Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Mitteilungen der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst — 1899

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.4073#0038
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
. tk'''n k-

We.lbe^n a.s

2Ue'nenlTe;K'v

* <*C£

von r «i dar-
äend an« "en

B'attern Siegens

'Ufunsere heutige

hnte «* lobender

nackf«ss. Trans-
"tostraüons from

^ H. Grevel &

»envonBildernund
?en in dem Buche
'teile als Vorzug

zahlreich während
für wirklich gute
jo unter anderen.
m T. Burke nach

Hennetta Gräfin
:h, erster Platten-
iValdegrave nach
itand,2300 Gulden;
en Kupferstecher,
i Blätter sind in
z von 14 Kupfer-
Cries of London .
•lte 10.000 Gulden,
reichten folgende
ulatt. 260 Gulden:
iselben, Probeblatt
•s und Stechers.

A jacquet, Probe-
st, na) Gulden;

er 1815 gebo«"'

die in thatsachl»ch

100 TS Arbeit
•ricil ■

->Mopsus«, eine Faunskomödie, Dichtung von Albrecht M. Bartholdy, mit Musik und Zeichnungen
von Wilhelm Volz, Verlag von A. Pecht in Konstanz.

Ibt es nicht auffallend, dass sich unter den Musikern
sii wenige finden, welche ein intimeres Verständnis für
Malerei, ja für bildende Kunst überhaupt besitzen? Man
kann leicht beobachten, dass mit geringer Ausnahme pro-
ductive Musiker den Werken der bildenden Kunst gerade
nur so viel Aufmerksamkeit schenken, als eben die
allgemeine oder besser die gesellschaftliche Bildung
erfordert. So lieben sublime, moderne Polyphoniker nicht
etwa verwandte Geistesanlagen in der bildenden Kunst,
sondern, sofern sie sich überhaupt darum bekümmern,
Erscheinungen, deren Producte ihren sonstigen künst-
lerischen Überzeugungen geradezu zu widersprechen
scheinen. Es rührt dies wohl daher, dass ihnen die
Erscheinungsweit, auf deren Formen die bildenden Künste
aufgebaut sind, nur gerade so viel bedeutet, als sie in
ihnen an musikalischen Vorstellungen anzuregen im Stande
ist. Ganz ähnlich steht es mit dem Verhältnisse moderner
Maler zur Musik. Man macht die überraschendsten Beob-
achtungen: ein dogmatischer Pleinairist schwärmt für die
sanften, ganz und gar nicht revolutionären Biedermaier,
für den bürgerlichen Nachhall der göttlichen Werke der
Grossen; ein glühendes Temperament, ein grundsätzlicher
Neuerer ist nicht abgeneigt, eine so akademische Natur
wie die Brahms' für den Gipfel der Musik zu erklären;
ein überfeinerter Symbolist, dem es nur um den Ausdruck
zu thun ist, liebt in leidenschaftlicher Weise nicht die
bedeutenden, sondern die formalistischen Meister des
strengen Quartettstils. Ja andere gestehen offen, dass sie
der Musik aus dem Wege gehen, weil sie ihre Anschauung
lahme oder wenigstens störe. Auch der bildende Künstler
sucht eben in der dem Laien so verwandt scheinenden
Schwesterkunst keineswegs ein Correlat seiner eigenen.
Ihm verdichtet sich alle Empfindung zu greifbaren Formen
und Gestalten. Die Anschauung ist ihm alles.

In Wilhelm Volz vereinigen sich nun in überaus
seltener Weise beide Künste. Was Volz als Maler bedeutet,
weiss man. Man sieht es jedes Jahr in den Ausstellungen
an seinen in ideale Stimmung getauchten Gemälden von
meistens feierlicher Stimmung. Wie man aus seinen
Blättern im Pan weiss, hat er auch seine eigene, etwas von
dem rundlichen Renaissancestrich beeinflusste, graphische
Ausdrucksweise. Dass er daneben ein theoretisch völlig
durchgebildeter Musiker ist, war bislang nur im engsten
Kreise seiner Freunde bekannt. Seinen Drang, in der
Musik sich productiv zu bethätigen, hat der bescheidene
Künstler wie einen heimlichen Schatz in seines Herzens
Kämmerlein mädchenscheu gehütet. Da erschien vor noch
nicht langer Zeit ein Bühnenspiel, das AlbrechtM.Bartholdy
nach einer Idylle des Malers Müller gedichtet hatte. Einige
meinten, es sei eine Composition für einen schönheits-
durstigen Künstlerabend der »Allotria«, andere taxirten
das Werk als eine Art gewöhnlichen Singspiels. Volz
selbst nennt den Ciavierauszug seines Werkes, mit dessen
Instrumentirung er eben beschäftigt ist, »Mopsus, eine
Faunskomödie-. Es wird dann eine lustige Geschichte
von einem alten, wein- und liebetrunkenen Faun erzählt,
der einer reizenden Nymphe nachstellt, von dieser aber
geprellt wird. Nun ziehen die jungen und alten Faune aus,
um die Nymphe zu fangen und zur Strafe nach Faunenart
zu misshandeln. Im entscheidenden Augenblick aber
besiegt die enthüllte Schönheit die rauhen Faune und
gibt sich einem jungen, hübschen Hirten, Namens Myron,
zu eigen. In Anlage und Ausdrucksmitteln greift die streng
formale Musik hinter die Errungenschaften der Mozart-
Beethoven'schen Kunstepoche zurück und gründet sich
hauptsächlich auf Gluck. Was aber für die Leser der
graphischen Künste dieses Werk SO bemerkenswerth
macht, ist der Umstand, dass Volzens echte Künstlernatur

Sclile'"

itz
 
Annotationen