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Mitteilungen der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst — 4.1876

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https://doi.org/10.11588/diglit.5790#0017
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IV. Jahrgang.
N= 3 u. 4.

Beiträge
u. Zuschristen eintl an die
Kanzlei der „Gesellschast
sür verviels. Kunst**,Wien
IX., ßeettioveiiKasse 6 zu
richten.

^HEILUjVo


T.W SADCR.mCN.*

22. September.
1876.

Inserate
B. 40 Pfennig« sür die 8 Mal
gespaltene Petitzeilo wer-
ilen von der Expedition
der „Zeitschrist sür bild.
Kunst" (K. A. Seemann)
in Leipzig angenoiniuen .

Gesellschaft für vervielfältigende Kunst.
Beilage zur ..^Zeitschrift für bildende JIunst. "

Die „Jt/itthcilungcn" erscheinen je nach Bedars in zwanglosen Fristen und werden den Mitgliedern der ,, Gesellschaf t
sür vervielsältigende Kunst" sowie den Abonnenten der ,,Zeitschrist sür bildende Kunst" gratis geliesert.

Inhalt: Die Laudos-Geroaldegalerie in Buda-Pest. — Ausserordent-
liche Publikationen. - Bericht des Obmannes. — Kleine Mitthei-
lungeu.
Die Landes-Gemäldegalerie in
Buda-Pest.
Einleitung in das ungarische Galeriewerk.
Den Hauptitock der koilbaren Gemälde-
galerie, welche unter der oben angegebenen
Bezeichnung gegenwärtig im zweiten und
dritten Geschoss des Akademiegebäudes zu i
Buda-PeÜ vereinigt ilt, bildet die frühere
Sammlung der Fürsten Elterhäzy von i
Galantha.
Schon Fürst Paul Elterhäzy, der i655
Ralatin von Ungarn war, mag den Grund
dazu gelegt haben. Er belass eine solche
Liebe zur Kunll, dais er lieh von Adam
Alzheimer in der Malerei unterrichten liei's
und u. A. einen jungen Tobias nach seinem ,
Lehrer auf Kupser kopirte. Von dem Be-
Bände der Sammlung zu Ansang unsres Jahr- j
Kunderts, nachdem dielelbe namentlich durch
Zahlreiche Bilder aus dem sürltlich Kau- |
litz'schen Besitz vermehrt worden war, legt
der dem Fürsten Nicolaus Esterhdzy gewid-
mete Fifcher'sche Katalog Zeugniss ab*). Er
umsasst im Ganzen 543 Gemälde, von denen

.. *J Katalog Jer Gemsihlde-Gallerie des durchl.
Jrffcn Nicol'aus Elterhäzv von Galantha zu Wien,
fon Joit-ph Fisbher.) Eilcnltadi. uedr. V. J. L Stolz.
"5- 228 S. 8.

über die Hälste, nämlich 259, von nieder-
ländischen, i42 von italienischen undspanischen,
86 von deutsehen und englischen, endlich
56 von französischen Meistern herrühren. Die
Spanier, an denen die Galerie heute einen so
seltenen Reichthum beikzt, waren damals
nur durch einige wenige Bilder von Murillo,
Ribera und Velazquez vertreten. Ihre Zahl
ist seitdem, und zwar zum grössten Theil
noch während die Sammlung sich in Wien
befand (bis i865), auf 56angewachsen. Ausser-
dem erhielten besonders die niederländischen
und italienischen Schulen beträchtliche Ver-
mehrungen, so dass die Gesammtzahl der im
Jahre 1009 von der ungarischen Regierung an-
gekauften Bilder sich aus63y belies. O. Münd-
ler ichätzte den Werth der Sammlung,
welche Wien mit Schmerz aus dem Kranze
seiner Museen heraustrennen Iah, aus mehr
als zwei Millionen Franken. Ein dem Rem-
brandt zugeschriebenes weibliches BruÜ-
bild und zwei Madonnen von Murillo und
Zurbaran wurden nach vollzogenem Ver-
kaus aus EsterhäzyTchem Besitz noch hinzu-
gesügt.
Soll die Bedeutung der Galerie nach den
Hauptvertretern der einzelnen Schulen in
kurzen Zügen charakteriürt werden, so Ge-
bührt wohl vor Allem den oben schon be-
sonders hervorgehobenen spanischen Meiftern
ihrer Seltenheit wegen der Vortritt. Wenn
die altspanische Kunll in dem intereisanten
allegorilchen Bilde der menschlichen Leiden-
schaf'ten, welches aus dem National-Mull-um
in die Landes - Gemäldegalerie übertragen
 
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