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https://doi.org/10.11588/diglit.34763#0061
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III Orientierung
dem Umfeld der offiziell-königlichen Historiographie zuzuordnen sind: Die
des regnes de /een ff ei Cda/des V umfasst die Jahre 1350-1380 und
wurde vom Kanzler Karls V., Pierre d'Orgemont^, verfasst. Eine königsnahe
Chronik Karls VI. schrieben sowohl der sogenannte Redgieux de Samf-Derns,
Michel PintoirA als auch Jean Juvenal des UrsinsA Gilles le Bouvier verfasste
seine Chronik als direktes Auftrags werk Karls VII.
Als Schreiber des Pariser Pariemeni bieten Nicolas de Baye^ und Clement
de Fauquembergue^ ebenfalls eine hofnahe Sicht, die allerdings gegenüber
den einzelnen Historiographen aus dem Umfeld der Grandes Cdrom^Mes vor
allem durch eine juristische Perspektive geprägt ist.
(3) Zwar haben auch die meisten Autoren der Grandes Cdronäynes einen
klerikalen Hintergrund, orientieren sich aber in der Ausrichtung ihrer Werke
stark an der französischen Monarchie und den sie betreffenden Ereignissen.
Die Cdronnyne des tynafre yrenners VaiofU und Thomas BasirC bieten über den
52 Pierre d'Orgemont, einer Beamtenfamilie aus Lagny entstammend, begann seine Karriere 1340
als königlicher Rat am ParlcmcMf, wurde 1355-56 und 1373-80 dessen Präsident und enger Ver-
trauter des Dauphins Karl während der Krise 1356-58, 1373 zum Ritter geschlagen. Er starb
1389. Vgl. Autrand, Orgemont; Vielliard, Orgemont; Bulst, Jacquerie; Delachenal, Introduction,
S. XII-XLIV.
Edition: Chronique des regnes.
52 Geboren ca. 1350, vermutlich in der Picardie; ab 1368 ist er als Mönch in Saint-Denis nachweis-
bar, verschiedene Reisen u.a. nach London (1381-85), ab 1400 Vorsänger in St. Denis. Seine
Chronik Karls VI. beginnt 1380 und bricht 1420 ab. Mit der Niederschrift begann er um 1393.
Der Stil seiner lateinischen Chronik vereint Neologismen und die Orientierung an antiken und
mittelalterlichen Vorbildern. Pintoin starb 1421. Vgl. Oschema, Pintoin; Guenee, Introduction,
S. 14—18; Vernet, Chronique; Guenee, Michel Pintoin, S. 111-XXX, sowie die Beiträge in: Guenee,
Roi.
Edition: Chronique du Religieux.
54 Geboren 1388 (adlig-bürgerliche Famihe aus Troyes), als Sohn Jeans I. Jouvenel, Präsident des
PcWcwiCfP in Poitiers. Er studierte Recht in Orleans und war mit seinem Vater 1413 in Paris und
1418-1432 in Poitiers. 1432 wurde er Bischof von Beauvais, 1444 Bischof von Laon, 1449 Erzbi-
schof von Reims. Er starb 1473. Neben einer Chronik über Karl VI. schrieb er zwischen 1432
und 1468 mehrere politische Reden. Vgl. van Hemelryck, Juvenal des Ursins; Juvenal des Ur-
sins, Ecrits, Bd. 3, S. 25-102; Lewis, Jouvenel des Ursins.
Edition: Juvenal des Ursins, Histoire; Juvenal des Ursins, Ecrits.
55 Geboren 1364 als Cole^on de Crantinat in Baye (Champagne, aus unfreier Famihe), 1373 vom
Herren von Baye befreit, Eintritt in den Klerus, Ausbildung in Beauvais, 1398 Mitghed im
cowscP cPwhn'sOvüf du coPcgc Pc BcHMuais, 1395 Rechtsdiplom in Orleans und Tätigkeit am
ParlcwcMf (wo er den Namen Pc Bai/c annahm). 1400 wurde er dort Schreiber (bis November
1416). Bis 1418 war seine Perspektive eher armagnakisch geprägt, bei der Einnahme Paris
durch die Burgunder fiel er unter Proskription. Er starb im Mai 1419. Vgl. Desgrugillers, Intro-
duction; Tuetey, Notice.
Edition: Die Edition von Desgrugillers (bisher ist von der Neuedition der erste Band erschienen
(bis 1401)) ersetzt die bisherige von Tuetey: Nicolas de Baye, Journal; Nicolas de Baye, Journal
[1885-1888]. Beide werden parallel zitiert.
55 Geboren in der Picardie, genoss er eine juristische und literarische Ausbildung. Als Kleriker
wurde er 1417 (bis 1435) als Nachfolger von Nicolas de Baye Schreiber am Pariser ParlcwcMf.
Politisch äußerte er sich sehr zurückhaltend. Er starb im Juni 1438. Vgl. Bourgain, Fauquem-
bergue.
Edition: Journal de Fauquembergue.
