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Vones-Liebenstein, Ursula: Hadrian IV. regularis inter primos disciplinae aemulator und die Regularkanoniker
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.34754#0099
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Ursula Vones-Liebenstein
In einem zuletzt erschienenen Sammelband über Hadrian IV. wird sein Ver-
hältnis zu den Regularkanonikern nur gestreift.7 Christoph Egger verweist auf die
Studie von Michele Maccarrone: „Adrian IV issued numerous bulls in favour of
Austin canons."8 Anne J. Duggan schließlich spricht von acht- bis neunhundert
Privilegien, die Hadrian während seines Pontifikats u. a. auch für Regularkanoni-
ker ausgestellt habe9. Wie die Zisterzienser habe er diese verpflichtet. Zehnte von
allen Ländereien zu zahlen, die sie nicht selbst urbar gemacht hätten10.
Als Nikolaus Breakspear, der Kardinalbischof von Albano und ehemalige Abt
der Regularkanonikerabtei Saint-Ruf in Avignon* 11, am 4. Dezember 1154 zum
Papst gewählt wurde12 und den Namen Hadrian IV. annahm, war die Regularka-
nonikerbewegung schon mehr als hundert Jahre alt. Neben Saint-Ruf in Avignon
hatten San Frediano in Lucca13, Santa Maria in Porto in Ravenna14, Saint-Victor in
7 Brenda Bolton/Anne J. Duggan (Hgg.), Adrian IV, the English Pope (1154-1159) (Church,
Faith and Culture in the Medieval West), Aldershot 2002.
8 Christoph Egger, The Canon Regular. Saint-Ruf in Context, in: Bolton/Duggan, Adrian IV
(wie Anni. 7), S. 15-28, hier S. 27.
9 Servus servorum Dei, in: Bolton/ Duggan, Adrian IV (wie Anni. 7), S. 181-201, hier S. 184.
10 Ebd.,S.186f.
11 Zu seiner Tätigkeit als Abt von Saint-Ruf vgl. Ursula Vones-Liebenstein, Saint-Ruf und Spa-
nien. Studien zur Verbreitung und zum Wirken der Regularkanoniker von Saint-Ruf in Avi-
gnon auf der Iberischen Halbinsel (11. und 12. Jahrhundert) (Bibliotheca Victorina VI), 2 Bde.,
Paris/Turnhout 1996, S. 247-256.
12 Die These von Egger, The Regular Canon (wie Anm. 8), S. 26, er sei am 17. Dezember 1154 ge-
weiht worden, ist so nicht haltbar. Vgl. den Bericht, den Hadrian IV. selbst über seine Wahl an
den Erzbischof von Canterbury schickte, und in der er von seiner Wahl am 4. Dezember und
seiner Einsetzung durch die Kardinale berichtet: nonis decembris in eadem çcclesia [sc. Lateranen-
sis] nobis plenitudinem officii conferentes ad exhibendum apostolorum principis ministerium nos in
eius gradus eminentia posuerunt (Walther Holtzmann, Papsturkunden in England II: Die
kirchlichen Archive und Bibliotheken [Abhandlungen der Gesellschaft der Wissenschaften zu
Göttingen, phil.-hist. Kl. Dritte Folge 14/15], Berlin 1935/1936, S. 256-258, Nr. 83 vom 5. Febr.
[1155], JL.-).
13 Classen, Gerhoch (wie Anm. 6), S. 183, Anm. 68: „auch die traditionelle Förderung der Päpste
für St. Fridian in Lucca erlahmte unter Hadrian", unter Verweis auf Paul Fridolin Kehr,
Regesta Pontificum Romanorum. Italia Pontificia, 10 Bde, Berlin 1906-Zürich 1975, hier Bd. 3,
Berlin 1908, S. 434, wo zwei Privilegien Hadrians für San Frediano angeführt werden. Wolf
Gehrt, Die Verbände der Regularkanonikerstifte S. Frediano in Lucca, S. Maria in Reno bei
Bologna, S. Maria in Porto bei Ravenna und die Cura Animarum im 12. Jahrhundert (Europä-
ische Hochschulschriften: Reihe 3, Geschichte und ihre Hilfswissenschaften 224), Frankfurt/
Bern/Nancy/New York 1984, S. 66, erwähnt das Privileg Hadrians IV. (JL 10527, Italia Pontifi-
cia III, S. 343, Nr. 106) nur. Siehe auch Cristina Andenna, L'expansion des chanoines régu-
liers en Italie, in: Michel Parisse, Les chanoines réguliers Émergence et expansion (XIe-XIIIe
siècles), Saint-Étienne 2009, S. 385-427, hier S. 413-416.
14 Vgl. zur Geschichte Gehrt, Verbände (wie Anm. 13), S. 115-170, Andenna, Expansion (wie
Anm. 13), S. 418-421, zu den Beziehungen zum Papsttum Italia Pontificia V, Sp. 94-100, hier
Sp. 99, Nr. 10, Privileg Hadrians IV. von 1155 März 14 (JL 10013, PL 188, Sp. 1393-1395, Nr. 24
Commissae nobis), das bis auf wenige Ausnahmen das Privileg Innozenz II. von 1138 Dez. 17 (JL
7922, PL 179, Sp. 378-380, Nr. 332, Italia Pontificia V, S. 98, Nr. 6 Justis votis assensum) wörtlich
wiederholt.
