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https://doi.org/10.11588/diglit.4250#0029
1902.
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'AVv'A'XA'A'A-A'A-A-A.'A'A'A'AWA-
DIESE
MITTHEILUNGEN
ERSCHEINEN ALS
REGELMÄSSIGE BEILAGEN
ZU DEN
GRAPHISCHEN
KÜNSTEN
VIERMAL IM JAHRE.
Nr. 2.
DIE
ADMINISTRATION
DER
GESELLSCHAFT
FÜR
VE R VIELFÄLTIGENDE
KUNST
BEFINDET SICH
VI., LUFTBADGASSE 17
WIEN.
Studien und Forschungen.
Poliziano und Dürer.
A. Dürer. Nemesis (B. 77).
Die lange gesuchte literarische Quelle, aus der Dürer
die Gedanken für den von ihm selbst Nemesis genannten
Kupferstich (B. 77) schöpfte, ist der Anfang einer öfter
gedruckten Dichtung Angelo Polizianos, der »silva in
Bucolicon Virgilii pronuntiata,1 cui titulus Manto«. Ihre
Verse hat Aldus in seiner Juli 1498 verösfentlichten
Gesammtausgabe der Werke des Florentiners folgender-
massen wiedergegeben:
Est dea, quae vacuo sublimis in aere pendens
It nimbo succincta latus, sed Candida pallam,
Sed radiata comam, ac stridentibus insonat alis.
Haec spes immodicas premit, haec infesta superbis
Imminet, huic celsas hominum contundere mentes
Incessusque datum et nimios turbare paratus.
Quam veteres Nemesin genitam de nocte silenti
Oceano dixere patri. Stant sidera fronti.
Frena manu pateramque gerit, semperque verendum
Ridet et insanis obstat contraria coeptis.
Improba vota domans ac summis ima revolvens
Miscet et alterna nostros vice temperat actus.
Atque huc atque illuc ventorum turbine fertur.
i Das Gedicht, welches Poliziano am 2. November 1482 Lorenzo
Medici gewidmet hatte, erschien zuerst am 13. desselben Monats, dann
im Jahre 1491 bei Antonius Miscomius zu Florenz als Einzeldruck,
zusammen mit den »sylvae Rusticus, Ambra« in Bologna 1492, dann als
Theil einer Gesammtausgabe der Werke 1498 bei Aldus in Venedig und
1499 in Florenz bei Leonardus de Arigis de Gesoriaco. Ob die von Hayn
noch aufgesührten Ausgaben der Werke des Poliziano aus dem Jahre
1482 (Florenz) und 1496 (Brescia) das Gedicht enthalten haben werden,
bedarf besonderer Untersuchung, da überhaupt die Existenz dieser Drucke
nicht sicher steht. Hinsichtlich des zweiten äussert Panzer Zweisel; er hat
wohl auch den ersten nicht gesehen, ebenso Hayn.
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'AVv'A'XA'A'A-A'A-A-A.'A'A'A'AWA-
DIESE
MITTHEILUNGEN
ERSCHEINEN ALS
REGELMÄSSIGE BEILAGEN
ZU DEN
GRAPHISCHEN
KÜNSTEN
VIERMAL IM JAHRE.
Nr. 2.
DIE
ADMINISTRATION
DER
GESELLSCHAFT
FÜR
VE R VIELFÄLTIGENDE
KUNST
BEFINDET SICH
VI., LUFTBADGASSE 17
WIEN.
Studien und Forschungen.
Poliziano und Dürer.
A. Dürer. Nemesis (B. 77).
Die lange gesuchte literarische Quelle, aus der Dürer
die Gedanken für den von ihm selbst Nemesis genannten
Kupferstich (B. 77) schöpfte, ist der Anfang einer öfter
gedruckten Dichtung Angelo Polizianos, der »silva in
Bucolicon Virgilii pronuntiata,1 cui titulus Manto«. Ihre
Verse hat Aldus in seiner Juli 1498 verösfentlichten
Gesammtausgabe der Werke des Florentiners folgender-
massen wiedergegeben:
Est dea, quae vacuo sublimis in aere pendens
It nimbo succincta latus, sed Candida pallam,
Sed radiata comam, ac stridentibus insonat alis.
Haec spes immodicas premit, haec infesta superbis
Imminet, huic celsas hominum contundere mentes
Incessusque datum et nimios turbare paratus.
Quam veteres Nemesin genitam de nocte silenti
Oceano dixere patri. Stant sidera fronti.
Frena manu pateramque gerit, semperque verendum
Ridet et insanis obstat contraria coeptis.
Improba vota domans ac summis ima revolvens
Miscet et alterna nostros vice temperat actus.
Atque huc atque illuc ventorum turbine fertur.
i Das Gedicht, welches Poliziano am 2. November 1482 Lorenzo
Medici gewidmet hatte, erschien zuerst am 13. desselben Monats, dann
im Jahre 1491 bei Antonius Miscomius zu Florenz als Einzeldruck,
zusammen mit den »sylvae Rusticus, Ambra« in Bologna 1492, dann als
Theil einer Gesammtausgabe der Werke 1498 bei Aldus in Venedig und
1499 in Florenz bei Leonardus de Arigis de Gesoriaco. Ob die von Hayn
noch aufgesührten Ausgaben der Werke des Poliziano aus dem Jahre
1482 (Florenz) und 1496 (Brescia) das Gedicht enthalten haben werden,
bedarf besonderer Untersuchung, da überhaupt die Existenz dieser Drucke
nicht sicher steht. Hinsichtlich des zweiten äussert Panzer Zweisel; er hat
wohl auch den ersten nicht gesehen, ebenso Hayn.