52 Uber den anonymen Autor der Chronik ist wenig bekannt, unser Wissen beruht einzig auf
seinem in nur einer Handschrift überlieferten Werk. Es wurde vermutlich Ende des
14. Jahrhunderts von einem Angehörigen des niederen Klerus in Rouen verfasst und deckt die
III Orientierung
dem Umfeld der offiziell-königlichen Historiographie zuzuordnen sind: Die
des regnes de /een ff ei Cda/des V umfasst die Jahre 1350-1380 und
wurde vom Kanzler Karls V., Pierre d'Orgemont^, verfasst. Eine königsnahe
Chronik Karls VI. schrieben sowohl der sogenannte Redgieux de Samf-Derns,
Michel PintoirA als auch Jean Juvenal des UrsinsA Gilles le Bouvier verfasste
seine Chronik als direktes Auftrags werk Karls VII.
Als Schreiber des Pariser Pariemeni bieten Nicolas de Baye^ und Clement
de Fauquembergue^ ebenfalls eine hofnahe Sicht, die allerdings gegenüber
den einzelnen Historiographen aus dem Umfeld der Grandes Cdrom^Mes vor
allem durch eine juristische Perspektive geprägt ist.
(3) Zwar haben auch die meisten Autoren der Grandes Cdronäynes einen
klerikalen Hintergrund, orientieren sich aber in der Ausrichtung ihrer Werke
stark an der französischen Monarchie und den sie betreffenden Ereignissen.
Die Cdronnyne des tynafre yrenners VaiofU und Thomas BasirC bieten über den
52 Pierre d'Orgemont, einer Beamtenfamilie aus Lagny entstammend, begann seine Karriere 1340
als königlicher Rat am ParlcmcMf, wurde 1355-56 und 1373-80 dessen Präsident und enger Ver-
trauter des Dauphins Karl während der Krise 1356-58, 1373 zum Ritter geschlagen. Er starb
1389. Vgl. Autrand, Orgemont; Vielliard, Orgemont; Bulst, Jacquerie; Delachenal, Introduction,
S. XII-XLIV.
Edition: Chronique des regnes.
52 Geboren ca. 1350, vermutlich in der Picardie; ab 1368 ist er als Mönch in Saint-Denis nachweis-
bar, verschiedene Reisen u.a. nach London (1381-85), ab 1400 Vorsänger in St. Denis. Seine
Chronik Karls VI. beginnt 1380 und bricht 1420 ab. Mit der Niederschrift begann er um 1393.
Der Stil seiner lateinischen Chronik vereint Neologismen und die Orientierung an antiken und
mittelalterlichen Vorbildern. Pintoin starb 1421. Vgl. Oschema, Pintoin; Guenee, Introduction,
S. 14—18; Vernet, Chronique; Guenee, Michel Pintoin, S. 111-XXX, sowie die Beiträge in: Guenee,
Roi.
Edition: Chronique du Religieux.
54 Geboren 1388 (adlig-bürgerliche Famihe aus Troyes), als Sohn Jeans I. Jouvenel, Präsident des
PcWcwiCfP in Poitiers. Er studierte Recht in Orleans und war mit seinem Vater 1413 in Paris und
1418-1432 in Poitiers. 1432 wurde er Bischof von Beauvais, 1444 Bischof von Laon, 1449 Erzbi-
schof von Reims. Er starb 1473. Neben einer Chronik über Karl VI. schrieb er zwischen 1432
und 1468 mehrere politische Reden. Vgl. van Hemelryck, Juvenal des Ursins; Juvenal des Ur-
sins, Ecrits, Bd. 3, S. 25-102; Lewis, Jouvenel des Ursins.
Edition: Juvenal des Ursins, Histoire; Juvenal des Ursins, Ecrits.
55 Geboren 1364 als Cole^on de Crantinat in Baye (Champagne, aus unfreier Famihe), 1373 vom
Herren von Baye befreit, Eintritt in den Klerus, Ausbildung in Beauvais, 1398 Mitghed im
cowscP cPwhn'sOvüf du coPcgc Pc BcHMuais, 1395 Rechtsdiplom in Orleans und Tätigkeit am
ParlcwcMf (wo er den Namen Pc Bai/c annahm). 1400 wurde er dort Schreiber (bis November
1416). Bis 1418 war seine Perspektive eher armagnakisch geprägt, bei der Einnahme Paris
durch die Burgunder fiel er unter Proskription. Er starb im Mai 1419. Vgl. Desgrugillers, Intro-
duction; Tuetey, Notice.
Edition: Die Edition von Desgrugillers (bisher ist von der Neuedition der erste Band erschienen
(bis 1401)) ersetzt die bisherige von Tuetey: Nicolas de Baye, Journal; Nicolas de Baye, Journal
[1885-1888]. Beide werden parallel zitiert.
55 Geboren in der Picardie, genoss er eine juristische und literarische Ausbildung. Als Kleriker
wurde er 1417 (bis 1435) als Nachfolger von Nicolas de Baye Schreiber am Pariser ParlcwcMf.
Politisch äußerte er sich sehr zurückhaltend. Er starb im Juni 1438. Vgl. Bourgain, Fauquem-
bergue.
Edition: Journal de Fauquembergue.
52 Uber den anonymen Autor der Chronik ist wenig bekannt, unser Wissen beruht einzig auf
seinem in nur einer Handschrift überlieferten Werk. Es wurde vermutlich Ende des
14. Jahrhunderts von einem Angehörigen des niederen Klerus in Rouen verfasst und deckt die