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Hellmut Meyer und Ernst, Autographenhandlung und Antiquariat <Berlin> [Hrsg.]
Autographen-Sammlung Hans Meyer (Leipzig): sowie ausgewählte Stücke aus anderen Privatsammlungen (Band 1): Musik, Literatur, Wissenschaft: Versteigerung: Montag, den 10. April 1933 (Katalog Nr. 31) — Berlin, 1933

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https://doi.org/10.11588/diglit.5744#0061
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Alfred Meissner sagte: „Er war als Leiche so schön, wie ihn niemand, der ihn
gekannt, im Leben gefunden; sogar sein Arzt behauptet, nie wahrgenommen zu haben,
dass der Tod selbst über jugendliche Gesichter soviel Verklärung ausgegossen habe."
Die Totenmaske, die man abnahm, hielt treu und dauernd diese Züge fest.

= Siehe die Abbildung. -

201. — Grabbe, Christian Dietrich, dramatischer Dichter; 1801—1836. Eigh.
Brief m. U.: „ganz gehorsamster Grabbe". Düsseldorf, Juli o. J. 2 Seiten.
4°. Mit eigh. Adresse u. Siegel.

An Schreiner, der Grabbe von Zeit zu Zeit verschiedene Zeitschriften über-
sandte, die der Dichter bei Rücksendung mit seinen Bemerkungen über das Gelesene
begleitete, wie aus vorstehendem Briefe ersichtlich ist. So schreibt er beispielsweise
bei den „Blttr. für litt. Unth." über Heine: „Heine ist ein magrer, kleiner hässlicher
Jude, der nie Weiber genossen hat, sich deshalb alles einbildet. Sein Schmerz, so un-
natürlich er ist, mag wirklich seyn. Poesien sind seine Gedichte aber nicht. Abwich-
serei. Eine tüchtige Hure schmisse ihn aus dem Fenster. Ich kann das Zeug nicht wei-
ter lesen. Betrug, Lug und Dummheit . . ."

Nr. 201. Grabbe
Grabbes Urteil über Heine, aus seinem Brief.

202. — Heine, Salomon, Hamburger Philantrop u. Bankier, der Onkel Hein-
rich Heines; 1767—1844. Eigh. Brief m. U. Hamburg, 24. I. 1844.
1 Seite. 4°. Mit Adresse.

An Max Heine, den Bruder des Dichters. Heinrich Heine war in Hamburg; es
war die Reise, die den Hintergrund zu seiner Dichtung „Deutschland. Ein Wintermär-
chen" bildete. Bei seiner Anwesenheit in Hamburg hat er auch den Onkel Salomon be-
sucht u. auf ihn einen so guten Eindruck gemacht, dass dieser an seinen Neffen Maxi-
milian schrieb: „Harry von Paris wahr hier, hatt mir sehr gefallen, zu
seinem Vortheil sehr gebesser t."

203. — Pückler-Muskau, Hermann Fürst, Schriftsteller, 1785—1871. Eigh. Brief
m. U. Schloss Branitz, 9. VII. 1847. 4 Seiten. 8".

An Laube in Paris. „Haben Sie wohl soviel gute Gesinnung für mich gehabt, um
sich auch in den Zerstreuungen der Weltstadt meiner hinlänglich zu erinnern, um
Heyne etwas von dem Enthusiasmus mit zut heilen, den seine
Schriften mir einflössen u. die Dankbarkeit, die ich für das un-
beschreibliche Vergnügen auszudrücken, welches mir seine
Schriften machen? Atta Troll las ich schon wenigstens fünfmal . . . Welcher Ver-
lust wäre sein Tod u. ich hoffe immer, es steht noch nicht so schlimm mit seiner Ge-
sundheit als Sie zu glauben scheinen."

204. — Schumann, Robert, 1810—1856. Eigh. Brief m. U. Leipzig, 25. V.
1840. 1 Seite. 4°. Mit Adresse.

„Herrn Heinrich Heine, Wohlgeboren ä. Paris", dem er ein Heft Lieder
übersendet. „Ein alter sehnsüchtiger Wunsch geht mir mit diesen Zeilen in Erfüllung, der,
mich Ihnen etwas mehr nähern zu dürfen, denn meines Besuches in München vor vielen

Versteigerung. Katalog 31: Autographen.
 
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