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Mitteilungen der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst — 4.1876

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https://doi.org/10.11588/diglit.5790#0029
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Kleine Mittheilungen.

56

von dem Profesl'or an der k. k. Akademie der bil-
denden Künde, Herrn Jos. Mathias Trenkwald her.
Die letzteren bringen fortlaufend das Leben Maria,
der Mutter des Heilandes, dem die Kirche geweiht
ist, zur künstlerischen Darsteilung, und empfiehlt sich
die Herstellung eines der Fenster im Chore deshalb,
weil die Fenster in den Schifsen bereits zum grössten
Theile gestiftet sind.
Profess'or Trenkwald hat seinen Cyclus derart
angeordnet, dass jedes der ig Fenster im Chor zwei
abgesonderte Bilder enthält, so dass 3S Bilder den
Cyclus ausmachen, unter welchen der Verwaltungs-
rath die Auswahl zu treffen hatte. Bei dieser Aus-
wahl mussten, da es sich hier um einen gleiehmässig
ausgeführten Cvclus von stosflich einander nahe
ssehenden und hinsichtlich ihres künstlerischen Werthes.
sowie der stilgerechten Durchführung allseitig aner-
kannten Arbeiten dess'elben Meisters handelte, von
vornherein vorwiegend äussere. praktische Motive
massgebend sein.
Nach genauer commislioneller Besichtigung des
Chores der Votivkirche und der sammtlichen Zeich-
nungen zum Cyclus hat nun der Verwaltungsrath
sich einstimmig dafür ausgebrochen, dass das im Chor
in der Axe des Hochaltars gelegene mittlere Fenster
von der Gesellschaft hergestellt werden sollc. Dieses
Fenster wird nämlich von den verschiedensten Stand-
punkten im Hauptschift' der Kirche aus am bellen
gesehen, es fällt wegen seines Standortes am meisten
m's Auge und vergegenwärtigt nach dem Vorwurfe
seiner zwei Darstellungen: «Die Führung der heiligen
drei Könige durch den Stern» sowie die «Anbetung
der heil, drei Könige" nicht blos an sich die bedeut-
samsten Momente im Leben Mariä, sondern auch
gerade jene, welche im aesammten Cvclus am meisten
auf den Heiland, als den Schutzpatron der Kirche
hindeuten.
Mit dieser, vorbehaltlich der Ratification'durch
das Curatorium, ausgesprochenen Ansicht des Ver-
waltungsrathes haben sich auch der Erbauer der
Votivkirche, Herr Oberbaurath Ritter von Ferllel,
dann der Urheber der Zeichnungen, Herr Professor
Trenkwald vollkommen einverstanden erklärt, in-
dem sie zugleich den Wunseh und die Hosfnung aus-
drückten, dass das Curatorium die Genehmigung zi
Herstellung dieses FenlL.s "-theilen werde.
Die Köllen des in ^ - slehenden Glasfenllers
belaufen sich nach den ttheilungen des Herrn
Oberbaurathes Ritter F'erltel auf ungefähr
1800 sl. ö. W., und ist .• dieselben, wie erwähnt,
bereits ein Betrag von 11; 5 ss. gesammelt, zu welchem
noch die angewachsenen Zinsen zu rechnen, so dass
lediglich ein Betrag von ungefähr (ioo ss. ö. W. von
der Gesellschaft aufzubringen sein wird. — Es lteht
zu erwarten , dass zu diesem Zwecke viele Gründer
und Mitglieder der Gesellschaft freiwillig einen Bei-
trag leisten werden, wie denn bereits mehrere solcher
Spenden zugesichert worden sind; im Uebrigen aber
beantragt der Verwaltungsrath, das Erträgniss der
ausserordentlichen Publicationen zunächst diesem
Zwecke, insoweit es erforderlich sein wird, zuzuführen,
und bemerkt, dass er mit Zustimmung des Herrn
Prof. Trenkwald beabliehtigt, sämmtliche Zeich-
nungen zu dem erwähnten Cyklus in entsprechender
Weise zu vervielfältigen, sowie das Erträgniss auch
dieser Publicationen, welche bei dem hohen künst-
lerischen Werthe der Zeichnungen und bei der in's
Auge gefassten Art der Reproduction (icherlich zahl-
reiche Abnehmer finden wird, zunächst zur Deckung
der in Rede flehenden Köllen zu verwenden. —
Sonach unterliegt es keinem Zweifel, dass durch
die Ausführung des fraglichen Glasfenllers, welche
als eine zu Recht beltehende Verbindlichkeit der

Gesellschaft erscheint, die Mittel zur Erfüllung
der flatutenmässigen Aufgaben der Gesellschaft in
keiner Weise beeinträchtigt werden können, und
Hellt demgemäss der Verwaltungsrath den Antrag:
«Das Curatorium wolle dem Verwaltungsrathe die
Ermächtigung zur Herstellung der erwähnten Glas-
malerei an dem mittelsten Fenster im Chor der
Heilands- (Votiv) Kirche in Wien nach den Zeich-
nungen des Prof. Trenkwald auf Kosten der
Gesellschaft für vervielfältigende Kunlt ertheilen. und
die oben angeführten Modalitäten der Bedeckung
des betreffenden Koltenaufwandes genehmigen». —
Der Berichterllatter: Der Obmann:
Dr. Oskar Berggruen. Leopold Ritter von Wieser.
Nach eingehender Debatte, an der sich die sämmt-
I liehen anwesenden Curatoren betheiligten, und in
welcher allseitig der Wunseh zur Geltung gelangte,
dass durch die Ausführung des erwähnten Fenflers
die Mittel der Gesellschaft nicht in Anspruch ge.nom-
I men werden Collen, wurde beschlolsen, die noch
I fehlende Summe von ungefähr 600 ss. im Wege
I freiwilliger Beiträge seitens der Gründer und Mit-
glieder der Gesellschaft hereinzubringen. Die an-
I wesenden Mitglieder des Curatoriums und des Ver-
| waltungsrathes zeichneten sofort einen Betrag von
fl. i3s> und 2 Ducaten, und der Verwaltungsrath wurde
i ermächtigt, die Sammlung weiterer freiwilliger Bei-
träge sofort einzuleiten. —

Von Publikationen
in Vorbereitung:

Publikationen für das Jahr 1877
für das nächfle Jahr sind bereit:
Album XI, enthaltend :
Richter, Ludwig, »Zum Empsange«, Radirung von
Prof. Bürkner.
Hoss, »Im Trauerhause«, Radirun!
Lichtensels, »Landschaft«, Qt^.na
Schmidt, »Der Sittenrichter«, ' J
Grob. "Maler auf der Studien

; von Meyer.
1-Radirung.
irung von Rauscher.
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Redigirt unter Verantwortlichkeit des Verlegers E. A. See'

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