Ursula Vones-Liebenstein
In einem zuletzt erschienenen Sammelband über Hadrian IV. wird sein Ver-
hältnis zu den Regularkanonikern nur gestreift.7 Christoph Egger verweist auf die
Studie von Michele Maccarrone: „Adrian IV issued numerous bulls in favour of
Austin canons."8 Anne J. Duggan schließlich spricht von acht- bis neunhundert
Privilegien, die Hadrian während seines Pontifikats u. a. auch für Regularkanoni-
ker ausgestellt habe9. Wie die Zisterzienser habe er diese verpflichtet. Zehnte von
allen Ländereien zu zahlen, die sie nicht selbst urbar gemacht hätten10.
Als Nikolaus Breakspear, der Kardinalbischof von Albano und ehemalige Abt
der Regularkanonikerabtei Saint-Ruf in Avignon* 11, am 4. Dezember 1154 zum
Papst gewählt wurde12 und den Namen Hadrian IV. annahm, war die Regularka-
nonikerbewegung schon mehr als hundert Jahre alt. Neben Saint-Ruf in Avignon
hatten San Frediano in Lucca13, Santa Maria in Porto in Ravenna14, Saint-Victor in
7 Brenda Bolton/Anne J. Duggan (Hgg.), Adrian IV, the English Pope (1154-1159) (Church,
Faith and Culture in the Medieval West), Aldershot 2002.
8 Christoph Egger, The Canon Regular. Saint-Ruf in Context, in: Bolton/Duggan, Adrian IV
(wie Anni. 7), S. 15-28, hier S. 27.
9 Servus servorum Dei, in: Bolton/ Duggan, Adrian IV (wie Anni. 7), S. 181-201, hier S. 184.
10 Ebd.,S.186f.
11 Zu seiner Tätigkeit als Abt von Saint-Ruf vgl. Ursula Vones-Liebenstein, Saint-Ruf und Spa-
nien. Studien zur Verbreitung und zum Wirken der Regularkanoniker von Saint-Ruf in Avi-
gnon auf der Iberischen Halbinsel (11. und 12. Jahrhundert) (Bibliotheca Victorina VI), 2 Bde.,
Paris/Turnhout 1996, S. 247-256.
12 Die These von Egger, The Regular Canon (wie Anm. 8), S. 26, er sei am 17. Dezember 1154 ge-
weiht worden, ist so nicht haltbar. Vgl. den Bericht, den Hadrian IV. selbst über seine Wahl an
den Erzbischof von Canterbury schickte, und in der er von seiner Wahl am 4. Dezember und
seiner Einsetzung durch die Kardinale berichtet: nonis decembris in eadem çcclesia [sc. Lateranen-
sis] nobis plenitudinem officii conferentes ad exhibendum apostolorum principis ministerium nos in
eius gradus eminentia posuerunt (Walther Holtzmann, Papsturkunden in England II: Die
kirchlichen Archive und Bibliotheken [Abhandlungen der Gesellschaft der Wissenschaften zu
Göttingen, phil.-hist. Kl. Dritte Folge 14/15], Berlin 1935/1936, S. 256-258, Nr. 83 vom 5. Febr.
[1155], JL.-).
13 Classen, Gerhoch (wie Anm. 6), S. 183, Anm. 68: „auch die traditionelle Förderung der Päpste
für St. Fridian in Lucca erlahmte unter Hadrian", unter Verweis auf Paul Fridolin Kehr,
Regesta Pontificum Romanorum. Italia Pontificia, 10 Bde, Berlin 1906-Zürich 1975, hier Bd. 3,
Berlin 1908, S. 434, wo zwei Privilegien Hadrians für San Frediano angeführt werden. Wolf
Gehrt, Die Verbände der Regularkanonikerstifte S. Frediano in Lucca, S. Maria in Reno bei
Bologna, S. Maria in Porto bei Ravenna und die Cura Animarum im 12. Jahrhundert (Europä-
ische Hochschulschriften: Reihe 3, Geschichte und ihre Hilfswissenschaften 224), Frankfurt/
Bern/Nancy/New York 1984, S. 66, erwähnt das Privileg Hadrians IV. (JL 10527, Italia Pontifi-
cia III, S. 343, Nr. 106) nur. Siehe auch Cristina Andenna, L'expansion des chanoines régu-
liers en Italie, in: Michel Parisse, Les chanoines réguliers Émergence et expansion (XIe-XIIIe
siècles), Saint-Étienne 2009, S. 385-427, hier S. 413-416.
14 Vgl. zur Geschichte Gehrt, Verbände (wie Anm. 13), S. 115-170, Andenna, Expansion (wie
Anm. 13), S. 418-421, zu den Beziehungen zum Papsttum Italia Pontificia V, Sp. 94-100, hier
Sp. 99, Nr. 10, Privileg Hadrians IV. von 1155 März 14 (JL 10013, PL 188, Sp. 1393-1395, Nr. 24
Commissae nobis), das bis auf wenige Ausnahmen das Privileg Innozenz II. von 1138 Dez. 17 (JL
7922, PL 179, Sp. 378-380, Nr. 332, Italia Pontificia V, S. 98, Nr. 6 Justis votis assensum) wörtlich
wiederholt.