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https://doi.org/10.11588/diglit.34742#0281
280
6. Zeugen und Amtsträger
scheinlich. Es scheint zu diesem Zeitpunkt für die (kirchlichen) Schreiber jedoch
wichtig gewesen zu sein, die Freisinger Kleriker unter den Zeugen aufzunehmen,
möglicherweise in der Hoffnung, dass im Streitfall diejenigen Zeugen gehört
werden würden, deren Namen in den Urkunden standen. Als Mitglieder der
bischöflichen Klerikergemeinschaft würden sie wohl kaum gegen ihre Interessen
aussagen.
Urkunde
(Datum)
Ratolt
D
Hununc
Kl
PerrW
Horskeo
P
Liutfrid
D
Am
D
Uualtrih
p74
23 (765)
3
6
S(K1)
4
1
24c(767)
1(P)
3(P)
5
31(769)
2
5(P)
4(D)
3
39(770)
5
7
12 (D)
9
10
4
43(772)
1
3
S
6
4
46a(772)
5
6
7
46b (772)
1
3(D)
2
47(772)
5
3
8(P)
S
11
10
2
49(772)
2
3(P)
5
9
7
55(772)
1
2(P)
S
8
61 (773)
4
6
5
63 (773)
9
10
11
65(774)
2
5
6(P)
8
13
11
1
66(774)
2
9
10
8
72 (776)
1
4
3(P)
2(P)
73 (776)
2
3
4(P)
1
A
78 (776/7)
2
1
88(778)
3
2(P)
1(B)
Tabelle 2: Die Freisinger Kleriker zeugen (Die Ziffer bezeichnet den Rang in der Zeugenliste,
A: Aussteller, B: Bischof, P: Priester, D: Diakon, Kl: Kleriker, S: Schreiber. Die Weihegrade in der
ersten Zeile beziehen sich auf 765, die erste Erwähnung eines höheren Grads ist in der
entsprechenden Zeile vermerkt)
Diese Gruppe von Zeugen erinnert an den von Eckhart Freise identifizierten
Fuldaer Zeugenstamm, der in der Zeit Abt Ratgars (802-17) in dessen Auftrag den
Mittelrhein, Franken und das Grabfeld bereisten und dort für Schenkungen
73 Pern erscheint immer wieder mit wechselnden Weihegraden. Vermutlich waren zwei
Namensträger in Freising tätig, der Priester in TF 24c wäre dann ein älterer. In TF 66
(774.03.31) heißt es nach der Aufzählung R;7?paM, Am, Peru, D'Mf/hd cPacoM; excepfo
non coninioNtn'nins sh7o non nicnlo Pcrnnni. Es gab also Zweifel an seinem Status als
Diakon, obwohl er (oder doch ein anderer?) zuvor bereits als Priester bezeichnet worden
war.
74 Zu ihm DlEPOLDER, Schäftlarn 182-85, die den Tradenten Uualtrih in TF 73 für nicht iden-
tisch mit dem Freisinger Kleriker hält. Allgemein ist über Uualtrih viel geforscht worden, da
nicht nur der erste Vorsteher des Klosters Schäftlarn diesen Namen trägt, sondern auch der
spätere Bischof von Passau (ab 777) sowie der Abt von St. Benigne in Dijon und der Bischof
von Langres. STÖRMER, Adelsgruppen 102, und DERS., Bischöfe von Langres, hält eine
Identität aller für nicht unwahrscheinlich, dagegen allerdings schon SEMMLER, Beziehungen
373f. Zumindest die Identität des Schäftlarner Gründers mit dem Bischof von Langres ist
trotz der Einwände bei HOLZFURTNER, Gründung 212-17, hoch wahrscheinlich.
6. Zeugen und Amtsträger
scheinlich. Es scheint zu diesem Zeitpunkt für die (kirchlichen) Schreiber jedoch
wichtig gewesen zu sein, die Freisinger Kleriker unter den Zeugen aufzunehmen,
möglicherweise in der Hoffnung, dass im Streitfall diejenigen Zeugen gehört
werden würden, deren Namen in den Urkunden standen. Als Mitglieder der
bischöflichen Klerikergemeinschaft würden sie wohl kaum gegen ihre Interessen
aussagen.
Urkunde
(Datum)
Ratolt
D
Hununc
Kl
PerrW
Horskeo
P
Liutfrid
D
Am
D
Uualtrih
p74
23 (765)
3
6
S(K1)
4
1
24c(767)
1(P)
3(P)
5
31(769)
2
5(P)
4(D)
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39(770)
5
7
12 (D)
9
10
4
43(772)
1
3
S
6
4
46a(772)
5
6
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46b (772)
1
3(D)
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47(772)
5
3
8(P)
S
11
10
2
49(772)
2
3(P)
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55(772)
1
2(P)
S
8
61 (773)
4
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63 (773)
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73 (776)
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3
4(P)
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A
78 (776/7)
2
1
88(778)
3
2(P)
1(B)
Tabelle 2: Die Freisinger Kleriker zeugen (Die Ziffer bezeichnet den Rang in der Zeugenliste,
A: Aussteller, B: Bischof, P: Priester, D: Diakon, Kl: Kleriker, S: Schreiber. Die Weihegrade in der
ersten Zeile beziehen sich auf 765, die erste Erwähnung eines höheren Grads ist in der
entsprechenden Zeile vermerkt)
Diese Gruppe von Zeugen erinnert an den von Eckhart Freise identifizierten
Fuldaer Zeugenstamm, der in der Zeit Abt Ratgars (802-17) in dessen Auftrag den
Mittelrhein, Franken und das Grabfeld bereisten und dort für Schenkungen
73 Pern erscheint immer wieder mit wechselnden Weihegraden. Vermutlich waren zwei
Namensträger in Freising tätig, der Priester in TF 24c wäre dann ein älterer. In TF 66
(774.03.31) heißt es nach der Aufzählung R;7?paM, Am, Peru, D'Mf/hd cPacoM; excepfo
non coninioNtn'nins sh7o non nicnlo Pcrnnni. Es gab also Zweifel an seinem Status als
Diakon, obwohl er (oder doch ein anderer?) zuvor bereits als Priester bezeichnet worden
war.
74 Zu ihm DlEPOLDER, Schäftlarn 182-85, die den Tradenten Uualtrih in TF 73 für nicht iden-
tisch mit dem Freisinger Kleriker hält. Allgemein ist über Uualtrih viel geforscht worden, da
nicht nur der erste Vorsteher des Klosters Schäftlarn diesen Namen trägt, sondern auch der
spätere Bischof von Passau (ab 777) sowie der Abt von St. Benigne in Dijon und der Bischof
von Langres. STÖRMER, Adelsgruppen 102, und DERS., Bischöfe von Langres, hält eine
Identität aller für nicht unwahrscheinlich, dagegen allerdings schon SEMMLER, Beziehungen
373f. Zumindest die Identität des Schäftlarner Gründers mit dem Bischof von Langres ist
trotz der Einwände bei HOLZFURTNER, Gründung 212-17, hoch wahrscheinlich.