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nähern, könnte man von einer vollständigen Facfimile-ReprodutStion
l'prechen. Aber das beeinträchtigt felbft beim Kenner kaum die Freude,
dafs er fleh für einen billigen Preis das Werk des Meifters fammeln
kann, der die Originallithographie in Deutfchland wieder zu Ehren
gebracht hat. Ms.
ß) Kupferftecher Burger in München (Ehrenmitglied der kaiferl.
Akademie der bildenden Künfte) hat vor Kurzem einen neuen grofsen Stich
vollendet. Das Original, ein Ölbild von Martin Feuerftein,. München,
hat fich Burger eigens "zu diefem Zwecke malen laffen. Es behandelt den
Text: »Laflet die Kindlein zu mir kommen.« Feuerftein, ein Schüler
Bouguerreaus, hat das Thema in einer Weife gelüft, die an die trefflichen
biblifchen Bilder vpn Olivier Merfon erinnert. Es liegt jene Elegance
der Zeichnung in den Figuren, die für das modern-franzöfifche rehgiöfe
Bild charaktenfhfeh ift und von der Behandlung, wie fic z. B. Führich
folchen Stoffen angedeihen liefs, lieh ganz wefentlich unterfcheidet.
Christus fitzt, in ein weitfaltiges weifses Gewand gekleidet, unter einem
Baume und empfangt die fich Nahenden, Kinder und Ervvachfene, mit
freundlichem Lächeln. Die ganze Darftellung hält fich von allem und
jedem Realismus weit feitab ; ße ift vielmehr in einer gewiffen künft-
lerifchen dogmatifchen Form geblieben, die Sicherlich weiten Kreifen
äufserft fympathifch erfcheint. Burger nun hat das in der Farbe äufserft
delicate Bild im Stich vorzüglich in feinen Qualitäten wiederzugeben
verstanden. Scharfe Contrafte find, fo wo hl was hell und dunkel als auch
was die Farbengegenfätze felbft betrifft, im Original durchaus vermieden,
vielmehr geht ein gewiffer ruhiger Loealton durch das Ganze, der indeffen
keineswegs der Kraft entbehrt. Diefe ruhige tonige Erfcheinung ift auch
im Stich durchaus gewahrt, der im figürlichen Theile durchwegs Grab-
ftichelarbeit ift, während im Theil des Landfehaftlichen vor allem der
blumige Vordergrund durch Radirung in Wirkung gefetzt wurde. Platten-
gröfse ohne Rand 50X"0 Centimeter, Blattgröfse S5X102 Centimet'er.
Remarquedrucke auf China-Papier 100, Schriftdrucke ebenfalls auf
China-Papier 40 Mk.
Technifche Neuigkeiten.
Algraphie. — »Die Ku nft für All e« bringt in der Kummer vom
15. Auguft folgende Mittheilung: Hinderlich für die gröfsere Verbreitung
der Lithographie unter den Künitlern ift die Schwerfälligkeit des
Materials, des Solnhofer Steins. Schon lange hat man deshalb nach
einem Erfatz für den letzteren gefucht, nach einem Plattenmaterial, das
die Vorzüge des Steins ohne deCsen Nachtheile in fich vereinige. Die
Proben mit Zinkplatten gaben kein befriedigendes Refultat Und doch
mufste das Problem geiöft werden, wenn das Steindruckverfahren auf
die Dauer lebensfähig bleiben und weiter entwickelt werden follte, denn
das bisherige Material, der Lithographieftein, wurde namentlich in
grofsen und guten Exemplaren immer feltener und theurer. Nach langen
Verfuchen ift es nunmehr der lithographifchen Firma Jofef Scholz in
Mainz gelungen, ein dem Solnhofer Stein ebenbürtiges Material zu
entdecken und deffen Verwendbarkeit zugleich nach jeder Richtung hin
durch ausgedehnte pralitifche Verfuche abfolut ficher zu [teilen. Diefes
Material ift das Aluminium. Die vom Lithograph Scholz hergestellten
Duieke nach dem neuen, von dem Erfinder »Algraphie« genannten
Verfahren, kommen den heften Steindrucken vollkommen gleich, das
ganze Verfahren bietet jedoch vor dem bisherigen Steindrucke eine
Reihe Schwerwiegender Vorzüge, fo dafs befonders auch für Künftler
eine erhebliche Erleichterung für lithographifche Arbeiten gefchaffen
wurde. — Nach einer weiteren Correfpondenz in der Nummer vom
1. November der genannten Zeitschrift hat das neue Verfahren bereits
mehrfache künltlenfche Verwendung gefunden und unter anderen
Hans Thoma mehrere Platten in Algraphie ausgeführt.
Aus den Zeitfchriften.
Alexandre Arlene, Fantin-Latour (Le monde moderne, Dez. 1S95).
