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Mitteilungen der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst — 1909

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https://doi.org/10.11588/diglit.4233#0041
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— 37 —

Vermischte Nachrichten.

f Franz Zvefina. — Am 27. Dezember 1908 ver-
schied zu Wien Franz Zvefina. Wir hoffen, daß das vorletzte
Heft der »Graphischen Künste«, worin wir Zeichnungen
seiner Hand, begleitet von selbstbiographischen Mit-
teilungen, gebracht haben, dem verdienten Künstler noch
eine kleine Freude bereitet haben wird. D. R.

Paris. — Unter dem Namen »Les Arts graphiques«
hat sich eine neue Gesellschaft gebildet, ein Verein von
Holzschneidern, Lithographen usw., dessen Ziel es ist,
die Wände der Schulzimmer mit Kunstblättern auszu-
schmücken. — Einen anderen Verein wollen die reprodu-
zierenden Graphiker bilden; er soll versuchen, dem Vor-
dringen der photomechanischen Verfahren sich nach
Kräften entgegenzustellen. C.-J.

Paris. Ein Museum für moderne Graphik. —■
Das Petit Palais hat zu den Sammlungen der Stadt Paris
ein Museum moderner Graphik hinzugefügt. Die jüngsten
Graphiker Frankreichs sind darin vertreten und in großen
Zügen wird ein Überblick geboten über die Geschichte
der Graphik seit dem Anfang des XIX. Jahrhunderts.
Trotz unvermeidlicher Lücken, die übrigens die Zeit
ausfüllen wird, ist eine derartige Schöpfung freudig zu
begrüßen. Zum ersten Mal hat die Graphik ein Museum
für sich und findet endlich ein eigenes Heim. Da wohnt
sie allein und genügt sich selbst, was zu beweisen nicht
überflüssig gewesen ist. C.-J.

Besprechungen neuer Erscheinungen.

Handzeichnungen alter Meister im Städelschen
Kunstinstitut. Herausgegeben von der Direktion. Original-
treue Lichtdrucke der Hofkunstanstalt Albert Frisch. Erste
Lieferung. Frankfurt am Main 1908. Selbstverlag des
Städelschen Kunstinstituts.

Die Wiedergaben alter Handzeichnungen, wie sie im Zusammen-
hang mit der Erfindung gewisser graphischer Techniken seit dem XVIII.
Jahrhundert üblich werden, verfolgen nur künstlerische Zwecke. Erst
seit der Erfindung der Photographie und dem Auftreten Morellis gibt
es wissenschaftliche Publikationen alter Handzeichnungen, spielen diese
in der Kunstgeschichte die ihnen gebührende Rolle. Morelli hat wohl
gewußt, warum er seine epochemachenden Studien gerade in deutscher
Sprache erscheinen ließ. Auch was die kritische Sammlung und Ver-
wertung der Handzeichnungen betrifft, stehen bis heute die romanischen
Länder hinter den germanischen weit zurück. Schweden, England, die
Schweiz, vor allem aber Deutschland haben eine große Menge ihrer
Schätze an alten Handzeichnungen zumTeil mustergültig publiziert. Von
den Publikationen der Arbeiten einzelner Künstler, unter denen Lipp-
manns monumentales Corpus der Dürer-Zeichnungen an erster Stelle zu
nennen wäre, ganz abgesehen, haben die großen Sammlungen in München,
Dresden, Berlin und Wien das Wichtigste ihres Besitzes bereits ver-
öffentlicht oder tun es noch. Am längsten ließ die gegen 5000 Blätter
alter Meister umfassende Sammlung des Städelschen Instituts in Frankfurt
am Main auf sich warten. Nun macht sie aber ihr Zögern durch eine
glänzende Publikation gut. Das erste Heft (vorläufig sind zehn zu je
zehn Blatt in Aussicht genommen) legt sowohl von der Mannigfaltigkeit
und dem Werte der Sammlung als auch von der Trefflichkeit des

