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das in den sechzig-er Jahren vollendet war, zutreffend, aber auch
nur für dieses Stück. Wieviel anderes, fast Entgegengesetztes
sollte dazu kommen! Und Zola irrte, wenn er damals schrieb, die
Olympia enthalte nicht nur den ganzen Manet, sondern nur Manet.
Man fühlt gerade in dem Saal des Louvre das Traditionelle des
Werkes. Daher sagt uns Zolas Behauptung, die Nackte sei nur
ein Modell von der Straße gewesen, an dem Manet nur das Male-
rische gereizt habe, nicht viel. Weder die Olympia, noch das
Dejeuner sur l’herbe, von dem Zola dasselbe sagte, verdanken
einem neuen Begriff des Malerischen ihre Wirkung. Dieser Begriff
ist zu allgemein geworden. Unser Auge hat sich mit Dingen, die
malerisch genannt werden, übersättigt. Werke, die in der Salle
des Etats ihren Rang behaupten, sind seltener geworden. Über
die Tradition, die das Dejeuner sur l’herbe und die Olympia
trägt, sollte Manet hinausgehen, und wir sind mitgegangen, froh
des Gewinns. Es ist zuweilen gut, in den Louvre zu gehen, um
zu merken, wieviel wir dabei verloren haben.

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