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Société des Antiquités <Kassel> [Hrsg.]
Mémoires de la Société des Antiquités de Cassel — 1.1780

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Hassencamp, I.M.: Ueber einen bronzenen Pfau, und eine Figur der Hygea im hiesigen Hochfürstl. Museo Fridericiano
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https://doi.org/10.11588/diglit.5548#0421

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363 Ueher einen bronzenen Pfau, und eine Figur der Hygea
den, und wollte diese grosse Découverte durch die darausgesetz-
te Inschrift verewigen.
Das andere Stück war eine kleine Figur, so die Göttin Hy-
gea vorstellet, mit folgender Inscription:
Aosr e b n c i n.
Es sind dieses ohnstreitig alte griechische , oder wenn man
vvill, auch alte lateinische Buchstaben, welche beyde bekanntlich
Töchter von ein und eben derselben Mutter dem Phoenizischen Al-
phabete sind, die Anfangs, wie solches die alte Inichristen sattr
sam zeigen, einander sehr ähnlich waren, nachher aber durch die
Länge der Zeit, wie natürlich, immer unähnlicher geworden sind.
Die vier erste Buchftaben haben nicht die geringfte Schwie-
rigkeit, und müssen ohnstreitig;<5Wy (Dosg) gelesen werden. Eben
so ist der erste Buchstabe des folgenden Wortes ein E, der zwey-
te ein B, der vierte ein S, welches bisweilen durch die Figur ei-
nes lateinischen S, wie in dem erften Worte, bisweilen aber auch
durch die Figur eines lateinischen C , wie hier, ist ausgedruckt
worden : vermuthlich weil beyde Buchftaben in der Ausiprache
einander sehr ähnlich sind.
Der sünste Buchstaben ist ein Jota (J) ; der dritte und sechfte
aber, so einerley Figur haben, machen einige Schwierigkeit. Er
ist dem griechischen Pi (n) in etwas ähnlich, doch ist er oben zu
sehr zugerundet und müste eckichter feyn. Ueber das kämen auch
hier drey Consonanten (BPS) ohne Vocal zufammen, aus
Welchen sich, ohne eine Abbreviatur anzunehmen, nichts machen
lässet. Ich glaube defswegen, es ist ein altes Omega {ß), wel-
ches den Diphthongum au oder U ausdrucken i'oll : dann es ift be-
 
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