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Mitteilungen der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst — 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.4248#0029
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MITTEILUNGEN

DER

GESELLSCHAFT FÜR VERVIELFÄLTIGENDE KUNST.

BEILAGE DER „GRAPHISCHEN KÜNSTE".

1906.

WIEN.

Nr. 2.

Studien und Forschungen.

Die Vorlagen von Dürers anatomischen Studien im Dresdener Kodex.
Mit Rasfael hat Dürer Arbeiten getauscht. Seinen Tod verzeichnet er im Tagebuch der niederländischen Reise.
Von Rassael, der wenn nicht anders, so durch Marc Anton mit Dürers Kunst bekannt wurde, wissen wir, daß er für
das Spasimo di Sicilia ein Dürersches Kompositionsmotiv benützt hat. Auch Michelangelos Namen nennt Dürer im
Tagebuch, und die Tradition hat uns eine Äußerung Michelangelos über Dürer erhalten. Von Leonardo aber ist uns
weder ein Wort überliesert, das dem Nürnberger Meister gilt, noch kommt sein Name in Dürers Schriften vor. Und doch
ist gerade Leonardo derjenige von den drei großen Italienern, dessen Wesen Dürer als dem eigenen am verwandtesten
empsinden mußte. Daß er um Leonardos Schassen und Streben gewußt hat, ist niemals bezweiselt worden, was und wie
er davon ersahren hat, ist seit langem Gegenstand gelehrten Interesses. Doch fühlt jeder, der sich mit diesem Thema
beschästigt, daß das letzte Wort darüber noch nicht gesagt ist.
Zum Teil hängt dies wohl damit zusammen, daß Leonardos von
ihm selbst reich illustrierte Schriften noch immer nicht vollständig
publiziert und seine Handzeichnungen noch immer nicht gesammelt
und kritisch verzeichnet sind. Was man bisher an Fäden kennt, die
ausen, findet sich am vollständigsten

fei


Leonardo-Mss. in Windsor, ed. Rouveyre, Recueil B,
Feuill. 2 r.

Dürer-Kodex in Dresden, ed. Brück, Tas. IC
 
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