[Mit vielen Illustrationen nach Bildern und Lithographien des
Künstlers.]
Berlepfch Hang E. v,, Walter Crane (Kunft für Alle, Apr.).
Marx Roger, Peintrcs-Graveurs contemporains: L. A. Lepere (Gaz. d.
beaux-arts, Oct.)„
Montrosier Eugene, Ernest Duez (Gaz. d- beaux-arts, Mai).
Verhaeren Emile, Felicien Rop*. With ülustrations from Rops' works
(The Magazine of Art, März).
Seh timann Paul, Englische Griffelkunft (Kunft für Alle, Mai).
Singer Hans W., Radirer unferer Zeit (Kunft unferer Zeit, 1,2).
The etchings of E. W, Charlton (The Studio, Mai, 1S96).
Mourey Gabriel, The art of Henry Riviere as expressed in his chromo-
xylographs (The Studio, März 1896).
Helferich Hermann, Zur Centenarfeier der Lithographie in Paris:
Die Kunft Raffet's (Cosmopolis 1).
Leprieur Paul, Le Centenairc de la Hthographie (Gaz. d. beaux-
arts, Jan. u. Febr.).
Penneil Jofeph, »Eveline«. An Original lithograph by James Mc. Neill
Whistler (The Art Journal, März).
Mr. Whistler's Iithographs by T. R Way (The Studio, Jan.).
Wedmore Fr., The revival of lithography (The Art Journal, Febr.).
Adeline Jules, Le affiches lllustrees etrangeres (Le Monde moderne,
Apr.).
Berger Ernft, Einladungskarten für Künftlerfefte einft und jetzt (Kunft
für Alle, März).
Dimier L., L'Estampe anglaise d'il y a cent ans (Le monde moderne,
Mai).
JelTen Peter, Die Kunft im Plakatwefen (Kunftgewerbeblatt, März).
Jeffen Peter, Über Ex-libris (Pan 4).
Spielmann M. H., Our graphic humourists: Kenny Meadows (The
Magazine of Art, Juni).
White Gleeson, Some recent book-plates (The Studio, März 1S96).
Rolfs W., Herkomers Maldrucke (Kunft für Alle, Apr.).
Springer Jaro, Hubert Herkomers neues Schwarz-Weifs-Verfahren
(Das Atelier, April).
A new black and white Art. With four Ülustrations after plate-pamtings
by Profeffor Herkomer (The Studio, Febr.).
Lettre to the editor from Mr. John D. Batten respefting a chromo-
xylograph entilled Evc and the serpent (The Studio, Febr.).
Seemann Arthur, Seiles Farbenphotographie (Kunftchronik Nr. 16).
Stettiner Richard, Die Photographie in der Kunftwiffenfchaft (Kunft-
chronik Nr. 33).
Die vom öfterreichifchen Mufeum für Kunft und Induftrie
veranstaltete Co ngrefsausftellung, die zum erften Male ein ge-
fehloffenes Bild der Kunft der Empirezeit bot und fich eines glänzenden
Erfolges zu erfreuen hatte, wird Gegenstand eines Prachtwerkes werden,
das unter dem Titel: »DerWiener Congrefs, Cul tu rgef'ch ich te
— Die bildenden Künfte Lind das Kunstgewerbe — Mufik —
Theater in der Zeit von 1800 bis 1825* im Jahre 1897 im Verlage
von Artaria & Co, erfcheinen foll. Es ift geplant, das Buch mit
farbigen Radirungen von der Hand William Ungers un.d feiner Schule.
mit 15 bis 20 Vollbildern in Heliogravüre und Lichtdruck, theihveife in
farbiger Ausführung, und vielen Textüluftrationen auszustatten. Der
Text wird in der Form von Effays erfcheinen, deren Abfaffüng eine
Anzahl von Wiener Schriftftellern und Gelehrten übernommen hat Da*
Werk, das vom Comite der Ausstellung Seiner Majeftät dem Kaifer
gewidmet werden durfte, wird in nur 525 Exemplaren erfcheinen, von
denen 25 Vorzugsexemplare zum Preise von 100 fl. ausgegeben werden,
während der Subfcripüonspreis für die übrigen 60 fl. beträgt. Bestellungen
übernimmt die Verlagshandlung Artaria & Co., Wien, I., Kohlmarkt 9,
wie jede Buch- und Kunsthandlung.
Berichtigung. Der Aargauifche Kunftverein theilt uns mit, dafs das
auf Seite 65 des laufenden Jahrganges der »Graphifchen Künfte« abge-
bildete Gemälde von Stabil »Frühfommermorgen« lieh nicht im Befitze
der Stadt München befinde, fondern als Eigenthum der aargauifehen
Regierung im cantonalen Gewcrbemufeum in Aarau aufgestellt fei.