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Mitteilungen der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst — 1898

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https://doi.org/10.11588/diglit.4072#0006
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vohm

eine

im Zeichnen als von einem decorativen Künstler zu
sprechen.

Was die Gruppe der Affichen anbelangt, so sind sie
zu bekannt, als dass es nöthig wäre, dabei länger zu ver-
weilen. Wir wollen nur erwähnen, dass die ganze Serie
Sarah Bernhardt (Gismonda, Amants, la Dame aux
Camelias, Lorenzaccio, la Samaritaine) mit Absicht
auf gleiches Papier und im selben Format gedruckt ist,

Beaux-Arts, der Imprimerie Cassan in Toulouse, des
Champagners Ruinart und des Job Papiers nicht
weniger Beachtung verdienen, wenn sie auch von den Strah-
len der Ruhmessonne der grossenTragödin nicht beschienen
werden. Auch sie verdienen in den Mappen der Sammler
ihrenPlatz, denn auch sie sind in gleicherweise charakte-
ristisch für Muchas Kunst und den weiblichen Typus, der
seine Schöpfung ist, das einnehmende Gesicht, umrahmt



Porträt A. Muchas. Nach einer Photographie.

ein

Er-

Pie

derart, dass aus den einzelnen Blättern mit der Zeit ein
ganzes Werk entstehen wird, das die bemerkenswerteste
Verherrlichung der sensationsdurstigen Schauspielerin
abgeben wird. Die Blätter sind überdies deshalb interessant,
weil man hier zum ersten Male an Plakaten eine weiche,
discrete und vornehme Harmonie von Nuancen an Stelle
der Knalleffekte mit einem Feuerwerk schreiender, bunt-
scheckiger Farben angestrebt hat. Ferner möchte ich noch
bemerken, dass die Affichen der Societe populaire des

von einer Flut langer Haare, die in Paris unter dem
Namen Macaroni von Mucha bereits Berühmtheit erlangt
haben.

Unter den Kalendern ist der bekannteste der von
La Plume für 1898, den man in allen Buchläden sieht,
aber der von Encres Lorilleux, wo die Zeichen des
Zodiakus durch entzückende nackte Kinder in ebenso
kecken als reizenden Stellungen dargestellt sind, verdient
daneben besondere Erwähnung, denn er steht im Werke
 
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