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Société des Antiquités <Kassel> [Hrsg.]
Mémoires de la Société des Antiquités de Cassel — 1.1780

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Wepler, Johann Henrich: Gedanken über die Ursachen weswegen die Syrer den Hebräern und Arabern in der Dichtkunst so sehr nachstehen
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https://doi.org/10.11588/diglit.5548#0368

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den Hebräern und Arabern in der Dkktkunßfofehr mchßehen. 309
Wenn es nun aber schon einige Kenntniss dieser Sprachen
lehret, dass die syrische weit steifer als die arabische Spracheist,
und die letztere dadurch einen Vorzug vor der erfteren erhält:
so wird doch dieser Grund, wenn man daraus den schlechten
Zusland der syrischen Dichtkunst herleiten wollte, noch kein
Genüge leisten.
Hätten sich in derselben Dichter gefunden, welche ihre
Sprache bearbeitet hätten: so würde sie gewiss auch, wo nicht
alles, doch sehr viel von diesem Steisen verloren haben.
Dieses lehret ja die Geschichte aller Sprachen, dass, je
nachdem Schriftlicher dieselbe bearbeitet, und ausgebildet ha-
ben, sie immer volikommner, zum Ausdruck geschickter ge-
worden.
Weit mehr haben diejenigen für sich, welche dieses Zurück-
slehen der Syrer den gar zu unnatürlichen Küniteleyen, und
dem Gegenstand ihrer Gedichte zuschreiben.
Von solchen unnatürlichen Künsteleyen, welche nothwen-
dig dem Dichter Fesseln anlegen, dass er sich nicht in die Höhe
schwingen kann, giebt Assemann im Iten Band seiner orientali-
schen Bibliothek S. 551. 552. zvvey aussallende Beyspiele.
Gabriel, ein chaldäischer Erzbischof, versertigte zum Lobe
Pabsts Pauls des Fünsten, zvvey Gedichte, denen er das Dich-
terische, welches er ihnen vielleicht soult hätte geben können,
dadurch benahm, dass in dem einen alle Verse sich von einem
Sellin anslengen, diesen Buchitaben in der Mitte hatten, und sich
damit endigten. Das andre hatte vier Strophen, deren jede
aus sechs Versen beltmid, wovon der erste sechs Worte ent
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