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werden wir eine reich ausgestattete Monographie über
Eugene Grasset bringen, diesen hochbedeutenden
Künstler, der in Frankreich eine ähnliche vielseitige
Thätigkeit entfaltet wie Crane in England und insbe-
sondere auf dem Gebiete der Illustrationskunst refor-
matorisch wirkt. Herr Grasset hat der Redaction zu diesem
Zwecke ein überaus kostbares und sorgfältig gewähltes
Illustrationsmaterial zur Verfügung gestellt, so dass das
betreffende Heft ein höchst interessantes und übersicht-
liches Bild des berühmten Künstlers geben wird. Neben
den grösseren Aufsätzen werden wir auch, in reicherem
Masse als früher, kleinere bringen — über Sion Wenban,
Theodor Alphons, den Karlsruher Künstlerbund,
dessen Ausstellung soeben in Wien berechtigtes Aufsehen
erregt und im Anschlüsse an die Publication des I. Jahr-
ganges unserer Mappe, Aufsätze über die Künstler, die in
ihr vertreten sind, so über Georg Lührig, Cornelia
Paczka-Wagner, R. v. Volkmann, Heinrich Vogeler
u. a. Das Gebiet der alten Kunst werden wir betreten, wenn
uns reproducirende Arbeiten, denen wir für die Mappe
entgegensehen, dazu Veranlassung geben werden.
2. Im Sommer dieses Jahres wird der erste Jahrgang
der »Jahresmappe« erscheinen. Wie wir schon in dem
letzten Berichte entwickelt haben, ist sie dazu bestimmt,
der Mittelpunkt einer selbstständigen künstlerischen Thä-
tigkeit der Gesellschaft zu werden, bei der sie in erster Linie
den mächtig aufblühenden künstlerischen Reproductions-
verfahren ihre vollste Aufmerksamkeit zuwenden wird. Es
ist uns gelungen, viele hervorragende Künstler verschie-
dener Richtungen für unser Unternehmen zu interessiren
und für dasselbe eine Reihe hervorragender Arbeiten zu
sichern. Die originalschaffende wie die reproducirende
Radirung, die Lithographie, Algraphie und der Holzschnitt
werden in den nächsten Jahrgängen in Werken von Fritz
Burger, Peter Halm, Moritz Geyger, Otto Greiner,
Georg Lührig, Cornelia Paczka-Wagner, Hans
Thoma, Heinrich Vogel er, Volkmann und William
Unger u. a., vertreten sein. Die Gesellschaft scheut keine
Kosten, um diese Mappe zu einer Elitesammlung graphi-
scher Kunstwerke auszugestalten und glaubt die bestimmte
Hoffnung ausdrücken zu dürfen, dass die von ihr getroffene
Wahl sowohl den Wünschen der Kenner als auch des
grossen Publicums entsprechen wird.
3. Der 4. Band des Werkes über die vervielfälti-
gende Kunst der Gegenwart, zu dessen Abschluss
nur noch wenige Hefte fehlen, wird im Laufe dieses Jahres
beendigt werden.
4. Der zweite Band des Theaterwerkes, von dem
bereits die erste Hälfte vorliegt, wird hoffentlich in diesem
Jahre abgeschlossen werden. Eine Reihe von Künstler-
porträts, so das der Hofschauspielerin Frau Schratt und
der Hofschauspieler Robert und Krastel, sind bei den
Herrn Zygmunt Ajdukiewicz, Konopa und Matsch in
Auftrag gegeben worden und werden die interessante
Collection zeitgenössischer Hofschauspieler, die die Gesell-
schaft für das Theaterwerk anlegte, abschliessen. Ebenso
darf man der Vollendung des 1. Bandes (»Vorgeschichte
des Wiener Theaters«) bald entgegensehen. In Vorbereitung
ist der Band über die Wiener Vorstadttheater, dessen
Bearbeitung Regierungsrath Glossy übernommen hat. Im
Einvernehmen mit dem Verfasser hat Heinrich Lefler ein
reiches Illustrationsprogramm für diesen Band entworfen.
Für selbstständige künstlerische Arbeiten wird die ganze
Zeit, in der die Gestalten eines Raimund und Nestroy im
Vordergrund stehen, die dankbarsten Stoffe liefern. Man
darf also diesem Bande mit Spannung entgegensehen.
