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Stockhausen: Ueber die Vorzüge der alten Egypter, besonders in Absicht auf ihre Staatsverwaltung
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.5548#0394
beforJers in flhßdit aus ihre: Staaisveriaakimg. 335
ften Grad der Wahrscheinlichkeit voraus zu sagen, und vielleicht
Würde mancher die berühmte Auslegung der Pharaonifchen Träu-
me aus ähnlichen Gründen erklären, allenfalls aber den Zufall und
etwas Glück mit zur Hülse nehmen — wenn nicht diese Ausle-
gung auf 14 ganze Jahre gerichtet gewesen wäre.
Zu Memphis hatten die alten Könige ein eigenes Maas fetzen
îassèn, woran man das Steigen und Fallen des Strohns mit Ge-
nauigkeit bemerken konnte, und die Brunnen thaten in Egypten
ohngesähr die nehmücheu Dienfee, welche ße unter andern in den
Bergfträßer Rheingegenden leiilen — man konnte da sie nach
der Lehre von den verbundenen Röhren (de tubis communican-
tïbus) beurtheilt werden mussten, auch an diefen in den Niede-
rungen gelegenen Brunnen , das Ab- und Zunehmen des Nils mit
Zuverläffigkeit beobachten»
Jede Veränderung dieser Art wurde so bald sie m Absicht auf
die Fruchtbarkeit merk würdig, war, dem ganzen Land durch Bo-
ten, Ausfchreyen und in anderen Wegen bekannt gemacht, alle
Landieute aber richteten sich hiernach, und ohne Zweifel waren
durch das ganze Land niedere Obrigkeiten beftellt, die auf diefe
wichtige Polizeygegenftände sehen mufsten.
Doch dieses ist noch immer der geringsieTheil der grossen An-
halten, deren ich oben gedacht habe, dann die Egypter beobach-
teten nicht nur die Natur, lie leiteten fie auch nach ihren gemein-
fchaftlichen Ablichten — fie nöthigten den Nil ihr Land srucht-
bar zu machen, und die Anlage von Nilpumpen, Kanälent
Seen — felbft die Vereinigung zweyer Meere, waren sür ihren
unternehmenden- Geilt keine unüberfteigliche- Schwierigkeit
ten.J
ften Grad der Wahrscheinlichkeit voraus zu sagen, und vielleicht
Würde mancher die berühmte Auslegung der Pharaonifchen Träu-
me aus ähnlichen Gründen erklären, allenfalls aber den Zufall und
etwas Glück mit zur Hülse nehmen — wenn nicht diese Ausle-
gung auf 14 ganze Jahre gerichtet gewesen wäre.
Zu Memphis hatten die alten Könige ein eigenes Maas fetzen
îassèn, woran man das Steigen und Fallen des Strohns mit Ge-
nauigkeit bemerken konnte, und die Brunnen thaten in Egypten
ohngesähr die nehmücheu Dienfee, welche ße unter andern in den
Bergfträßer Rheingegenden leiilen — man konnte da sie nach
der Lehre von den verbundenen Röhren (de tubis communican-
tïbus) beurtheilt werden mussten, auch an diefen in den Niede-
rungen gelegenen Brunnen , das Ab- und Zunehmen des Nils mit
Zuverläffigkeit beobachten»
Jede Veränderung dieser Art wurde so bald sie m Absicht auf
die Fruchtbarkeit merk würdig, war, dem ganzen Land durch Bo-
ten, Ausfchreyen und in anderen Wegen bekannt gemacht, alle
Landieute aber richteten sich hiernach, und ohne Zweifel waren
durch das ganze Land niedere Obrigkeiten beftellt, die auf diefe
wichtige Polizeygegenftände sehen mufsten.
Doch dieses ist noch immer der geringsieTheil der grossen An-
halten, deren ich oben gedacht habe, dann die Egypter beobach-
teten nicht nur die Natur, lie leiteten fie auch nach ihren gemein-
fchaftlichen Ablichten — fie nöthigten den Nil ihr Land srucht-
bar zu machen, und die Anlage von Nilpumpen, Kanälent
Seen — felbft die Vereinigung zweyer Meere, waren sür ihren
unternehmenden- Geilt keine unüberfteigliche- Schwierigkeit
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