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Mitteilungen der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst — 1898

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https://doi.org/10.11588/diglit.4072#0036
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1898.

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DIESE

MITTHEILUNGEN

ERSCHEINEN ALS

REGELMÄSSIGE BEILAGEN

ZU DEN

GRAPHISCHEN
KÜNSTEN

VIERMAL IM JAHRE.

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Nr. 4.

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DIE

ADMINISTRATION

DER

GESELLSCHAFT

FÜR

VERVIELFÄLTIGENDE

KUNST

BEFINDET SICH

VI, LUFTBADGASSE 17

WIEN.

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NEUE ERSCHEINUNGEN AUS FRANKREICH.

Auch Henri Riviere wendet sich nun jenen plakat-
artigen Bildern für Kinder- und Schulzimmer zu, deren
unvergleichliches Vorbild die Fitzroy Papers sind. Ist
er früher durch seine ausgezeichneten Decorationen für
verschiedene Pantomimen am Theater Chat Noir fast so
berühmt geworden wie Willette, so ist es ihm mit seinen
letzten Arbeiten gelungen, Moreau Nelaton, den Zeichner

"Der verlassene Pierrot.< Nach einem Holzschnitt von P. E. Vibert.

der Fruits de la terre, an Frische und Gediegenheit
entschieden zu übertreffen. Auch bei ihm handelt es sich
um Scenen aus der Natur, aber um wie viel vollendeter
ist ihre Wirkung, um wie viel decorativer und einfacher
ihre Mache! Er gibt nichts als eine grosse Zeichnung, breit
hingesetzt, bewegt, aber nicht complicirt und dazu, eine
geringe Zahl flacher Töne. Er bewahrt sich den kräftigen
Zug des Holzschnittes und setzt ihn in Farbe bis zu
12 Tönen. Das Anstürmen des Meeres gegen mächtige
Klippen, die Abfahrt der Schifferbarken ins hohe Meer
| hinaus, die melancholische Einsamkeit der Heide, das
| undurchdringliche Gestrüpp eines Jungholzes — immer
1 Landschaftsbilder aus der Bretagne — sind die Sujets, denen
er sich mit besondererVorliebe hingibt. Ob das Schauspiel,
welches er darstellen will, friedlich ist oder bewegt, immer
beherrscht dieselbe grosse, feste, überraschend ausdrucks-
volle Linienführung ein etwas japanisirendes Ensemble,
in dem die seltensten Farben zu wunderbarer Harmonie
zusammengestimmt sind, wobei man übrigens den Ein-
fluss der Malweise Claude Monets verspürt, der ja häufig
ähnliche Vorwürfe gewählt hat.

Der Malerradirer Pierre Eugene Vibert, der seit
langen Jahren für so viele Zeitschriften und Bücher
arbeitet, hat unlängst im Verlage der Bibliotheque
d'Art de la Critique, unter dem Titel Des Bois, eine
Serie von Compositiönen heraLisgegeben, die alle neben
dem Reiz überwundener Schwierigkeiten auch den
Vorzug besitzen, im kleinsten Räume eine starke
poetische Emotion zu concentriren. Kleine, zweifinger-
breite Landschaften machen den Eindruck einer leicht-
hingeworfenen Skizze, wie wir sie bei Meistern der
französischen Landschaft gewohnt sind; ein Porträt des
 
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