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Einfluss geltend zu machen, dass sie bleiben könne. Gern werde sie-
bei ihrer Ankunft das Homburger Schloss räumen und nach Wies-
baden übersiedeln, nur möge man ihr ersparen, schon jetzt nach
Potsdam zurückkehren zu müssen. „Meinen Gegnern dürfte in der
Thal kaum etwas willkommener sein, als meine baldige Rückkehr
nach Berlin. Wer sollte ihnen wohl entgegentreten wollen, wenn sie
sagen, mein kurzer Ausflug nach Homburg sei nur eine Laune, der
Lust nach Abwechslung und Zerstreuung entsprungen, ich kehre nun
nach Berlin zurück, nachdem dort alles gethan sei und jeder Grund
geschwunden sei, eine eigene Thätigkeit zu entwickeln.“ Solchen
Gründen konnte sich der König schon im Interesse seines eigenen
Hauses nicht verschliessen, und er gestattete um so mehr das Ver-
bleiben der Kronprinzessin in Homburg, als auch die Königin, die
dort nur ihrer Kur leben wollte, sich nicht zurückgesetzt fühlte und
gegen die Thätigkeit der Kronprinzessin in den Lazaretten keine
Einsprache erhob.
124 Waldemar, Prinz von Preussen, Sohn des Prinzen Willhelm,
Bruders des Königs Friedrich Wilhelm III., war 1848 Kom-
mandeur einer Kavalleriebrigade in Münster; 1817—1849.
Eigh. Brief m. U. Berlin, 29. IV. 1848. 4 Seiten. 8°. 15.—
An seinen Vetter, den Prinzen von Preussen. Schöner
teilnehmender Brief an dem Missgeschick des Prinzen von Preussen.
Es sei „eine infame, gehässig verleumderische Parthei, die Dich mit
ihren Schmähungen verfolgt, um das Königthum mit Füssen zu
treten . . .“ Waldemar versichert, daß der Geist in der Truppe noch
der Alte sei und man felsenfest auf die Armee vertrauen könne.
„ . . . ohne Kampf wünschen die Garden nie mehr nach dem un-
dankbaren Berlin zurückzukehren . . .“ In Holstein hätten sich die
preuss. Truppen glänzend bewährt und dem preuss. Namen vor den
Augen der Welt wieder Achtung verschafft. „ . . . Hoffentlich ist die
Zeit nicht fern, wo unsere Armee auch ihre Tüchtigkeit gegen Westen
wird erproben können . . .“
125 Wilhelm I., deutscher Kaiser, König von Preussen; 1797—
1888. Brief m. eigh. U. Berl., 23. I. 1827. 1 S. Folio. 10.-
An die Kommandantur Potsdam. In einer Untersuchungssache
gegen den Secondeleutnant von Gordon. Am Kopf eigh. Bemerkung
m. U. des Kommandanten General v. Zepelin.
126 — Brief m. eigh. U. „Wilhelm Pr. v. Pr.“ Berlin, 29. IIP
1833. 1 Seite. Folio. ' 10.-
An die Kommandantur Potsdam. Betrifft Gehaltsansprüche der in
Kriegsgefangenschaft geratenen Militärpersonen.
127 — Eigh. Brief (Unterschrift abgeschnitten). Babelsberg, 24.
VII. 1837. 2y2 Seiten. 8°. Französisch. 20.—
An eine Dame, will ihren Wunsch auf Entlassung ihres Sohnes
aus dem Militärdienst durch persönliche Verwendung bei der Kom-
mandantur des Gardekorps und beim Herzog Karl von Mecklenburg
erfüllen.
128 — Brief m. eigh. U. „Wilhelm Pr. v. Pr.“ Berlin, 14. VIII.
1837. 1 Seite. Folio. 10.—
An die Kommandanter Potsdam. Die Garnison wird am 8. IX.
zum Manöver nach Berlin abrücken.
