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Mitteilungen der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst — 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.3753#0085
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berufsmäßigen englischen Holzschneidern in der zweiten
Hälfte des XIX. Jahrhunderts geübt wurde. C. D.

Amsterdam. Neuerwerbungen des Kupfer-
stichkabinetts. — Das Kabinett wurde im Jahre 1911
wieder mitvielen,mehr oderweniger wichtigen Geschenken
bedacht. An erster Stelle verdient hier die Schenkung des
Herrn H. Ph. Gerritsen aus dem Haag Erwähnung, der
die Aufzeichnungen des verstorbenen Direktors des
Amsterdamer Kupferstichkabinetts J. Philip van der
Kellen (f 1906) über niederländische Radierer und
Stecher käuflich erworben hatte und diese Sammlung dem
Kupferstichkabinett überließ.Wie Herr Direktor E.W. Moes

Mast zwei Flaggen, wovon die eine das Wappen von
Zeeland, die andere das von Vlissingen zeigt, im Hinter-
grund die Städte Vlissingen und Middelburg. Der nirgends
erwähnte Stich (siehe Abbildung) ist von dem Maler
Hendrik Vroom (Haarlem 1566 bis 1640) dem Joh.
Huyssen gewidmet.

Matthäus Borrekens (Antwerpen 1615—1670),
St. Franciscus Xaverius nach der Zeichnung des Erasmus
Quellmus. Dieser Stich, der von dem Verleger Martinus van
den Enden dem Kardinal de Lugo gewidmet ist, ist Wurz-
bach (Niederländisches Künstlerlexikon) unbekannt. Jan
van D al e(?),Der Escorial aus derVogelschau (364X468 mm),
eine akkurate, aber trockene Arbeit mit einem lateinischen

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Robert de Baudoux, Das Fort Rammekens an dei Scheide.

von
.in

in seinem Jahresberichte hervorhebt, enthalten diese
Manuskripte für die Geschichte der niederländischen
Stechkunst sehr wichtiges Material. Ferner schenkte der
bekannte Radierer Ph. Zücken dem Kabinett das beinahe
vollständige Werk des Franzosen Alphonse Stengelin,
der lange Zeit in Holland tätig war; einige seiner
Radierungen hat das Kabinett vom Künstler selbst
als Geschenk empfangen.

Im ganzen wurden im Jahre 1910 6939 Stiche und
73 Zeichnungen erworben. 223 Künstler waren bisher in
der Sammlung noch nicht vertreten. Folgendes sind die
wertvollsten der erworbenen Stiche: Robert de Bau-
doux (geb. Brüssel 1574/1575, lebte noch 1656), Ansicht
des Forts Rammekens an der Scheide (204x331 mm); im
Vordergrund Kriegsschiffe; das Schiff zur Linken hat am

Gedichte von 36 Zeilen von Michael van der Hagen in
Antwerpen, das Philipp II. gewidmet ist, von Nagler,
Monogrammisten IV, Seite 1369, »ein seltenes Blatt« ge-
nannt; es ist rechts oben bezeichnet: I V D F, was,
wie Direktor Moes bemerkt, aller Wahrscheinlichkeit
nach die Signatur des von Karel van Mander genannten
Jan van Dale ist. Jacques de Gheyn jr., Die Laokoon-
gruppe, vor dem Namen des Stechers und des Ver-
legers und der vierzeiligen lateinischen Unterschrift.
Jakob Gole, Porträt von Pasquier Quesnel, 1717 datiert,
sowie das Porträt des Admirals Cornelis Tromp, Halbfigur
im Brustharnisch, letzteres Blatt in Schabkunstmanier.
Beide fehlen bei Wessely. Jakobus Houbraken, Porträt
von John Strange, nicht erwähnt bei Ver-Huell. Isack
Isacksz,Titel eines Schauspiels, Radierung. Daß Isacksz

von
 
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