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Mitteilungen der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst — 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.3754#0009
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Denis. 600.

(Wien. Univ. Bihlioth.)

Dieses treffliche, fein geschnittene Blatt ist nicht si-
gniert, aber wenn wir die beglaubigten Bildnisdarstellungen
Hübschmans damit vergleichen, so finden wir zahlreiche
Anhaltspunkte für dessen Autorschaft. Da ist es zunächst
die feine Durchbildung des Kopfes, erreicht durch mit
sicherer Hand gezogene Linien und Strichelchen mit
möglichster Vermeidung der Kreuzschraffierungen, wie
wir sie bei den Bildnissen des Olahus und Ferdinands I.
(Nr. 28) finden. Die ganze Anordnung des Porträts in reich
verzierter Einfassung, zum Teil von horizontal schraffiertem
Grunde sich abhebend, mit der Beigabe des Wappens und
den angebrachten Sinnsprüchen, wie bei Olahus und Paul
Weidner (Nr. 21), ist für Hübschman ebenso charak-
teristisch wie das von ihm so beliebte Brokatmuster bei
den Gewandungen.

3,4.(1559.) Zwei Blatt zu: Locapraecipuafidei chri-
stianae . . . a Paulo Weidnero, Philosophiae ac Medicinae
Doctore. Viennae Austriae, Raphael Hofhalter 1559. 8°.

(Wien, Hofbibl.)

3. Die Titeleinfassung.

Der Titel steht innerhalb eines ans zwei Säulen und einein Archi-
trav gebildeten Portales. Oberhalb der Säulen ist links das kaiserliche,
rechts das böhmische Wappen angebracht, während der Architrav zwei
Tafeln und darüber ein Haches Schuppendach tragt. In der oberen Tafel:
Turrisfortitttäinis uomeu Domini .... in der unteren: Haec est porta
Dnijiisti. . . An den Sockeln der Säulen links: Scribas in tabula Cordts
tili. Pro. 3, rechts hebräische Inschrift. Zwischen den Saulenpostamenten
eine Stufe, an welcher auf senkrechter Schraffierung das Monogramm
angebracht ist. Die Ruckseite unbedruckt.

188: 130.

(Wien, Ost. Museum).

4. Paul Weidner und seine Familie vor dem
Kruzifix.

Vor dem gekreuzigten Heilande steht rechts Paul Weidner, mit der
Rechten nach oben zeigend, links dessen Frau mit einem Kind auf dem
Arme und vor ihr ein Knabe und zwei Mädchen. Im Hintergründe
bergige Landschaft mit einer Stadt und Burgen. Links vom Kruzifix in
sieben Zeilen: Dominus enim judex noster . . . salväbit nos. Esaiac 33,
rechts fünf Zeilen in hebräischer Schrift. Ober den Häuptern der Familie
deuten Zahlen das Alter der Personen an.

Am Fuße des Kreuzesstammes: 1559 und das Monogramm. Rück-
seite unbedruckt.

188 : 130.

B. IX. 432. 1. N. IL 1123. 3.

(London, Brit. Mus. Wien, Sammig. Wunsch.)

5—12. (1559.) Acht Holzschnitte zur Selbstbio-
graphie Siegmunds Freiherrn zu Herberstein: Cratae
posteritati Sigmundus Baro in Herberstain. . . Immunitate
ergo donatus, actiones suas . . . reliquit. Viennae Austriae
exeudebat Raphael Hofhalter Anno MDLX. fol.

(Wien, Hofbibl.), (Adelung' 417).

5. Das Wappen Herbersteins. Auf dem Titel, und
zum Schluß wiederholt.

Viergeteilter Schild, im ersten und \leiten Felde der Sparren, das
zweite und dritte Feld gespalten: vorn ein Turm, rückwärts eine Binde.

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Abb. 2. Donat Hübschman, Nicolaus Olahus. Nach dem Holzschnitt.

Darunter schräg gestellt zwei kleinere Wappen, das linke mit einem Wolf
auf mit Herzchen besätem Felde, das rechte mit einem Kummet. Das
Wappen ist von drei Helmen überragt, deren Helmzier drei Halbfiguren,
ein Kaiser, ein König und ein Fürst, bilden.

123: 113.

G. fol. B 3. Herberstein als Gesandter nach
Polen und Rußland. (Abb. 1.)»

Ganze Figur, mit langem Haar und Vollbart, mit einer Schramme
auf der Stirne ober dem rechten Auge (ebenso auf den folgenden Kostüm-
bildern), etwas nach links gewendet. Er steht mit gefalteten Händen in
einem bis auf die Füße herabreichenden Mantel mit reichem Brokatmuster
und breitem Umschlagkragen. Oben auf einer Tafel, in welche der Kop!
zum Teil hineinreicht: A. Maximiliano Caesare ad Sigisntunäum Poloniae
Regem et Basilium Magiium Moscoviae Principem sie vestitus desti-
natus sunt.

Auf dem getäfelten Fußboden rechts unten: 1559.

2TÖ : 170.

7. fol. B 4 r. Herberstein bei seiner Entlassung
vom russischen Fürsten.

Wie Nr. 0, in der Rechten eine kleine Schriftrolle haltend. Der
ebenso reich verzierte, bis auf die Füße herabreichende Mantel ist bis
herab mit Spangen geschlossen und mit einem Pelzkragen, die Ärmel
und der Saum mit schmalem Pelzbesatz versehen. Tafel wie oben, worauf:
Ejusmodi veste et variis nobilibus pellibus remuneratio et ta indutus . ..
demissus sunt. Getäfelter Fußboden.

279 : 1GS.

8. fol. C 2 r. Kaiser Ferdinand I.

In einer Rundung. Halbfigur im Profil nach links, mit Vollbart,
sin Barett auf dem Kopfe. Er trägt einen verschnürten Rock mit Pelzkragen,

f Friedr. Adelung, Sigmund Freiherr von Herberstein. St. Petersburg. 1818.

2 Die Abbildung nach der Ausgabe: »Picturae variae quae . . . Sigismundum liberum baronem in Herberstain .
exprimunt. Wien, R. Hofhalter, 1560.

varias iegationes obeuntem
 
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