Lagerkatalog 40: Das Königreich Preussen und das Jahr 1848
Einfluss geltend zu machen, dass sie bleiben könne. Gern werde sie-
bei ihrer Ankunft das Homburger Schloss räumen und nach Wies-
baden übersiedeln, nur möge man ihr ersparen, schon jetzt nach
Potsdam zurückkehren zu müssen. „Meinen Gegnern dürfte in der
Thal kaum etwas willkommener sein, als meine baldige Rückkehr
nach Berlin. Wer sollte ihnen wohl entgegentreten wollen, wenn sie
sagen, mein kurzer Ausflug nach Homburg sei nur eine Laune, der
Lust nach Abwechslung und Zerstreuung entsprungen, ich kehre nun
nach Berlin zurück, nachdem dort alles gethan sei und jeder Grund
geschwunden sei, eine eigene Thätigkeit zu entwickeln.“ Solchen
Gründen konnte sich der König schon im Interesse seines eigenen
Hauses nicht verschliessen, und er gestattete um so mehr das Ver-
bleiben der Kronprinzessin in Homburg, als auch die Königin, die
dort nur ihrer Kur leben wollte, sich nicht zurückgesetzt fühlte und
gegen die Thätigkeit der Kronprinzessin in den Lazaretten keine
Einsprache erhob.
124 Waldemar, Prinz von Preussen, Sohn des Prinzen Willhelm,
Bruders des Königs Friedrich Wilhelm III., war 1848 Kom-
mandeur einer Kavalleriebrigade in Münster; 1817—1849.
Eigh. Brief m. U. Berlin, 29. IV. 1848. 4 Seiten. 8°. 15.—
An seinen Vetter, den Prinzen von Preussen. Schöner
teilnehmender Brief an dem Missgeschick des Prinzen von Preussen.
Es sei „eine infame, gehässig verleumderische Parthei, die Dich mit
ihren Schmähungen verfolgt, um das Königthum mit Füssen zu
treten . . .“ Waldemar versichert, daß der Geist in der Truppe noch
der Alte sei und man felsenfest auf die Armee vertrauen könne.
„ . . . ohne Kampf wünschen die Garden nie mehr nach dem un-
dankbaren Berlin zurückzukehren . . .“ In Holstein hätten sich die
preuss. Truppen glänzend bewährt und dem preuss. Namen vor den
Augen der Welt wieder Achtung verschafft. „ . . . Hoffentlich ist die
Zeit nicht fern, wo unsere Armee auch ihre Tüchtigkeit gegen Westen
wird erproben können . . .“
125 Wilhelm I., deutscher Kaiser, König von Preussen; 1797—
1888. Brief m. eigh. U. Berl., 23. I. 1827. 1 S. Folio. 10.-
An die Kommandantur Potsdam. In einer Untersuchungssache
gegen den Secondeleutnant von Gordon. Am Kopf eigh. Bemerkung
m. U. des Kommandanten General v. Zepelin.
126 — Brief m. eigh. U. „Wilhelm Pr. v. Pr.“ Berlin, 29. IIP
1833. 1 Seite. Folio. ' 10.-
An die Kommandantur Potsdam. Betrifft Gehaltsansprüche der in
Kriegsgefangenschaft geratenen Militärpersonen.
127 — Eigh. Brief (Unterschrift abgeschnitten). Babelsberg, 24.
VII. 1837. 2y2 Seiten. 8°. Französisch. 20.—
An eine Dame, will ihren Wunsch auf Entlassung ihres Sohnes
aus dem Militärdienst durch persönliche Verwendung bei der Kom-
mandantur des Gardekorps und beim Herzog Karl von Mecklenburg
erfüllen.
128 — Brief m. eigh. U. „Wilhelm Pr. v. Pr.“ Berlin, 14. VIII.
1837. 1 Seite. Folio. 10.—
An die Kommandanter Potsdam. Die Garnison wird am 8. IX.
zum Manöver nach Berlin abrücken.
Lagerkatalog 40: Das Königreich Preussen und das Jahr 1848