5. Der grosse Stich nach der Darmstädter Madonna
Holbeins, an dem Fräulein Doris Raab unter der Leitung
Professor Sonnenleiters ununterbrochen arbeitet, geht
immer mehr der Vollendung entgegen. Doch wird es nach
dem von Professor Sonnenleiter gegebenen Gutachten zu
schliessen, nicht möglich sein, vor Ablauf des nächsten
Jahres den Stich den Mitgliedern zu übergeben.
Ausserordentliche Publicationen für das Jahr 1898.
1. Die grosse Heliogravüre nach dem Bilde von
Julius Schmid. »Ein Schubertabend in einem
Wiener Bürgerhause« konnte nicht im verflossenen
Jahre hinausgegeben werden, da sich eine neue photo-
graphische Aufnahme des Bildes als nothwendig heraus-
stellte. Nunmehr wird sie in nächster Zeit erscheinen
können.
2. Das grosse radirte Porträt des Kaisers, für
welches Seine Majestät Herrn Professor W. Unger zu
sitzen geruhte, schreitet rüstig vorwärts und wird zum
Regierungsjubiläum ausgegeben werden können. Glück-
liche lebendige Auffassung werden wie die vornehme
Technik der Radirung diesem Porträt einen hervorragenden
Rang unter den zahlreichen Bildnissen des Kaisers sichern.
3. Die Galerie Kann, eine Prachtpublication dieser
an hervorragenden älteren Meistern so reichen Privat-
Gemäldesammlung, in 80 grossen Heliogravüren.
Es sei dem Verwaltungsrathe gestattet,diesen Bericht
mit zwei Danksagungen zu schliessen. Die Eine gilt der
Direction der k. k. Hof- und Staatsdruckerei. Unter
oft schwierigen Verhältnissen hat die Staatsdruckerei die
grossen, anspruchsvollen und zahlreichen Aufgaben, die
ihr die Gesellschaft stellte, bewältigt und immer hat sie in
ihnen Veranlassung gefunden, zu beweisen, dass sie als
das erste typographische Institut des Reiches nur Muster-
giltiges zu leisten den Ehrgeiz habe. Herzlichen Dank
sprechen wir auch der Direction des k. k. österreichi-
schen Museums für Kunst und Industrie aus, das
uns für die Sitzungen des Curatoriums seit vielen Jahren
Gastfreundschaft gewährt.
Herr Henry Oppenheimer in London ist der Gesellschaft als Gründer beigetreten.
werden wir eine reich ausgestattete Monographie über
Eugene Grasset bringen, diesen hochbedeutenden
Künstler, der in Frankreich eine ähnliche vielseitige
Thätigkeit entfaltet wie Crane in England und insbe-
sondere auf dem Gebiete der Illustrationskunst refor-
matorisch wirkt. Herr Grasset hat der Redaction zu diesem
Zwecke ein überaus kostbares und sorgfältig gewähltes
Illustrationsmaterial zur Verfügung gestellt, so dass das
betreffende Heft ein höchst interessantes und übersicht-
liches Bild des berühmten Künstlers geben wird. Neben
den grösseren Aufsätzen werden wir auch, in reicherem
Masse als früher, kleinere bringen — über Sion Wenban,
Theodor Alphons, den Karlsruher Künstlerbund,
dessen Ausstellung soeben in Wien berechtigtes Aufsehen
erregt und im Anschlüsse an die Publication des I. Jahr-
ganges unserer Mappe, Aufsätze über die Künstler, die in
ihr vertreten sind, so über Georg Lührig, Cornelia
Paczka-Wagner, R. v. Volkmann, Heinrich Vogeler
u. a. Das Gebiet der alten Kunst werden wir betreten, wenn
uns reproducirende Arbeiten, denen wir für die Mappe
entgegensehen, dazu Veranlassung geben werden.
2. Im Sommer dieses Jahres wird der erste Jahrgang
der »Jahresmappe« erscheinen. Wie wir schon in dem
letzten Berichte entwickelt haben, ist sie dazu bestimmt,
der Mittelpunkt einer selbstständigen künstlerischen Thä-
tigkeit der Gesellschaft zu werden, bei der sie in erster Linie
den mächtig aufblühenden künstlerischen Reproductions-
verfahren ihre vollste Aufmerksamkeit zuwenden wird. Es
ist uns gelungen, viele hervorragende Künstler verschie-
dener Richtungen für unser Unternehmen zu interessiren
und für dasselbe eine Reihe hervorragender Arbeiten zu
sichern. Die originalschaffende wie die reproducirende
Radirung, die Lithographie, Algraphie und der Holzschnitt
werden in den nächsten Jahrgängen in Werken von Fritz
Burger, Peter Halm, Moritz Geyger, Otto Greiner,
Georg Lührig, Cornelia Paczka-Wagner, Hans
Thoma, Heinrich Vogel er, Volkmann und William
Unger u. a., vertreten sein. Die Gesellschaft scheut keine
Kosten, um diese Mappe zu einer Elitesammlung graphi-
scher Kunstwerke auszugestalten und glaubt die bestimmte
Hoffnung ausdrücken zu dürfen, dass die von ihr getroffene
Wahl sowohl den Wünschen der Kenner als auch des
grossen Publicums entsprechen wird.
