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Société des Antiquités <Kassel> [Editor]
Mémoires de la Société des Antiquités de Cassel — 1.1780

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Stockhausen: Ueber die Vorzüge der alten Egypter, besonders in Absicht auf ihre Staatsverwaltung
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https://doi.org/10.11588/diglit.5548#0393

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334 lieber die Vorzüge der alten Egypter,
sich hierunter die großen Städte Hecatompyte, HeliopoUs, Arfiim]
Memphis, Campus, Peiußum, Tanis, Herackopolis und viele an-
dere befanden: so lässt sich schon hieraus ein sicherer Sehluss aus
die ausnehmende Bevölkerung und aus den blühenden Anbau die»
ses geseegneten Landes machen.
Bekanntlich ists vornehmlich der Nil, der Egypten durch
seine milde Ergiessungen ausnehmend sruchtbar macht, und der
es unter den weisen Anftalten seiner älteften Regenten, in den
glücklichen Fall setzte, nicht nur feine zahlreiche Einwohner zu
ernähren, sondern noch die benachbarten Nationen mit Getreide
zu versorgen, und überdas alles eine Menge folcher Produkte zu
erbauen, die den treslichften Stoss zu Manufakturen und Fabriken,
und eben aus diese Weise zu einem blühenden vortheilhaften Han-
del darboten.
IndeiTen war es" nicht die Natur allein, die hier wirkte, den»
die Ergiessungen des fruchtbaren Strohms konnten sich wohl or-
dentlicher Weife nur aus das zu nächft gelegene ebene Land, und
vorzüglich aus die Auen und Niederungen erftrecken, im entge-
gengefetzten Fall aber und wenn sie zu lange anhielten, auch die
fchädlichften Folgen nach fich ziehen — mithin waren zu Errei-
chung jenes greifen Zwecks auch grosse Werke der Kunsi: und
grofie Polizeyanftalten nöthig. Beyde fanden fich wirklich in
Egypten, fie gründeten fich aus die forgsältigste Beobachtungen
über das Steigen und Fallen des Nilftrohms, und man berichtet
uns, dafs man das Steigen von 16 Eilen aus langwieriger Erfah-
, rang sür vorteilhaft, eine größere Höhe aber für äusserß gefähr-
lich, und eine Höhe die nur 12, bis 13 Ellen betrug, für den fiche-
ren Vorboten einer greifen Theurung gehalten habe. Von alles
Phänomenen des Strohms wufste man die Folgen mit dem höch-
 
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