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Mitteilungen der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst — 1885

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https://doi.org/10.11588/diglit.3799#0027
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REDACTIOK:
Dr. O. Berggruen
23, Schottenring
WIEN.

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1885,


ADMINISTRATION:
Ges. s.verv. Kunst
26, MagdaUnenßrafse.
WIEN.

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GALERIEWERK. NEUE FOLGE. VII.


slE siebente Lieferung der neuen Folge
unseres als ausserordentliche Publication
erscheinenden Galerievverkes bringt den
Stich von Pfründer nach Holbeins Bildniss einer
unbekannten Bürgersfrau im Belvedere. Bei Be-
sprechung der von unserer Gesellschaft publicirten
Bildnisse Holbein's haben wir über dieses Porträt
ausfuhrlichere Mittheilungen gemacht (vgl. „Die
Graphischen Künste" Bd. VI, 1884, S. 89); auch der
Stecher des wohl gelungenen Blattes ist unseren
Lesern bereits bekannt (vgl. „Mitth. d. Ges. f. verf.
Kunst" 1881 Sp. 20).
Das zweite Blatt dieser Lieferung reproducirt
die meisterhafte Skizze von Rubens im Belvedere,
welche eine Unterhaltung vornehmer Herren und
Damen in einem Schlossparke schildert. Auf einer
Wiese am Ufer eines Flüsschens ergötzt sich eine
vornehme Gesellschaft an einem Spiel, das seiner
Wesenheit nach in Fliehen und Haschen zu bestehen
scheint; zwei Paare in der Mitte befinden sich gerade
in lebhafter Bewegung; daneben hat sich auf der
einen Seite ein Pärchen auf dem Gräse niedergelassen,
während auf der anderen ein alterer Herr mit einer
Dame slehend zusehen; im Mittelgrunde gewahrt
man einen jungen, dreien fliehenden Damen rasch

nachsetzenden Cavalier. Im Vordergrund sieht eine,
durch den Bildrahmen halb gedeckte, aus dem Gräse
sitzende, eine Laute haltende Dame dem Spiele zu.
Die landschaftliche Umgebung zeigt diesseits des
Wasfers ein parkartig gestaltetes Wäldchen, jenseits
desselben aber ein ansehnliches, befestigtes Schloss,
wahrscheinlich das einst im Besitze von Rubens befind-
lich gewesene Schloss „de Steen", zu welchem eine
auf Bogen ruhende Brücke führt. Die auf Holz leicht
und breit hingeschriebene Skizze ist sehr dustig und
von feinem coloristischen Reiz, obgleich sie sich nicht
in voller Frische erhalten hat; im Verhältniss zu den
Dimensionen des Bildes — es ist 52 Centimeter hoch
und 97 Centimeter breit — sind die 15 Centimeter
grossen Figuren recht ansehnlich. Wie das Bild in
die kaiserliche Gemälde-Galerie gelangte, konnte
man nicht mehr feststellen; es lässt sich, wie Director
von Engerth in seinem grossen Katalog sür die neue
Aufftellung der Galerie erwähnt, (Bd. II. N. 1172,
S. 395), nur bis zur Zeit der Einreihung des Bildes
in's Belvedere verfolgen. Der unseren Lesern bereits
bekannte Pariser Stecher Gustave Greux (vgl. „Mitth.
der Gesellschaft für verv. Kunst", V, 1877, Sp. 40)
hat die Skizze mit seiner Nachempfindung geistreich
gestochen.
O. B.

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