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Mitteilungen der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst — 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.4238#0068
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Die vier Temperamente, Holzschnitte aus einem Augsburger Kalender Ende des XV. Jahrhunderts. Nach Muther, Die deutsche Buchillustration

der Gotik und Frührenaissance, Taf. 34.

»ein trurig, forchtsam gemüt« hervorruft, anderseits sein eindringlicher, selbst erprobter Rat, dieses »trurig und ver-
ruckt gemüt mit saitenspyl und gesang stetigs zusammenzulesen«.1

i Lange hat das Verdienst, zuerst in seinem Aufsatze <• Albrecht Dürer« — vgl. Grenzboten 51. Jahrgang, Leipzig 1891, S. 389 — auf die
Bedeutung dieses Ausspruches Dürers für die Erklärung des Stiches als Allegorie des melancholischenTemperamentes hingewiesen zu haben, wobei
er auch das Problem des Aristoteles kurz erwähnt. Trotzdem hat er später, wie Paul Weber in seinen mehrfach zitierten Beiträgen zu Dürers Welt-
anschauung, S. 8, mitteilt, die Auslegung Friedrich Lippmanns übernommen, der in Dürers Blättern >Melencolia I«, ».Ritter, Tod und Teufel« und
»Hieronymus im Gehäus« Darstellungen der virtutes intellectuales, morales und theologicales gemäß der Margaritha philosophica des Gregor
Reisch erblickt. Weber beweist zwar die Hinfälligkeit dieser Hypothese, kommt aber auf Grund der Voraussetzung, daß die Melancholie und der
Hieronymus als Gegenbilder der seelischen Schwermut und des vollen Seelenfriedens komponiert wären, zu dem Schlüsse, es habe Dürers
»Melencolia« mit dem Temperament nichts zu tun. Vgl. S. 80 a. a. O.
 
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