Titelumrahmung 153 X 112, Schriftfeld 74X52.
Nische von Pfeilern gebildet (ohne Bogen), vor denen
Säulen stehen. Der Sockel mit einer Rundnische und seit-
lichen Verkröpfungen. Oben zwei Engel, welche ein wein-
blattförmiges leeres Wappenschild halten. Vor den Säulen
je ein hornblasender Engel.
Fol. D v Initiale I. 19 X 19.
20. Terentii Andria germanice reddita
et Scholijs illustrata. Ioann. Agri. Isleb. avtore
Berlin, s. typ. not., 1544. 8°. [Wien, U.-B.]
Titelumrahmung 117 X 83, Schriftfeld 60 X 42.
Portal mit flachem Bogen, dessen Laibung gerieft ist und
den zwei Säulen tragen. Vor dem seitlich verkröpsten
Sockel zwei Engel mit einem Wappenschilde, der eine
Linkshand zeigt, welche eine Lilie hält. Wiederholt Fol.C,.
21. Dat Nye Testament Jhesu Christi.
D. Mar. Luth. Vpt Nye thogerichtet, Vth der
Byblien. Magdeburg, Hans Walther. 1555. 8.
[Wien, H.-B.]
Titelumrahmung 131 X 87, Schriftfeld 63 X 47.
Mauernische: oben verkröpftes Gesimse mit den Wappen
von Stralsund, Hamburg, Lübeck, Lüneburg und Rostok,
seitlich Pfeiler auf Sockeln, zwischen welchen ein niederes
Kellergewölbe sichtbar wird. Vor diesem die Kreuze mit
Christus und den Schachern. An den Pfeilern über-
einander je zwei durch ein Wappen getrennte Evange-
listensymbole; vier weitere Wappen zwischen den Kreuzen
und in den unteren Ecken. Mit rotem Überdruck.
Darauf folgen in 11 Bildern die vier Evangelisten
und die Apostel Paulus (vier verschiedene Darstellungen),
Petrus, Jakobus und Judas. Diese Schnitte stehen mit
Lembergers Kunstübung im engsten Zusammenhange,
doch wage ich nicht zu entscheiden, ob sie freie Arbeiten
eines Werkstattgenossen oder Kopien mir unbekannter
Originale Lembergers sind. Die Blätter sind schleuderhaft
gezeichnet und entsprechend geschnitten und lehnen sich
gedanklich vielfach an die Schnitte gleichen Stofses des
N. T. 8° an. Die Figur des heiligen Petrus (Fol. 338 v) ist
geradezu eine gegenseitige Kopie desselben Heiligen
N. T. 8°, Fol. m„ v.
Die 26 Bilder zur Apokalypse (Fol. 388 v bis 423)
gehen in letzter Linie auf Lembergers Apokalypsebilder
zum N. T. 8° zurück, welche (mit Ausschluß des Blattes
Fol. s3) sie zumeist im Gegensinne (nur vier sind gleichseitig) und mit starken Einstellungen wiederholen. Sechs Schnitte (Fol. 399 bis 401 v
und 421 v) haben im N. T. 8° keine Entsprechungen.< Die Jahreszahl 1523 der ersten drei Blätter der Vorlage wurde weggelassen, die Zahl XXII
des Blattes Fol. s3 in XXVI verändert (Fol. 402 v). Die Schnitte Fol. 405 v und 411 v sind mit einem H bezeichnet (Nagler Monogr. III Nr. 531).
Von den vielen Initialen gehen sicher die Buchstaben D, G, I, M, P und S auf Lemberger zurück. Sie gehören zu demselben Alphabete, dem
das I der Nr. 14 entstammt, das aber von dem I des vorliegenden Druckes verschieden ist. D und G sind in je zwei durchaus selbständigen
Fassungen vorhanden. Die Reihe rührt aus der guten Zeit Lembergers, dessen Beziehungen zum Drucker mindestens bis ins Jahr 1537 zurückreichen
(Nagler, Monogr. III S. 52.)2
* *
Das städtische Museum in Leipzig bewahrt ein aus der Nicolaikirche stammendes Epitaphium (Nr. 609 der
Gemälde), das als »Denkmal der Familie Schmidburg« des öfteren in der Literatur Erwähnung gefunden hatte.
Georg Lemberger, »Das Traumgesicht Nebukadnezars«. (Holzschnitt in Luthers Buch
>Der Prophet Daniel Deudsch«, Wittemberg 1530.)
1 Die Darstellung Fol. 421 v (der Abzug der Türken von Wien 1529) scheint darauf hinzuweisen, daß diese sechs Schnitte nach den Apo-
kalypsebildern des N. T. Lusfts von 1530 (Muther B.-B. 25), einer illustrativ erweiterten Wiederholung des Druckes von 1526 (B.-B. 24), kopiert
wurden. Da ich diese beiden Ausgaben nicht zu Gesichte bekommen habe, muß ich die Frage, ob nicht die Ausgabe von 1530 die direkte Vorlage
sür die ganze Apokalypseserie unseres Druckes geliefert habe, unbeantwortet lassen. Die Jahreszahl 26 auf Fol. 402 v scheint dafür zu sprechen.
2 Während der Drucklegung des Verzeichnisses sind mir noch eine Reihe weiterer Schnitte Lembergers bekannt geworden, von denen ich
die wichtigsten kurz aussühre: die Porträte des Königs Franz von Frankreich (156 x 119), des Herzogs Ulrich von Württemberg (158 X 127), der
Königin Maria von Ungarn (202 X 118) und des Herzogs Friedrich von Sachsen (195 X 135), ferner Adam und Eva im Paradiese (279 X 197),
sämtlich im Königlichen Kupferstichkabinette in Berlin. Die weissagunge Johannis Lichtenbergers deutsch, zugericht mit vleys. Sampt einer
nutzlichen vorrede vnd vnterricht D. Martini Luthers . . . Witt., H. Lufft, 1527, 4°. (Nürnberg, Germ. Mus.) zeigt die Titelumrahmung Nr. 8 und
enthält 44 Schnitte frei nach denen kopiert, welche Jörg Breu für die etwa 1525 erschienene Augsburger Ausgabe gezeichnet hatte.