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Mitteilungen der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst — 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.3753#0007
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— 3 —

entsprechen namuch gegenseitig der Verkündigung des Stephan Lochners auf den Flügeln des Kölner Dombildes1. Sie
sind zwar nicht direkt danach kopiert, sondern das Schrotblatt ist im wesentlichen eine Kopie nach dem Stich des
Meisters mit den Bandrollen P. II. 14. 7. In meiner Monographie2 hatte ich irrigerweise die Priorität dem Schrotblatt
zugeschrieben, es unterliegt aber keinem Zweifel, daß es vielmehr eine Kopie nach dem Dresdner Stich ist.
Vergleicht man beide Bilddrucke mit den Kölner Altarflügeln, so ergibt sich trotz vieler Abweichungen im einzelnen,
daß der Stich des Bandrollen-Meisters dem Dombilde näher steht als das Schrotblatt. Letzteres hält sich ziemlich
genau an den Kupferstich und läßt in den Köpfen sogar noch deutlich die Typen des Bandrollen-Meisters erkennen.

Fig. 2. Maria Heimsuchung. Stoff-

abzug von einer Schrotschnittplatte

in Hamburg.

Fig. 3. Maria Heimsuchung. Schrot-
schnitt in Gotha.

Fig. 4. Maria Heimsuchung
schnitt in Paris.

Schrot-

Fig.

Maria Heimsuchung. Schrot-
schnitt in Darmstadt.

Wie dem auch sei, ein roter Faden läuft doch von der Gayschen Schrotschnittplatte zu dem berühmten Bilde
Meister Stephans im Kölner Dom und regt im Verein mit der in Köln gefundenen Brinckmannschen Kupferplatte von
neuem zu Untersuchungen der von Molsdorf erörterten Frage an nach der Bedeutung Kölns für den Metallschnitt
des XV. Jahrhunderts. Max Lehrs.

1 Ich verdanke diesen Hinweis Herrn Prof. Firmenich-Richartz in Bonn.
» Der Meister mit den Bandrollen (Dresden 1886) p. 34.
 
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