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Mitteilungen der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst — 1896

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https://doi.org/10.11588/diglit.3756#0020
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DIESE

MITTHEILUNGEN

ERSCHEINEN ALS

KEGELMASSIGE BEILAGEN

ZU DEN

GRAPHISCHEN
KÜNSTEN

SECHSMAL IM JAHRE.

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Nr. 4.

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DIE

ADMINISTRATION

DER

GESELLSCHAFT

FÜR

VERVIELFÄLTIGENDE
KUNST

BEFINDET SICH

VI., LUFTBADGASSE 17

WIEN.

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REMBRANDTS
„SASKIA MIT DER NELKE" IN DER DRESDENER GALERIE.

Radirung von Profeffor William Unger.

(Prämienblatt der Gefellfchaft für vervielfältigende Kunft für das Jahr 1895,)*

Dem Wunfche der Redaktion, Ungers neuefte und
zugleich umfangreichfte Arbeit, die er im Auftrage der
Gefellfchaft ausführte, mit einigen Worten zu begleiten,
komme ich mit befonderer Freude nach. Ift doch der
Künftler einer meiner älteften Freunde, und an Rembrandts
Werken vor Allem habe ich zuerft die Freude an der Kunft
und allmählich auch das Yerftändnifs derfelben gelernt.
Beide Künftler, der moderne Radirer, der in Deutfchland
bahnbrechend vorangegangen ift, Lind der grofse Meifter
• des Helldunkels, verbinden fich mit der Erinnerung an
meine früheften Beftrebungen, aus der unbeftimmten laien-
haften Schwärmerei zu klarerer Erkenntnifs der Kunft zu
kommen. Als William Unger im Sommer 1867 von der
undankbaren ALisführung eines gröfseren Stiches nach
Plockhorfts Bilde des von Engeln zum Himmel getragenen
Mofes durch den Auftrag E. A. Seemanns, die Haupt-
werke der Braunfchweiger Galerie für feine neue Zeit-
fchrift zu radiren, abberufen wurde und zu dem Behuf
von Weimar auf längere Zeit nach Braunfchweig über-
fiedelte, hatte ich dort felbft in meiner Befchäftigung als
junger Jurift reichliche Mufse in Fortfetzung meiner Lieb-

haberei als Gymnafiaft und Student zum täglichen Befuch
der Braunfchweiger Sammlungen, in denen der liebens-
würdige Direfitor mir eine Art Freiwilligenpoften einge-
räumt hatte. Hier in den Räumen des baufälligen alten
Mufeums lernte ich William Unger kennen, hier trafen wir
uns täglich, der eine fleifsig vor feiner Platte, der andere
auf Leitern die Bilder bis zur Decke hinauf auf ihre Bezeich-
nungen unterfuchend und diefelben copirend. Vor den
Bildern fochten wir manchen Straufs aus, wie ihn eingebil-
dete und ungefchulte Archäologenweisheit und moderne
Künftleranfchauung leicht mit lieh bringt. Diefer fröhlichen
Zeit, diefem Zufammenleben mit einem wirklichen Künftler
verdanke ich, dafs ich auch das Künftlerifche in den
Kunftwerken allmählig fehen lernte.

Die Vorliebe für den Meifter, der in der Braun-
fchweiger Galerie allen voranfteht, die Vorliebe für Rem-
brandt, theilte damals Unger mit mir. Beide lind wir
derfelben treu geblieben.' Nach den Meifterwerken des
Künftlers, welche die Braunfchweiger Galerie enthält, hat
Unger in den noch reicheren Schätzen der Caffeler
Galerie Gelegenheit gehabt, gerade in der Nachbildung

* Bildfläche 57x44 Ccntimeter, Cartonformat SOX HO Centimeter. — Remarquedrucke auf Pergament (10 Exemplare) Mark 300, Remarque-
drucke auf Chinapapier (30 Exemplare) Mark 150, Epreuves d'artiste (30 Exemplare) Mark 100, Avant la lettre (30 Exemplare) Mark 50, Drucke
mit Schrift auf Chinapapier Mark 30.

l Wenig fpäter als diefe grofse Radirung der Saskia von Ungers Hand, wird auch der erfte Band einer grofsen Publication fämmtlicher
Gemälde Rembrandts durch W. Bode im Verlage von Charles Sedelmeyer in Paris zur Ausgabe kommen. Anm. der Red.
 
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