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Meiners, Christoph: Geschichte des Luxus der Athenienser von den ältesten Zeiten an bis auf den Tod Philipps von Macedonien
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.5548#0426
bis auf den Tod Philipps von Macédonien. 367
men, oder doch nicht in gleichen Graden beysammen. Beym
öffentlichen Luxus muss man serner darauf Acht geben, ob er in
der Errichtung, oder in der Anfchasmng von Werken bestehe,
Welche die edelsten Kräste der Mitbürger in Wirksamkeit setzen,
und den edelsten Sinnen nicht nur der ZeitgenosTen, sondern auch
der spätesten Nachkommen ein daurendes Vergnügen verfchassen,
öder ob Staaten ohne Rücksicht auf dringendere Bedürsnisse ihre
Schätze an Ergötzungen verschwenden, die nur den äufsern, be-
sonders gröbern Sinnen, einen augenblicklichenGenufs gewähren,
und anftatt den Geift der Geschäftigkeit und Nacheiferung zu er-
wecken, oder zu nähren, allen Fleifs, oder die Luft zu ernstli-
chen anhaltenden Arbeiten vielmehr tödten, oder doch fchwächen.
Beym Privatluxus muss man sein Augenmerk wiederum vor-
züglich darauf richten, ob er ein Sohn des Ehrgeizes, oder der
Eitelkeit, oder der Verseinerung der beyden beflern Sinne, mit
welchen wir allein fchöne und häfsliche Gegenftände empfinden,
oder aber der Sinnlichkeit und ihrer Töchter, der Ueppigkeit,
Schwelgerey und Weichlichkeit fey : ob er unmittelbar die Ver-
gnügungenanderer, oder Selbftgenufs zur Abficht habe? und ob
er endlich in dem einen, wie in dem andern Falle den feinern, oder
gröbern Sinnen, dem Ehrgeize oder der Eitelkeit diene, und fie
zu besriedigen fuche? Ich wünfchte, dafs meine Leser diese vor-
läufigen Bemerkungen fich recht gegenwärtig erhalten möchten,
Weil sie alsdenn am beften werden beobachten können, welche
Art des Luxus am erften entftand ; wie eine Art aus der andern
oder aus die andere ersolgte; welche Arten nützlich oder schädlich,
oder am nützlichsten oder fchädlichften sey en.
Wenn man nicht derGeschichte oder der Bedeutung des Worts
Luxus Gewalt anthun will; so kann man die Epoche desielben,
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men, oder doch nicht in gleichen Graden beysammen. Beym
öffentlichen Luxus muss man serner darauf Acht geben, ob er in
der Errichtung, oder in der Anfchasmng von Werken bestehe,
Welche die edelsten Kräste der Mitbürger in Wirksamkeit setzen,
und den edelsten Sinnen nicht nur der ZeitgenosTen, sondern auch
der spätesten Nachkommen ein daurendes Vergnügen verfchassen,
öder ob Staaten ohne Rücksicht auf dringendere Bedürsnisse ihre
Schätze an Ergötzungen verschwenden, die nur den äufsern, be-
sonders gröbern Sinnen, einen augenblicklichenGenufs gewähren,
und anftatt den Geift der Geschäftigkeit und Nacheiferung zu er-
wecken, oder zu nähren, allen Fleifs, oder die Luft zu ernstli-
chen anhaltenden Arbeiten vielmehr tödten, oder doch fchwächen.
Beym Privatluxus muss man sein Augenmerk wiederum vor-
züglich darauf richten, ob er ein Sohn des Ehrgeizes, oder der
Eitelkeit, oder der Verseinerung der beyden beflern Sinne, mit
welchen wir allein fchöne und häfsliche Gegenftände empfinden,
oder aber der Sinnlichkeit und ihrer Töchter, der Ueppigkeit,
Schwelgerey und Weichlichkeit fey : ob er unmittelbar die Ver-
gnügungenanderer, oder Selbftgenufs zur Abficht habe? und ob
er endlich in dem einen, wie in dem andern Falle den feinern, oder
gröbern Sinnen, dem Ehrgeize oder der Eitelkeit diene, und fie
zu besriedigen fuche? Ich wünfchte, dafs meine Leser diese vor-
läufigen Bemerkungen fich recht gegenwärtig erhalten möchten,
Weil sie alsdenn am beften werden beobachten können, welche
Art des Luxus am erften entftand ; wie eine Art aus der andern
oder aus die andere ersolgte; welche Arten nützlich oder schädlich,
oder am nützlichsten oder fchädlichften sey en.
Wenn man nicht derGeschichte oder der Bedeutung des Worts
Luxus Gewalt anthun will; so kann man die Epoche desielben,
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