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unbekannt geblieben sind. Manches von dem, was über das Ende Pauls I. in den
Hofkreisen gewissermassen nur geflüstert wurde, ist in seine Darstellung von der
Ermordung Pauls I. übergegangen, so dass hier eine wertvolle historische Dar-
stellung vorliegt.
1113 — Krieg im Kaukasus gegen den TscherkessenHäuptling Schamil. (1824
bis 1846). „Aperqu critique de la manche des »evenements militaines,
et de l'administration au Caucase depuis le general Yernichoff jusqu'a
nos jours." 119 S. Folio. 25,—
Interessant auch durch die den kriegerischen u. politischen Berichten beigefügte
geographische u. kulturelle Schilderung von Land u. Leuten.
1114 —- (Russische Zeitung in Berlin.) — Smirnoff, A., Gräfin. 2 L. a. s.
Petersburg 23. IX. 1854 und 23. III. 1855. 16 S. 8°. 12.—
An den russischen Staatsrath v. Grimm. In diesen interessanten Briefen,
die sich mit den politischen Verhältnissen Russlands während des Krimkrieges,
mit dem Tode Nikolaus L, den Reformideen seines Nachfolgers Alexander II. u.
den religiösen Strömungen des Landes beschäftigen, wird auch Näheres über die
Bemühungen gesagt, für Russland ein wenig Gedankenfreiheit (un peu de liberte
pour la pensee) einzuführen, nicht eine Freiheit wie sie Preussen hat, sondern
nur die Möglichkeit schriftlichen Verkehrs (non une liberte de Prusse, mais . . pos-
sibilite de communiquer avec le pays par la plume). Den Gedanken eine russi-
sche Zeitungin Berlin zu gründen hat der preuss. Minister v. Manteuffel
abgelehnt; auch der russische Hof ist dagegen. Jetzt soll ein solches Blatt in Brüssel
gegründet werden, aber der Herausgeber Cretineau Joly steht im Verdacht, je-
suitisch gesinnt zu sein. Für Russland ist eine russische Kreuz zeitung in franzö-
I sischer Sprache nötig (une Kreutz-Zeitung russe en francais), wobei es vor allem
auf die Auswahl guter Korrespondenten ankommt.
1115 (Sachsen, Königreich u. Herzogtümer.) — Agnes, Herzogin von S -
Altenburg, Gern. Herzog Ernst's; 1824 geb. L. a .s. Hummelshain
17. VII. 1886. 4 S. 8°. 6.—
— Albert, König s. Tabak.
1116 — Amalie, Königin, Gern. König Johanns; 1801—1877. L.a. s. Dresd.
26. XII. 1841. 2i/2 S. 8°. 8.—
An den Ministerialrat v. Schmidt in München. Dankt für seine Teilnahme beim
Tod ihrer Mutter, der Königin KaroÜne v. Bayern.
1117 — — L. a. s. Dresden 27. I. 1855. 2 S. 8°. 8.r—
An den Ministerialrath Schmidt in München, über den wenige Monate vorher er-
folgten Tod des Königs Friedrich August. „ . . . Sie können sich denken, was wir
gelitten haben u. wie peinlich uns eine Erhöhung unseres Standes ist von der wir hofften,
dass wir sie nicht erleben würden . . . Der König erfüllt • seine Pflichten mit der
gewissenhaftesten Treue . .
Beil, ein Schreiben der Königin an den gleichen Adressaten. Dresden 16. I. 1836.
3 S. kl. 8.
1118 — August, Kurf, v., „Vater" August; 1526—86. L.a. s. IS. qu.-8°. 10 —
An einen Fürsten „ . . kan E. L. nichtt bergen, das E. L. mitt Ihnen weckhige nasse
äugen und eyne thraurige gemall hinter sich verlassen, aber wyderkummen machtt das
man scheyden nichtt acht . .
1119 — Bernhard Erich Freund, Herzog von Sachsen-Meiningen; 1801—82.
L. a. s. Meiningen 7. I. 1842. 3 S. 8°. 7.—
Ueber die Krankheit seiner Schwester, der Königin Adelheid von England.
1120 — — L. a. an seinen Minister 1. Juli 1847. 2 S. 4°. 7.—
Ueber die Opposition in der Ständekammer, die „von einigen eigensinnigen Herren u.
durchaus, nicht vom Volke“ ausgeht. Der Minister solle sich dadurch nicht irre
machen lassen.
1121 -L. a. s. Meiningen 6. XI. 1866. 2 S. 8°. 7.—
Fragt den Adressaten, „ob es Ihrer Ansicht nach angeht, dass ich für den Fall der
Mediatisierung des Herzogtums mir die Rechte des Eigentümers des Domaniums, des
Haus Chefs, vorbehalte.“
1122 — Christian, Herzog von Sachsen-Eisenberg; 1653—1707. L. a. s.
Eisenberg 10. IX. 1677. 4 S. 4°. . 8.—
An seine Mutter. „Wendet sich gegen üble Nachreden, die über ihn u. seine Ge-
mahlin verbreitet sind u. bittet, „es wollen doch E. Gn. über Unns beede dero gnade ver-
bleiben lassen u. denen falschen ohrenblasern, so unsere Ehre zu schänden sich unter-
stehen, nie mahlen glauben zu geben, wir werden Unser thun ... so einrichten, dass
einem jeden freistehe nach demselbigen zu wess Zeit es sey zu sehen . . .“
Hellmut Meyer & Ernst, Berlin W. 35, Lützowstr. 29.
unbekannt geblieben sind. Manches von dem, was über das Ende Pauls I. in den
Hofkreisen gewissermassen nur geflüstert wurde, ist in seine Darstellung von der
Ermordung Pauls I. übergegangen, so dass hier eine wertvolle historische Dar-
stellung vorliegt.
