Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Charlet

Revue des Deux Mondes, 1. Juli 1862.

ICH möchte meiner fchwachen Stimme mehr Kraft
und Gewicht wünfchen, um dem franzöfifchen Publi-
kum würdig von einigen bewundernswerten Zeit-
genoffen zu fprechen, die Frankreichs Ruhm aus-
machen und von denen man vielleicht nicht genug weiß.
Charlet ift an der Spitze der feltenen Leute unferer Zeit,
die mir nichtden Platz einzunehmen fcheinen, den ihnen
die Nachwelt ficher geben wird. Meine Aufgabe ift
mehr, an die großen Eigenfchaften feiner Begabung zu
erinnern, als über Sonderheiten feines Lebens zu be-
richten. Diefe letzte Aufgabe ift bereits zur vollkom-
menen Befriedigung jener Neugier, die lieh immer auf
die Perfon oder die Intimitäten berühmter Leute richtet,
erfüllt worden. Wir erfahren aus folchen Details wenig-
ftens das, daß es Menfchen waren wie wir. Ein pietät-
volles Denkmal hat dem Andenken Charlets ein vor-
nehmer Kunftfreund und ein Freund des Menfchen
errichtet, der in diefer doppelten Eigenfchaft die wert-
vollften Beiträge zu feinem Gegenftande erbracht hat.
Der Oberft de La Combe, der Autor diefes Buches x, ift
außerdem Befitzer der fchönften und vollftändigften
Sammlung feines Lieblingsmeilters. Er hat keine Koften
gefcheut, tadellofe Abdrucke und die verfchiedenen Zu-
ftände feiner Platten zu erwerben. Außer einer Fülle
unedierter Gravüren befitzt er eine große Anzahl von
Gemälden Charlets und eine noch größere feiner
fchönften Aquarelle, eine Gattung, in der Raffet be-
kanntlich befonders glänzte. Von diefen Schätzen um-
geben, war der gewiffenhafte Hiftoriker mehr als irgend-
einer befähigt, Schönheiten zu fchildern, die gewiffer-

1 Charlet, sa Vie, ses Let'cres etc. par M. de La Combe.

281
 
Annotationen