3. Der 4. Band des Werkes über die vervielfälti-
gende Kunst der Gegenwart, zu dessen Abschluss
nur noch wenige Hefte fehlen, wird im Laufe dieses Jahres
beendigt werden.
4. Der zweite Band des Theaterwerkes, von dem
bereits die erste Hälfte vorliegt, wird hoffentlich in diesem
Jahre abgeschlossen werden. Eine Reihe von Künstler-
porträts, so das der Hofschauspielerin Frau Schratt und
der Hofschauspieler Robert und Krastel, sind bei den
Herrn Zygmunt Ajdukiewicz, Konopa und Matsch in
Auftrag gegeben worden und werden die interessante
Collection zeitgenössischer Hofschauspieler, die die Gesell-
schaft für das Theaterwerk anlegte, abschliessen. Ebenso
darf man der Vollendung des 1. Bandes (»Vorgeschichte
des Wiener Theaters«) bald entgegensehen. In Vorbereitung
ist der Band über die Wiener Vorstadttheater, dessen
Bearbeitung Regierungsrath Glossy übernommen hat. Im
Einvernehmen mit dem Verfasser hat Heinrich Lefler ein
reiches Illustrationsprogramm für diesen Band entworfen.
Für selbstständige künstlerische Arbeiten wird die ganze
Zeit, in der die Gestalten eines Raimund und Nestroy im
Vordergrund stehen, die dankbarsten Stoffe liefern. Man
darf also diesem Bande mit Spannung entgegensehen.
5. Der grosse Stich nach der Darmstädter Madonna
Holbeins, an dem Fräulein Doris Raab unter der Leitung
Professor Sonnenleiters ununterbrochen arbeitet, geht
immer mehr der Vollendung entgegen. Doch wird es nach
dem von Professor Sonnenleiter gegebenen Gutachten zu
schliessen, nicht möglich sein, vor Ablauf des nächsten
Jahres den Stich den Mitgliedern zu übergeben.
Ausserordentliche Publicationen für das Jahr 1898.
1. Die grosse Heliogravüre nach dem Bilde von
Julius Schmid. »Ein Schubertabend in einem
Wiener Bürgerhause« konnte nicht im verflossenen
Jahre hinausgegeben werden, da sich eine neue photo-
graphische Aufnahme des Bildes als nothwendig heraus-
stellte. Nunmehr wird sie in nächster Zeit erscheinen
können.
2. Das grosse radirte Porträt des Kaisers, für
welches Seine Majestät Herrn Professor W. Unger zu
sitzen geruhte, schreitet rüstig vorwärts und wird zum
Regierungsjubiläum ausgegeben werden können. Glück-
liche lebendige Auffassung werden wie die vornehme
Technik der Radirung diesem Porträt einen hervorragenden
Rang unter den zahlreichen Bildnissen des Kaisers sichern.
3. Die Galerie Kann, eine Prachtpublication dieser
an hervorragenden älteren Meistern so reichen Privat-
Gemäldesammlung, in 80 grossen Heliogravüren.
Es sei dem Verwaltungsrathe gestattet,diesen Bericht
mit zwei Danksagungen zu schliessen. Die Eine gilt der
Direction der k. k. Hof- und Staatsdruckerei. Unter
oft schwierigen Verhältnissen hat die Staatsdruckerei die
grossen, anspruchsvollen und zahlreichen Aufgaben, die
ihr die Gesellschaft stellte, bewältigt und immer hat sie in
ihnen Veranlassung gefunden, zu beweisen, dass sie als
das erste typographische Institut des Reiches nur Muster-
giltiges zu leisten den Ehrgeiz habe. Herzlichen Dank
sprechen wir auch der Direction des k. k. österreichi-
schen Museums für Kunst und Industrie aus, das
uns für die Sitzungen des Curatoriums seit vielen Jahren
Gastfreundschaft gewährt.
Herr Henry Oppenheimer in London ist der Gesellschaft als Gründer beigetreten.