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Mitteilungen der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst — 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.4248#0073
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MITTEILUNGEN

DER

GESELLSCHAFT FÜR VERVIELFÄLTIGENDE KUNST.

BEILAGE DER „GRAPHISCHEN KÜNSTE'

1906.

WIEN.

Nr. 4.

Studien und Forschungen.


Hercules Segers, Rheinansicht.

Originalzeichnung.

Eine Handzeichnung von Hercules Segers.
Die hier publizierte Federzeichnung, die verkleinert wiedergegeben ist,1 befindet sich im Kupferstichkabinett
der Universität in Göttingen; sie stammt aus der Sammlung Uffenbach. Eine Namensbezeichnung ist nicht darauf
vermerkt, auch knüpft sich keine alte Tradition an dies Blatt; nur fand sich auf dem Karton, auf dem es aufgezogen
ist, eine Bleistiftnotiz »Rembrandt?« von unbekannter Hand. Wenn ich diese Zeichnung für Segers in Anspruch
nehmen möchte, so geschieht das nur nach stilkritischen Gesichtspunkten und auf Grund von Vergleichung mit
Zeichnungen, Kupferstichen und Gemälden. Die Vergleichung ist durch den Aufsatz Wilhelm Bodes über Hercules
Segers - jetzt sehr erleichtert, dem wir überhaupt eine zusammenfassende Kenntnis des Künstlers verdanken.
Die Landschaftsdarstellung, die der Künstler hier gibt, gehört zur Gruppe seiner »Ryntjes« (Rheinansichten),
die vor allem durch zwei Gemälde in Berlin und durch eine Anzahl von Radierungen repräsentiert wird. Es sind das
Flachlandschaften, die meistens von einem erhöhten Standpunkt aus gesehen und in ihrer ganzen Breitenerstreckung
aufgenommen sind, so daß das Land bis in die äußersten Ecken sichtbar ist. Gerade die Weglassung des Gesichts-
punktes, im Gegensatz zur älteren Sehweise, ist die große Errungenschaft, die Segers in der Auffassung und dem
Aufbau des landschaftlichen Panoramas in die Kunst gebracht hat und die dann bei Rembrandt, Jakob van Ruisdael,
Philips de Koninck, Goyen und anderen nachwirkte.3 In den beiden Berliner Gemälden hat Segers die Höhe, von der
die Landschaft überblickt wurde, kaum mit angegeben. Der Standpunkt ist außerhalb des Bildes anzunehmen. Manchmal
aber gibt er etwas Vordergrund an, Stücke von leichten Erhöhungen, die das Bild zurücktreiben und die auf demselben

1 Originalmaße: 90 : 320 mm.
2 Jahrbuch der preußischen Kunstsammlungen. 1903. Heft II.
3 Die Stellung und Bedeutung Segers für die Landschaftsmalerei hat Johanna de Jongh vortrefflich festgestellt und geschildert in ihrem
Buche: »Die holländische Landschaftsmalerei. Ihre Entstehung und Entwicklung«. Berlin, Cassirer, 1905. Seite 99 fs.
 
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