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Société des Antiquités <Kassel> [Editor]
Mémoires de la Société des Antiquités de Cassel — 1.1780

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Hassencamp, I.M.: Ueber einen bronzenen Pfau, und eine Figur der Hygea im hiesigen Hochfürstl. Museo Fridericiano
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https://doi.org/10.11588/diglit.5548#0419

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3oQ Ueber einen bronzenen Pfau, und eine Figur der Hvjgm
Die drey erste Worte sind ganz deutlich, und haben gar keine
Schwierigkeit, das letzte aber ist etwas dunkel und nicht so ganz
leicht zu entzisfern. Doch glaube ich nicht zu irren, wenn ich
die ganze Inscription folgendermasen lese:
Amal Abel Lemelech Aînazaraî.
Da sich nicht alle hier vorkommende arabische Buchftaben mit
lateinischen Lettren eben so gut, wie mit Hebräisehen ausdrü-
cken lassen; so will ich auch die Inscription noch mit hebräisehen
Buchstaben hieher schreiben;
s tnxaYN rfitih hhüll.
Die Inschrift kann nichts anders heisen als :
Opis Ab ein Regi Nazaraeorum (seu Christianorum.)
Ein IVirk des Abels verfertiget für den König der Nazaräer
(oder Christen.)
Die Araber nennen die Christen Nazaräer, und dieses ist bey
ihnen nicht, wie ihr Gauer oder Käfer (. Ungläubiger) ein Schimps-
nähme, der etwas verächtliches mit lieh führet; sondera die ganz
gewöhnliche Benennung. Der Künstler hätte also Abel gefaeisen,
und wäre, wie man aus der arabifchen Inscription liehet, ein
Araber oder Saracen gewesen. Die Art der Arbeit an diesem
Vogel, welche nicht in dem antiquen Styl ist, nebst der Gat-
tung und Figur der arabischen Buchstaben, verrathen die mittlere
Zeit, (mediam aetatem,,) worinnen alle*Künste und WiHenschas-
ten hauptsächlich von den Saracenen sind exeoliret worden.
Wer der König der Christen gewesen, für welchen unser Sa-
racenischer Künstler dieses Stück verfertiget hat, lässet sichsrey-
 
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