem Sinn er:
Ls gilt, Awei oder nichts!"

Die Nürfel klappern wieder
Im kurzen Rinderhorn
Und rasseln zweimal nieder,
klnd — Hunolf hat verlor'n.

Uerspielt hat AAib und Gut er,

T>ie Hreiheit, sein Roß, so traut —

Toch auch die Achwiegermutter,
T'rum jubelt Hnnolf laut. Karl Bogl.

Herr: „Ist vielleicht der Herr Papa zu Hause!"
Hräulein: „Leider nicht; aber ich werde ihn rasch rufen!"
Herr: „Ritte, bemühen Lie sich nicht; ich komme nur —
geschäftlich!"

sOie beiden ^Ndvokaken.

Lrster Advokat (oon obcn herab): 2ie stecke ich noch zehnmal init
all' Ihrer Gelehrsainkeit in die Tasche.

Awciter Advokat (kattblntig): „Dann hätten 5ic jedenfalls mehr
Gelchrsainkeit in der Tasche als iin Ropfe."

-4.-

Vrfähiguugs-I^achwris.

^H^'^Her öZeineindewirt
von Friedens-
brunn benötigt
einen neuen bsauskuecht.
Alsbald stellt sich ein
Itellenbcwe r b e r v 0 r.

Der UArt liest die Zeug-
nisse durch und betrachtet
sodann die etwas bagere
ööestalt des dlusnabms-
bewerbers und spricht:
„Ao, die Zeugnis war'u
net übel, aber bei uns
 
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