Notiz. Anläßlich des am 12. Oktober 1907 erfolgten
Todes Professor Johannes Sonnenleiters wurden von
mehreren Fachzeitschriften Nachrichten gebracht, die die
Entstehung des von Professor Sonnenleiter und Fräulein
Doris Raab gearbeiteten Stiches nach Holbeins Darm-
städter Madonna nicht ganz richtig schildern. Da diese
Darstellungen auf einen Artikel in den Graphischen Künsten
(Jahrgang 1900) zurückgehen, der die Veröffentlichung
jenes Stiches durch unsere Gesellschaft begleitete, so
ergreifen wir gerne die Gelegenheit, auf Grund gütiger
Mitteilungen des Fräuleins Doris Raab, den Tatbestand
kurz richtigzustellen: Professor Sonnenleiter war infolge
seines Augenleidens einschließlich der in Darmstadt auf
die Anfertigung einer Konturenzeichnung verwendeten
Zeit höchstens zwei Jahre an dem Stiche tätig. Fräulein
Doris Raab hat fünf Jahre an der Platte gearbeitet, und
zwar unter der Leitung Professor Sonnenleiters von 1894
bis 1897 in Wien und allein von 1897 bis 1899 in München.
Als Fräulein Doris Raab den Auftrag übernahm, waren
auf der Platte bloß die Konturen des Christuskindes und
der Madonna sowie die Architektur anradiert. Professor
Sonnenleiter konnte infolge seines Leidens auch nicht
einen Punkt auf der Platte stechen. Er selbst war es, der
infolgedessen beantragte, daß auf das Blatt bloß der Name
des Fräuleins Doris Raab gesetzt wurde.

D. R.

gewählten Reproduktionsverfahrens günstigstes Zeugnis ab. Es enthält
Werke von folgenden Künstlern: Hans Holbein d. ä., Albrecht
Dürer (zwei Blatt), Domenico Campagnola, Francesco Bon-
signori, Pieter Brueghel d. ä., Antoon van Dyck, Hendrick
Goltzius, Rembrandt und Honore Fragonard. Ist freilich die Mehr-
zahl der Blätter schon reproduziert, so sind sie doch alle so kostbar,
daß man sie, namentlich so originaltreu wiedergegeben, gerne noch-
mals sieht.

Nicht künstlerisch, sondern kunstgeschichtlich dürfte wohl der
Dürer zugeschriebene Entwurf zu einem Glasfenster, eine kolorierte
Federzeichnung, die in reicher Landschaft den Drachenkampf des
heiligen Georg darstellt, das meiste Interesse erregen, und zwar um so
mehr, als ja noch immer Dürers Jugendentwicklung im Brennpunkt
wissenschaftlicher Erörterungen steht. Die Zeichnung, die aus der
Sammlung Lord Mitchells stammt, ist überdies, meines Wissens wenig-
stens, hier zum erstenmal reproduziert. Man müßte sie, wenn man sie
Dürers Oeuvre angliedern wollte, in die ersten neunziger Jahre setzen und
tatsächlich stimmt sie in vielen Einzelheiten mit Jugendzeichnungen
Dürers gut überein. Die großen runden Glotzaugen des Pferdes und des
Drachens, der lange Pferdekörper, die beiden Schabrackenzipfel, die
lockere Umrißzeichnung von des Drachens linkem Hinterbein, der
Baumschlag, die Boote, die Gebäude, die langgezogenen Schraffen auf
dem Boden — zu alledem lassen sich auf den frühen Dürer-Zeichnungen
Analogien nachweisen, und diese Details haben wohl auch den Heraus-
geber bewogen, die Zeichnung Dürer zuzuschreiben oder zu belassen.
Trotzdem halte ich es für ganz ausgeschlossen, daß sie von Dürer her-
rührt. Der Gesamteindruck, den sie macht, weicht, für mich wenigstens,
völlig von den frühen Dürer-Zeichnungen ab. Diese verraten sämtlich
 
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