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andere damals noch unedierte Dokumente in einem
ftattlichen Bande für die Freunde des Verftorbenen
herausgegeben. Aber das in wenigen Exemplaren ge-
druckte Werk war nur für die kleine Gemeinde be-
ftimmt, kam nie in den Buchhandel und ift heute äußerft
feiten1. Wir erfüllen eine auch in der Fleimat des

Sammlung der Öffentlichkeit übergeben.

So gut wie an dem Journal ift an den Auffätzen der
Unterfchied der Zeiten, in denen fie entftanden, be-
merkbar. Der Junge drückt fich anders aus als der
Altere, man fühlt deutlich die zunehmende Reife. Wir
müffen uns hüten, Urteile der erften Periode für die
endgültigen anzufehen, und es ift unerläßlich, um über
gewiffe Dinge und Perfonen, die in den Auffätzen be-
handelt werden, Delacroix’ letzte Meinungen zu er-
fahren, das Journal und die Briefe mit heranzuziehen,
in denen die Themen vieler Auffätze immer wieder
Vorkommen.

1 Es erfchien anonym unter dem Titel „Eugene Delacroix, sa v'ie et ses
oeuvres“, mit der Widmung „Aux amis d’Eugene Delacroix“, gedruckt bei
Jules Claye, 1865. Den Anfang macht eine an fachlichen Hinweifen reiche
Biographie; folgt ein fehr unvollkommener Katalog der Hauptwerke und ein
Stammbaum, der bis auf den 1655 geftorbenen Nicolas Delacroix zurückgeht.
Daran fchließen fich die Auffätze, von denen die Fragmente „Sur le beau,
Tiddal et le rdalisme“, über „La Littdrature“ und über „Mdtaphysique“ bis
dahin unveröffentlicht waren. Zuletzt kommen einige Briefe, die fich fämtlich
in den von Burty herausgegebenen „Lettres de Eugene Delacroix“ (Quantin,
Paris 1878) wiederfinden. Untere Ausgabe hält fich im wefentlichen an das
Werk Pirons. Wir haben nur den von Piron ausgelafienen Brief „Lettre sur
les Concours“, der im „Artifte“ erfchien und bei Burty abgedruckt ift, hinzugefügt.
Ganz vollftändig ift untere Sammlung trotzdem noch nicht geworden. Es fehlt
der kleine Auffatz über Puget, der 1844 in den „Beaux Arts“ erfchien. Wir
find dem Beifpiel Pirons, der diefen Auffatz ebenfalls unterdrückt hat, gefolgt,
weil der Inhalt von dem hier wiedergegebenen Auffatz über Puget wiederholt
wird. Andere Auffätze find dem Herausgeber nicht bekannt. Im „Journal“ ift
hier und da von Artikeln die Rede, von denen es unficher bleibt, ob fie Dela-
croix gefchrieben oder gelefen hat. Das letztere fcheint in allen diefen Fällen
das Wahrfcheinlichere. Zuweilen fcheinen fich die Niederfchriften des Tage-
buchs zu Eflays zu formen, fo die Apologie Chopins im zweiten Bande, die zu
den wertvollften Urteilen über den großen Komponiften gehört.

Mannes bisher

Pflicht, indem wir die

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