1113 — Krieg im Kaukasus gegen den TscherkessenHäuptling Schamil. (1824
bis 1846). „Aperqu critique de la manche des »evenements militaines,
et de l'administration au Caucase depuis le general Yernichoff jusqu'a
nos jours." 119 S. Folio. 25,—
Interessant auch durch die den kriegerischen u. politischen Berichten beigefügte
geographische u. kulturelle Schilderung von Land u. Leuten.
1114 —- (Russische Zeitung in Berlin.) — Smirnoff, A., Gräfin. 2 L. a. s.
Petersburg 23. IX. 1854 und 23. III. 1855. 16 S. 8°. 12.—
An den russischen Staatsrath v. Grimm. In diesen interessanten Briefen,
die sich mit den politischen Verhältnissen Russlands während des Krimkrieges,
mit dem Tode Nikolaus L, den Reformideen seines Nachfolgers Alexander II. u.
den religiösen Strömungen des Landes beschäftigen, wird auch Näheres über die
Bemühungen gesagt, für Russland ein wenig Gedankenfreiheit (un peu de liberte
pour la pensee) einzuführen, nicht eine Freiheit wie sie Preussen hat, sondern
nur die Möglichkeit schriftlichen Verkehrs (non une liberte de Prusse, mais . . pos-
sibilite de communiquer avec le pays par la plume). Den Gedanken eine russi-
sche Zeitungin Berlin zu gründen hat der preuss. Minister v. Manteuffel
abgelehnt; auch der russische Hof ist dagegen. Jetzt soll ein solches Blatt in Brüssel
gegründet werden, aber der Herausgeber Cretineau Joly steht im Verdacht, je-
suitisch gesinnt zu sein. Für Russland ist eine russische Kreuz zeitung in franzö-
I sischer Sprache nötig (une Kreutz-Zeitung russe en francais), wobei es vor allem
auf die Auswahl guter Korrespondenten ankommt.
1115 (Sachsen, Königreich u. Herzogtümer.) — Agnes, Herzogin von S -
Altenburg, Gern. Herzog Ernst's; 1824 geb. L. a .s. Hummelshain
17. VII. 1886. 4 S. 8°. 6.—
— Albert, König s. Tabak.
1116 — Amalie, Königin, Gern. König Johanns; 1801—1877. L.a. s. Dresd.
26. XII. 1841. 2i/2 S. 8°. 8.—
An den Ministerialrat v. Schmidt in München. Dankt für seine Teilnahme beim
Tod ihrer Mutter, der Königin KaroÜne v. Bayern.
1117 — — L. a. s. Dresden 27. I. 1855. 2 S. 8°. 8.r—
An den Ministerialrath Schmidt in München, über den wenige Monate vorher er-
folgten Tod des Königs Friedrich August. „ . . . Sie können sich denken, was wir
gelitten haben u. wie peinlich uns eine Erhöhung unseres Standes ist von der wir hofften,
dass wir sie nicht erleben würden . . . Der König erfüllt • seine Pflichten mit der
gewissenhaftesten Treue . .
Beil, ein Schreiben der Königin an den gleichen Adressaten. Dresden 16. I. 1836.
3 S. kl. 8.
1118 — August, Kurf, v., „Vater" August; 1526—86. L.a. s. IS. qu.-8°. 10 —
An einen Fürsten „ . . kan E. L. nichtt bergen, das E. L. mitt Ihnen weckhige nasse
äugen und eyne thraurige gemall hinter sich verlassen, aber wyderkummen machtt das
man scheyden nichtt acht . .
1119 — Bernhard Erich Freund, Herzog von Sachsen-Meiningen; 1801—82.
L. a. s. Meiningen 7. I. 1842. 3 S. 8°. 7.—
Ueber die Krankheit seiner Schwester, der Königin Adelheid von England.
1120 — — L. a. an seinen Minister 1. Juli 1847. 2 S. 4°. 7.—
Ueber die Opposition in der Ständekammer, die „von einigen eigensinnigen Herren u.
durchaus, nicht vom Volke“ ausgeht. Der Minister solle sich dadurch nicht irre
machen lassen.
1121 -L. a. s. Meiningen 6. XI. 1866. 2 S. 8°. 7.—
Fragt den Adressaten, „ob es Ihrer Ansicht nach angeht, dass ich für den Fall der
Mediatisierung des Herzogtums mir die Rechte des Eigentümers des Domaniums, des
Haus Chefs, vorbehalte.“
1122 — Christian, Herzog von Sachsen-Eisenberg; 1653—1707. L. a. s.
Eisenberg 10. IX. 1677. 4 S. 4°. . 8.—
An seine Mutter. „Wendet sich gegen üble Nachreden, die über ihn u. seine Ge-
mahlin verbreitet sind u. bittet, „es wollen doch E. Gn. über Unns beede dero gnade ver-
bleiben lassen u. denen falschen ohrenblasern, so unsere Ehre zu schänden sich unter-
stehen, nie mahlen glauben zu geben, wir werden Unser thun ... so einrichten, dass
einem jeden freistehe nach demselbigen zu wess Zeit es sey zu sehen . . .“
Hellmut Meyer & Ernst, Berlin W. 35, Lützowstr. 29.